Varta-Aktie legt zu: Varta dürfte laut Goldman Sachs von Geschäft mit E-Batterien profitieren
Mit der geplanten Elektrifizierung der Autobranche bietet sich europäischen Batterieherstellern nach Einschätzung der US-Investmentbank Goldman Sachs eine Riesenchance.
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Dabei sieht Analyst Philipp Konig den Anbieter Varta als großen Nutznießer mit dessen Eintritt auf diesen in den kommenden Jahren stark wachsenden Multi-Milliarden-Markt - auch die Gewinne des MDAX-Unternehmens aus Ellwangen dürften künftig deutlich anziehen. Da die Aktie zudem nahe ihres Tiefstands in der Bewertung notiere, startete der Experte seine Bewertung in einer am Montag vorliegenden Studie mit einer Kaufempfehlung ("Buy"). Das Kursziel setzte er bei 102 Euro an.
Die Varta-Aktie sprang auf die Empfehlung hin zu Wochenbeginn zwar im frühen Handel in der Spitze bis auf 91,46 Euro an, hat aber noch immer Luft von gut zehn Prozent bis zum Kursziel des Analysten. Am Nachmittag legt sie zeitweise noch um 4,29 Prozent auf 90,84 Euro zu.
Konig setzt in seiner Einschätzung voll auf den geplanten Ausbau der Batteriezellenproduktion in Europa, das derzeit weltweit führend bei der Umstellung auf E-Autos sei. Noch kämen die Batterien zwar überwiegend aus Asien, doch mit der Ankündigung von bisher insgesamt 40 Fabriken, die bis 2030 in Betrieb gehen könnten, dürfte dies auf eine nahezu hundertprozentige lokale Produktion hinauslaufen. Womit sich den Anbietern von "Batterien made in Europe" die Aussicht auf einen Markt eröffne, der bis 2035 mehr als 900 Milliarden US-Dollar schwer sein dürfte, schätzt der Analyst.
Dies werde auch ein entscheidender Wachstumsmotor für den Varta-Konzern werden, der aktuell mit seiner V4Drive-Technologie in den Markt für E-Auto-Batteriezellen expandiere. Hier habe die Firma mit Porsche bereits einen ersten Kunden. Zudem habe es Varta auch auf andere Endmärkte wie die Energiespeicherung abgesehen. Vor diesem Hintergrund traut Branchenkenner Konig Varta von 2025 bis 2030 ein jährliches Umsatzwachstum von durchschnittlich 14 Prozent auf dann mehr als 2,5 Milliarden Euro zu.
Dass die europäischen Autobauer künftig verstärkt auf lokale Anbieter setzen, hält Konig dabei wegen der kürzeren Transportwege für nahezu gesetzt, aber auch angesichts der Chance auf tausende neue Arbeitsplätze in Europa. Auch die EU-Regierungen dürften die Produktion über den gesamten Lebenszyklus hinweg positiv bewerten, wobei die Batteriezellen auf sichere, ethisch vertretbare und nachhaltige Weise produziert werden müssten. Zugleich sei die industrielle Herstellung eine Herausforderung - der Experte sieht daher mehr Erfolgschancen für vertikal integrierte Unternehmen, die bereits Erfahrung von Batterien in großem Maßstab haben.
Deshalb zeigte er sich auch zögerlicher bei der Ersteinstufung des skandinavischen Herstellers Freyr, da bei neuen Akteuren in der Branche traditionell mit geringeren Erträgen zu rechnen sei. Auch seien bei den Norwegern noch Fragen zur Anlaufgeschwindigkeit offen, weshalb es laut Konig dort nur für ein neutrales Votum reicht. Als Kursziel für die an der US-Technologiebörse Nasdaq notierte Aktie nannte er 8 (aktueller Kurs: 7,41) US-Dollar.
Für mit "Buy" eingestufte Aktien rechnet Goldman Sachs auf dem aktuellen Kursniveau sowie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Unternehmen aus der gleichen Branche mit einem hohen Renditepotenzial.
/tav/ag/men
Analysierendes Institut Goldman Sachs.
Veröffentlichung der Original-Studie: 20.06.2022 / 04:16 / BST
Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben
NEW YORK (dpa-AFX)
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Bildquellen: MDart10 / Shutterstock.com
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