Kering-Aktie mit Abgaben: EU-Wettbewerbsbehörden durchsuchen Gucci-Büros
Die italienischen Büros des Modehauses Gucci sind diese Woche von den europäischen Kartellbehörden durchsucht worden.
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Wie der Gucci-Eigentümer Kering mitteilte, sei die Durchsuchung Teil einer Untersuchung, die sich auf potenziell wettbewerbswidriges Verhalten im Modesektor konzentrierte.
Die Kering SA machte die Durchsuchung am Mittwochabend öffentlich, nachdem die Europäische Kommission Anfang der Woche mitgeteilt hatte, dass sie unangekündigte Inspektionen bei mehreren Modeunternehmen durchgeführt hat. Grund ist der EU-Kommission zufolge eine Untersuchung, ob die Unternehmen gegen Vorschriften verstoßen hätten, die "Kartelle und wettbewerbsbeschränkende Geschäftspraktiken verbieten". Sie habe in diesem Zusammenhang die Betriebsstätten von Moderherstellern in mehreren EU-Mitgliedstaaten durchsucht. Außerdem habe sie offizielle Auskunftsersuchen an eine Reihe anderer Unternehmen im selben Sektor gerichtet.
Kering teilte mit, dass das Unternehmen "im Rahmen dieser Untersuchung voll mit der Kommission zusammenarbeitet". Das Unternehmen wollte sich darüber hinaus nicht äußern.
Die Razzien sind Teil der verstärkten kartellrechtlichen Überprüfung einer der wertvollsten Branchen in Europa durch die EU. Die EU-Kommission lehnte es ab, die Namen der an der Untersuchung beteiligten Unternehmen zu nennen. Sie teilte mit, sie prüfe Bedenken hinsichtlich von Beschränkungen in Bezug darauf, wie andere Unternehmen mit Konkurrenten und Zulieferern Geschäfte machen. Die Kommission muss zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, ob sie eine formelle Untersuchung einleitet.
Solche unangekündigten Durchsuchungen, die oft früh am Morgen von Vertretern der EU-Kommission und ihren Kollegen von den nationalen Wettbewerbsbehörden durchgeführt werden, sind nicht ungewöhnlich. Sie werden von Brüsseler Kartellinsidern als "Dawn Raids" (Razzien im Morgengrauen) bezeichnet und sind in der Regel ein erster Schritt, wenn die Behörden den Verdacht auf Kartellverstöße untersuchen. Sie führen nicht immer zu einer Anklage.
Bereits im Mai 2022 durchsuchten die europäischen Kartellbehörden die Büroräume mehrerer Unternehmen der Modebranche. Laut EU-Kommissionen hängen die Inspektionen in dieser Woche damit nicht in zusammen. Außerdem durchsuchten Kommissionsvertreter 2021 die Büros eines deutschen Bekleidungsherstellers, der im Verdacht wettbewerbswidriger Praktiken steht. Im März durchsuchten verschiedene Wettbewerbsbehörden im Rahmen einer länderübergreifenden Untersuchung die Büros von vier großen Parfümherstellern.
Die Kering-Aktie notiert in Paris zeitweise 0,47 Prozent schwächer bei 569,30 Euro.Von Nick Kostov
MAILAND (Dow Jones)
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