VW-Aktie im Minus: VW-Tochter Audi sieht Jahresziel am unteren Ende der Prognose
Nach dem Gewinneinbruch bei der VW-Tochter Audi im dritten Quartal bleibt das Management bei der bestehenden Jahresprognose.
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Finanzvorstand Jürgen Rittersberger bestätigte am Dienstag den Ausblick, der einen Rückgang des Audi-Konzernumsatzes von 70 Milliarden auf 63 bis 68 Milliarden Euro und eine schmalere Ergebnismarge von 6 bis 8 Prozent vorsieht. Der Finanzvorstand fügte aber hinzu: "Wir zielen eher auf die untere Kante."
Der Betriebsgewinn der Ingolstädter war im dritten Quartal wie bereits bekannt abgestürzt und fiel um 91 Prozent auf 106 Millionen Euro. Als Gründe nannte Rittersberger den Absatzrückgang der Marke Audi um 16 Prozent auf 407.000 verkaufte Autos, den "sehr intensiven Preiswettbewerb in Europa und in China" und vor allem die Rückstellungen für eine Schließung des Audi-Werks in Brüssel in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Nur dank der Luxusmarken Lamborghini und Bentley schaffte es die Markengruppe gerade noch in die schwarzen Zahlen.
Beschäftigungsgarantie bekräftigt - Azubis werden übernommen
"Neben den zahlreichen Modellanläufen fokussieren wir ganz klar auf schlanke Strukturen", sagte Audi-Vorstandschef Gernot Döllner. "Unser Augenmerk liegt aktuell darauf, unsere Effizienz und unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern", ergänzte Rittersberger. An der Beschäftigungsgarantie bei Audi bis 2029 werde das Unternehmen festhalten, betonte der Finanzchef. Die Azubis würden übernommen. Es gebe auch keinen expliziten Einstellungsstopp. Allerdings gebe es externe Neueinstellungen nur noch "handverlesen". In Deutschland beschäftigt Audi rund 54.000 Menschen.
Die Lieferprobleme bei den großen V6- und V8-Motoren, die Audi im ersten Halbjahr zu schaffen machten, seien inzwischen gelöst. Hier gebe es jetzt positive Nachholeffekte, sagte Rittersberger. Der Preiskampf, vor allem in China, und der laufende Modellwechsel quer durch die Bank belaste aber das Ergebnis. Die Gebrauchtwagenpreise hätten sich nach dem starken Rückgang im ersten Halbjahr inzwischen stabilisiert.
Gewinn bis Ende September fast halbiert
In den ersten neun Monaten verkaufte die Marke Audi 1,24 Millionen Autos und damit elf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Vor allem in den USA lief es wegen der fehlenden Teile für die großen Autos deutlich schlechter. In China sanken die Audi-Verkaufszahlen um 8,5 Prozent auf 477.000 Autos - dort startet das Unternehmen mit dem Partner FAW im neuen Werk in Changchun die Produktion vollelektrischer Audis. Der Absatz der Luxusmarke Bentley fiel in den ersten neun Monaten um ein Drittel, Lamborghini dagegen legte kräftig zu.
Beim Umsatz liegt Audi nach neun Monaten mit 46,3 Milliarden Euro rund 8 Prozent unter Vorjahr, das Betriebsergebnis fiel um mehr als die Hälfte von 4,6 auf 2,1 Milliarden Euro, die Umsatzrendite halbierte sich auf 4,5 Prozent. Als Gewinn nach Steuern blieben in den ersten neun Monaten 2,4 Milliarden Euro, nach 4,5 Milliarden ein Jahr zuvor.
Für die Papiere von Audi-Mutterkonzern VW geht es im XETRA-Handel zwischenzeitlich 0,95 Prozent abwärts auf 87,42 Euro.
/rol/DP/men/jha/
INGOLSTADT (dpa-AFX)
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