Warnung eines Langzeitbullen: Vorsicht bei der Tech-Rally
Richard Bernstein, der einen Ruf als Langzeitbulle innehat, äußerte kürzlich Bedenken über die derzeitige Rally unter den Technologiewerten. Er sieht besorgniserregende Parallelen zu der Dotcom-Blase, die im Jahr 2000 ein jähes Ende fand.
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In der CNBC-Sendung "Trading Nation" äußerte sich der Gründer von Richard Bernstein Advisors, Richard Bernstein, welche Faktoren ihn dazu veranlassten, sich über eine mögliche Blase im Technologiesektor Sorgen zu machen.
Die Gefühle schaukeln sich hoch
Wie Bernstein gegenüber CNBC verlautet, verrenne sich eine steigende Zahl der Tech-Investoren mit ihren Investitionen. Er befürchtet, dass sie sich weniger von Fundamentaldaten, sondern vielmehr zunehmend von Emotionen leiten lassen. "Wir befinden uns an einem Punkt in Technologiekreisen, wo Anleger anfangen, als reine Momentum-Investoren zu agieren", so der Langzeitbulle. Er befürchtet, dass sich der Gedanke, Technologiewerte wären nicht mehr konjunkturabhängig, in den Köpfen der Anleger festigt - "und das klingt ein bisschen nach März 2000". Damit spielt der Investor auf das Platzen der Dotcom-Blase an. Diese Spekulationsblase entstand durch den Run auf sogenannte New Economy-Unternehmen. Immerhin geht Bernstein nicht davon aus, dass es zu einem weiteren, geschichtsschreibenden Crash kommen wird.
Steht Anlegern eine große Enttäuschung bevor?
Seit Jahresanfang hat der US-amerikanische Technologiewerteindex NASDAQ Composite rund 15 Prozent zugelegt, während der letzten Handelstage war in Summe eine klare Fortsetzung der Aufwärtsbewegung zu erkennen. Anleger sollten Bernstein zufolge trotz der positiven Entwicklung während der vergangenen Wochen aufmerksam sein und einen bestimmten Faktor im Auge behalten: Die Ertragsverlangsamung an der Wall Street. Bernstein meint, dass Tech-Anleger aktuell mit einer falschen Herangehensweise dieser Entwicklung gegenüberstehen und möglicherweise bald eine Enttäuschung verkraften müssen. Denn wenn die Gewinne zurückgehen, sei "Tech in der Regel einer der Sektoren mit der schlechtesten Performance", so der professionelle Anleger im Gespräch mit dem US-Sender. Er selbst habe seine Investitionen in diesem Bereich bereits halbiert. Er begründet seine Strategie damit, dass "Qualität und Stabilität der wichtigste Faktor in einem Portfolio" sein müssen, wenn eine derartige Phase der Ertragsverlangsamung bevorsteht.
Redaktion finanzen.net
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