Amazon-Aktie in Grün: Kameraauswertungen statt KI - Amazon ändert Supermarktkonzept
Amazon schraubt Pläne für seine Supermarkt-Technologie zurück, bei der Käufer sich einfach Artikel aus den Regalen greifen und den Laden verlassen können.
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In den hauseigenen "Amazon-Fresh"-Supermärkten in den USA soll stattdessen künftig der vernetzte Einkaufswagen mit Kameras zum Einsatz kommen, sagte der zuständige Top-Manager Tony Hoggett der Website "The Information". Man habe festgestellt, dass dies beim Einkauf auf größeren Ladenflächen populärer sei, erläuterte er. Unter anderem wollten die Kunden einen besseren Überblick darüber behalten, wie teuer der Einkauf für sie sein werde.
Amazons Wagen zeigen auf einem Display den Preis der Waren und den Gesamtwert des Einkaufs an. Man muss die Artikel dafür vor die Kamera des Einkaufswagens halten. Am Ende des Einkaufs kann der Kunde das Geschäft an den Kassen vorbei verlassen und der Betrag wird über seinen Amazon-Account abgebucht. Für Leute, die das nicht nutzen wollen, gibt es auch traditionelle Kassen.
Amazon versucht schon seit Jahren, die richtige Strategie für den stationären Handel zu finden. Der Konzern will sich dabei mit mehr Komfort beim Einkauf abheben. Eine zentrale Idee dabei ist, Kassen überflüssig zu machen. Die Technik, die automatisch erkennt, welche Artikel sich Käufer aus den Regalen holen, nutzt der Konzern seit Jahren in den Läden der Marke "Amazon Go", die deutlich kleiner als übliche Supermärkte sind. Dort werde sie auch weiter im Einsatz bleiben, sagte eine Sprecherin am Dienstag. Auch in den kleineren "Fresh"-Geschäften in Großbritannien bleibe sie erhalten. Der Konzern bietet die Technologie außerdem anderen Einzelhändlern an. Sie gilt als eher aufwendig mit der Installation vieler Kameras und Sensoren unter anderem in den Regalen.
Der weltgrößte Online-Händler kaufte 2017 auch die US-Lebensmittelkette Whole Foods, in der es bisher wenig Experimente gab. Whole Foods gilt in den USA als eher teuer, während die bisher mehr als 40 "Amazon-Fresh"-Geschäfte auf ähnlichem Preisniveau liegen wie andere Supermärkte.
Manuelle Auswertungen in Indien statt KI-Technologie
Hintergrund der Änderungen sind Berichte über angebliche KI-Automatismen, die sich als falsch herausgestellt hatten. Wie das Wirtschaftsportal "The Information" berichtete, soll das vermeintlich automatische Berechnen der Waren in den Amazon-Supermärkten nicht durch eine künstliche Intelligenz erfolgt sein, sondern durch mehr als 1.000 Mitarbeiter erfolgt sein. Die Amazon-Angestellten sollen in einem Bürogebäude in Indien Kamerabilder ausgewertet haben und die erkannten Artikel in den Konten der Kunden vermerkt haben. Wie das Medium weiter schrieb, sollen 2022 aufgrund von Systemüberlastungen etwa 700 von 1.000 Einkäufen auf diese Art erfasst worden sein. Amazon-Angaben zufolge habe man sich selbst das Ziel gesetzt, nur 50 von 100 Einkäufen manuell prüfen zu wollen. Im Vorfeld bewarb der Onlinehändler die KI-Funktion als "weltweit fortschrittlichste Einkaufs-Technologie".Im NASDAQ-Handel am Mittwoch gewann die Amazon-Aktie schlussendlich 0,95 Prozent auf 182,41 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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11.04.2017 | Whole Foods Market Sell | Standpoint Research | |
23.03.2017 | Whole Foods Market Sell | UBS AG | |
14.08.2015 | Whole Foods Market Sell | Pivotal Research Group | |
04.02.2009 | Amazon.com sell | Stanford Financial Group, Inc. | |
26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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