Rheinmetall trotz starkem Rüstungsgeschäft mit Gewinneinbruch - Aktie volatil
Belastet von einem schwachen Autoteile-Geschäft hat Rheinmetall im ersten Quartal bei leicht steigenden Umsätzen einen Gewinneinbruch verzeichnet.
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Das nach wie vor starke Geschäft mit Wehrtechnik konnte die Rückgänge im Automotive-Bereich nicht kompensieren. Für das Gesamtjahr bekräftigte der MDAX-Konzern Rheinmetall den Ausblick für das Defence-Geschäft, im Autobereich sei dagegen wegen der Unsicherheit bei den Autoherstellern infolge der Corona-Pandemie noch kein Ausblick möglich.
In den drei Monaten kletterte der Umsatz laut Mitteilung um 1,1 Prozent auf 1,358 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis brach auf 34 Millionen von 54 Millionen Euro ein, die operative Marge entsprechend auf 2,5 Prozent von 4,0 Prozent im Jahr zuvor.
Analysten hatten laut Factset mit einem Umsatz von 1,327 Milliarden Euro gerechnet, das EBIT wurde nur bei 30 Millionen Euro gesehen.
Rheinmetall-Ausblick düster
Rheinmetall rechnet wegen der Auswirkungen aus der Corona-Pandemie mit einem spürbaren Abschwung im Automotive-Geschäft. Sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis dürften in dem Bereich und auch auf Konzernebene deutlich unter den bisherigen Prognosen liegen, kündigte der MDAX-Konzern an. Bisher hatten die Düsseldorfer allerdings die Belastungen aus der Pandemie nicht in ihrem Ausblick berücksichtigt.
Rheinmetall hatte im März ein organisches Umsatzwachstum von 1 bis 3 Prozent für 2020 in Aussicht gestellt. Die operative Ergebnisrendite sollte auf rund 7 Prozent von 8,1 Prozent im Vorjahr sinken.
Das weiter stark laufende Geschäft mit Wehrtechnik, dessen Ausblick Rheinmetall am Freitag bestätigte, kann die Belastungen im schwächeren Geschäft mit den Autoherstellern nicht kompensieren. Im Defence-Bereich soll der Umsatz 2020 um 5 bis 7 Prozent steigen, die operative Marge wird zwischen 9 und 10 Prozent erwartet. Für das Automotive-Geschäft sei derzeit wegen der hohen Unsicherheit kein konkreter Ausblick möglich, so die Rheinmetall AG.
Rheinmetall-Aktien volatil
Nach Kursgewinnen im frühen Xetra-Handel haben die Aktien von Rheinmetall am Freitag mehrfach das Vorzeichen gewechselt. Zum Handelsschluss stiegen die Anteilsscheine um 0,54 Prozent auf 66,46 Euro.
Analysten und Händler lobten unisono das gute Abschneiden des Industriekonzerns im Rüstungsgeschäft und die vergleichsweise guten Perspektiven für dieses. Enttäuschung herrschte am Markt dagegen mit Blick auf die Autozulieferung.
"Die Zahlen im Segment Automotive lagen unter den Konsensschätzungen", merkte Analyst Gordon Schönell vom Bankhaus Lampe an. Chris Hallam von Goldman Sachs wies darauf hin, dass der Gewinn in der Autozulieferung um fast ein Drittel unter der Markterwartung liege.
FRANKFURT (Dow Jones)/FRANKFURT (dpa-AFX Broker)
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Bildquellen: PATRIK STOLLARZ/AFP//Getty Images
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