Langzeitinvestoren aufgepasst: Die Amazon-Aktie ist weniger teuer als sie aussieht
Die Amazon-Aktie ist mit einem vierstelligen Betrag nicht gerade ein Schnäppchen. Möglicherweise ist es für Langzeitinvestoren dennoch lukrativ, wenn sie sich ein paar Anteilsscheine gönnen.
Werte in diesem Artikel
• Blick auf EPS und Ausblick bei Amazon
• Vergleich mit anderen Aktien von Tech-Riesen
• Amazon-Aktie ist hochpreisig aber günstig
Die Amazon-Aktie erreichte Ende April einen neuen Höchstwert bei 3.554,00 US-Dollar. Seither hat der Kurs etwas korrigiert und zeigt sich seit Jahresbeginn knapp ein Prozent schwächer. Dennoch ist der Anteilsschein des Tech-Riesen kein Schnäppchen. Anleger müssen einen vierstelligen Betrag hinlegen, um eine Aktie zu erhalten. Doch auf lange Sicht sieht der Preis billiger aus, als er auf den ersten Blick scheint.
Rekordgewinn bei Amazon
Amazon ist einer der Big-Tech-Aktien. In den vergangenen Jahren verzeichnete das Unternehmen von Jeff Bezos ein starkes Wachstum, das durch den Corona-Bestellboom neuen Schub erhielt. So legte der E-Commerce-Konzern im ersten Quartal des neuen Jahres erneut einen Umsatz- und Gewinnsprung hin. Mit der Zahlenvorlage übertraf Amazon die Markterwartungen deutlich: Der Gewinn schoss um mehr als das Dreifache auf einen Rekordwert von 8,1 Milliarden Dollar in die Höhe.
Amazon-Aktie: Hoch bewertetes Schnäppchen?
Nach dem Corona-Crash, der an ein Rekordhoch anschloss, gewann die Amazon-Aktie massiv an Wert hinzu. Bislang weist sie mit Blick auf die vergangenen 52 Wochen ein Plus von rund 32 Prozent aus. Während die Titel derzeit auf hohem Niveau stagnieren, könnten sie gerade dennoch für langfristige Investitionen einen Blick wert sein. Denn nach dem traditionellen Kurs-Gewinn-Verhältnis könnte es sich immer noch um ein Schnäppchen handeln, meinte Finanz-Kolumnist Philip van Doorn in einer aktuellen Kolumne auf MarketWatch. Um das zukünftige KGV zu berechnen, wird der Aktienkurs und die Konsenseinschätzung des Gewinn je Aktie für das laufende Geschäftsjahr herangezogen. Obgleich das Kurs-Gewinn-Verhältnis laut Formel eine Überbewertung andeutet (bei Werten über 30), beläuft sich das sogenannte Forward-KGV bei Amazon auf 53,5, was einem Tiefstwert der letzten zehn Jahre entspreche.
Der MarketWatch-Kolumnist zieht noch weitere Kennzahlen heran, um das Wachstum von Amazon zu kartieren: So lässt sich beobachten, dass das KGV mit einer durchschnittlichen, jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 101 Prozent gestiegen ist. Im Vergleich dazu liegt dieser Wert beim marktbreiten US-Index S&P 500 im selben Zeitraum bei 3,4 Prozent. Anzumerken ist, dass in dem Vergleichszeitraum das Pandemiejahr 2020 inbegriffen ist und der Onlinehandelsriese zu den Krisenprofiteuren zählte.
Große Tech-Werte im Vergleich - Zukunft der Amazon-Aktie
Besonders bei hochpreisigen Aktien wie der von Amazon ist es berechtigt zu fragen, ob sich ein Einstieg beim derzeitigen Kursniveau noch lohnt. Um dieser Frage nachzugehen, zieht van Doorn das PEG-Verhältnis heran, welches das Wachstum einer Aktie bewerten soll. Zur Berechnung wird das Kurs-Gewinn-Verhältnis in Relation zum mittleren, langfristig erwarteten Gewinnwachstum gesetzt. Um drei Jahre vorauszuschauen, dienen die Konsensgewinneinschätzungen der Kalenderjahre 2021 und 2024 als Berechnungsbasis.
Bei Werten über eins heißt es, dass die Aktie überbewertet sei. Ergibt sich dagegen ein Wert unter eins, gilt ein Papier als unterbewertet. Beläuft sich der Wert auf eins, handelt es sich nach den Kennzahlen um eine faire Bewertung.
In den Vergleich wurden einige der größten US-Techkonzerne nach Marktkapitalisierung mit einbezogen. Für 2024 ergibt sich für Amazon eine PEG-Rate von 0,8 - der E-Commerce-Gigant ist damit gleichauf mit Netflix, das denselben Wert aufweist. Facebook liegt mit 0,9 geringfügig höher. Nach oben bricht dagegen Apple mit einem PEG von 4,0 aus. Van Door erklärt, dass der iKonzern die höchste Rate im Vergleich hat, weil die geschätzte durchschnittliche jährliche Wachstumsrate pro Stammaktie (EPS CAGR) hier am niedrigsten wäre. Auch bei Elektroautobauer Tesla ist ein PEG von 2,3 zu sehen.
Amazon für Langzeitinvestoren
Für die Amazon-Aktie dürfte es vor diesem Hintergrund noch Luft nach oben geben. Doch das gilt in erster Linie für Aktienkäufe im Sinne langfristiger Investitionen, weniger für kurzfristiges Trading. Auch wenn sich die Anteilsscheine des Onlinehandelsriesen derzeit eher schwach bewegen, sieht van Doorn Potenzial in Sachen Wachstumstempo. Investoren, die über mehrere Jahre ihre Beteiligung hielten, hätten ihm zufolge gute Chancen, mit ihrem Investment Geld zu verdienen.
Diesen Eindruck verstärkt auch der kürzlich bekanntgewordene MGM-Deal - damit steht Amazons zweitgrößte Akquisition bevor. Wall-Street-Experte Jim Cramer betitelte die Übernahme in der CNBC-Sendung Squawk Box als "brillanten Schritt".
Theresa Holz / Redaktion finanzen.net
Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Bildquellen: BobNoah / Shutterstock.com, Ken Wolter / Shutterstock.com
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20.11.2024 | Amazon Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
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01.11.2024 | Amazon Buy | UBS AG | |
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26.09.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
30.07.2018 | Amazon neutral | JMP Securities LLC | |
13.06.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
02.05.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
02.02.2018 | Amazon neutral | JMP Securities LLC |
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11.04.2017 | Whole Foods Market Sell | Standpoint Research | |
23.03.2017 | Whole Foods Market Sell | UBS AG | |
14.08.2015 | Whole Foods Market Sell | Pivotal Research Group | |
04.02.2009 | Amazon.com sell | Stanford Financial Group, Inc. | |
26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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