DIW-Konjunkturbarometer steigt im Januar leicht an

29.01.25 10:29 Uhr

DOW JONES--Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist im Januar erneut leicht angestiegen. Dennoch bleiben die Aussichten für den Jahresauftakt gedämpft. Denn die Handelskonflikte werfen ihre Schatten voraus und die Binnennachfrage kommt laut DIW nicht aus dem Knick. Das Konjunkturbarometer liegt im Januar bei 87,7 Punkten und hat sich damit gegenüber Dezember 2024 um 1,3 Punkte erhöht. Trotz dieses leichten Anstiegs bleibt der Barometerwert aber deutlich unter der neutralen 100-Punkte-Marke, die für ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft steht.

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"Die deutsche Wirtschaft tastet sich nur in Trippelschritten voran, momentan befindet sie sich eher in einer abwartenden Haltung", sagte DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik. "Die wirtschaftspolitische Lage ist angesichts der anstehenden Bundestagswahl unsicher, außenwirtschaftlich belasten nach dem Amtsantritt von US-Präsident Trump Handelsrisiken und geopolitische Spannungen die Konjunkturaussichten."

Laut DIW nehmen Sorgen vor einer Verschärfung der Handelskonflikte zu. Zusätzliche Handelshemmnisse würden deutsche Exportunternehmen in der anhaltenden Schwächephase besonders hart treffen. Gleichzeitig dümpele die Binnennachfrage vor sich hin, da Unternehmen, auch aufgrund der wirtschaftspolitischen Unwägbarkeiten, nur zurückhaltend investierten - wenn überhaupt. Einen Hoffnungsschimmer böte jedoch die Zeit nach der bevorstehenden Bundestagswahl, da eine handlungsfähige Regierung der deutschen Wirtschaft mit neuen Impulsen wieder Auftrieb geben könnte, so das DIW.

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Stimmung in der Industrie noch düsterer

In der Industrie sei die Stimmung indes noch düsterer als zuletzt. Zwar habe sich die Auftragslage am aktuellen Rand etwas verbessert und die Einschätzung der aktuellen Lage bei den Industrieunternehmen etwas aufgehellt. Die Produktion konnte zuletzt sogar leicht zulegen. Dies könnte laut DIW allerdings daran liegen, dass Unternehmen in der Erwartung steigender Zölle Aufträge vorgezogen haben, und somit nur ein vorübergehender Effekt sein. Entsprechend seien die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate erneut merklich gesunken.

"Die deutsche Industrie bleibt angesichts internationaler Handelsrisiken und der schwachen Binnenkonjunktur unter Druck", sagt Laura Pagenhardt, DIW-Konjunkturexpertin. "Ein nachhaltiger Aufwärtstrend ist derzeit nicht erkennbar."

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Im Dienstleistungssektor hat sich die Lage laut DIW zuletzt hingegen aufgehellt. Sowohl die Lageeinschätzung als auch die Geschäfts- und Beschäftigungserwartungen legten zu. Dennoch bleibe die Situation auch dort angespannt. Das Institut verwies auf den Rückgang der Einzelhandelsumsätze, die auf eine weiterhin verhaltene Konsumneigung hindeuteten. Zwar sei das Konsumentenvertrauen leicht gestiegen, verharre jedoch auf niedrigem Niveau.

Am Arbeitsmarkt zeige sich ein gemischtes Bild: Während im verarbeitenden Gewerbe unter dem Eindruck der Industrieschwäche Stellen abgebaut werden, stabilisiert sich die Beschäftigung im Dienstleistungsbereich etwas.

"Der leichte Aufwärtstrend beim Konjunkturbarometer deutet zwar darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft die Talsohle durchschritten haben könnte", sagte DIW-Konjunkturexperte Guido Baldi. "Die geoökonomische Fragmentierung und die Unberechenbarkeit des neuen US-Präsidenten sind und bleiben aber eine Herausforderung. Umso wichtiger ist es, dass sich nach der Bundestagswahl rasch eine stabile Regierung bildet, die Zukunftsperspektiven bei Wirtschaft, Energiepolitik und Infrastruktur aufzeigen und so der deutschen Wirtschaft neue Hoffnung geben kann."

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/sha

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January 29, 2025 04:30 ET (09:30 GMT)