Inflation in der Türkei hat sich deutlich abgeschwächt
In der Türkei hat sich die extrem hohe Inflation Ende des vergangenen Jahres durch Basiseffekte deutlich abgeschwächt.
Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember um 64,3 Prozent, wie das nationale Statistikamt am Dienstag in Ankara mitteilte. Im Vormonat hatte die Teuerung noch bei 84,4 Prozent gelegen, nachdem sie im Oktober mit 85,5 Prozent den höchsten Stand sei 24 Jahren markiert hatte.
Auf Monatssicht stiegen die Verbraucherpreise im Dezember um 1,2 Prozent. Auch das war deutlich weniger als im Vormonat, als die Preise noch um 2,9 Prozent zugelegt hatten.
Zudem hat sich der Anstieg der Erzeugerpreise spürbar abgeschwächt, auch wenn das Niveau nach wie vor sehr hoch ist. Die Produzentenpreise erhöhten sich im Dezember zum Vorjahresmonat um fast 98 Prozent, nach rund 136 Prozent im Monat zuvor. Die Erzeugerpreise bilden die Verkaufspreise der Produzenten ab und wirken in der Regel auch auf die Lebenshaltungskosten der Verbraucher.
Die etwas schwächere Inflation Ende des vergangenen Jahres erklären Analysten mit sogenannten Basiseffekten. Ende 2021 war es zu einem massiven Kurseinbruch der türkischen Lira gekommen, was damals einen starken Anstieg der Inflation zur Folge hatte.
Die seit langem hohe türkische Inflation wird durch mehrere Faktoren getrieben. Für Preisauftrieb sorgt nach wie vor die schwache Landeswährung Lira, da sie in die Türkei importierte Güter verteuert. Hinzu kommen hohe Energiepreise und anhaltende Probleme in den internationalen Lieferketten, die viele Vorprodukte teurer machen. Hinzu kommt, dass sich die türkische Notenbank im Gegensatz zu vielen anderen Zentralbanken nicht mit Zinsanhebungen gegen die hohe Teuerung stemmt. Vielmehr hat sie den Leitzins gesenkt.
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ANKARA (dpa-AFX)
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