Dividende höher?

Uniper erhöht trotz Ergebniseinbruchs Gewinnprognose für 2019 - Aktie höher

12.11.19 17:40 Uhr

Uniper erhöht trotz Ergebniseinbruchs Gewinnprognose für 2019 - Aktie höher | finanzen.net

Der Kraftwerksbetreiber Uniper hat wegen einer besseren Lage des britischen Geschäfts, trotz schwachem Quartal, die Prognose für das laufende Jahr erhöht.

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Zwischen Januar und September ging das bereinigte EBIT von 386 Millionen Euro auf 203 Millionen Euro zurück. Analysten hatten mit lediglich 191 Millionen Euro gerechnet.

"Das dritte Quartal ist gewöhnlich das schwächste in unserem Geschäft", erklärte Uniper-Finanzvorstand Sascha Bibert. Zusammen mit dem Wegfall der positiven Vorjahreseffekte habe das Ergebnis für die ersten neun Monate daher nicht überrascht und liege im Rahmen der Erwartungen. Die Umsatzerlöse waren mit minus 1 Prozent nahezu stabil und landeten bei 52,778 Milliarden Euro.

Nach einem auf die Gesellschafter bezogenen Konzernfehlbetrag im Vorjahreszeitraum von 550 Millionen Euro gelang der Uniper SE sogar der Sprung in die tiefschwarzen Zahlen mit einem Plus von 1,009 Milliarden Euro. Der operative Cashflow sackte jedoch von plus 89 Millionen auf minus 277 Millionen Euro ab. Negativ wirkten sich der Wegfall positiver Einmaleffekte aus dem Vorjahr, geringere Produktionsmengen einzelner Kraftwerke sowie der Wegfall der Einnahmen aus dem britischen Kapazitätsmarkt aus.

Gewinnprognose für 2019 erhöht

Das Unternehmen, bei dem der finnische Konzern Fortum die Mehrheit anstrebt, rechnet im laufenden Jahr jetzt mit einem um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 750 Millionen Euro und 950 (2018: 865) Millionen Euro.

Bisher hatte die Prognose bei 550 Millionen Euro bis 850 Millionen Euro gelegen, wie der Konzern am Montag mitteilte. "Die Erhöhung der Prognose geht im Wesentlichen auf die Wiedereinführung des britischen Kapazitätsmarktes zurück." Die verbesserten Gewinnaussichten könnten auch noch zu einer höheren Dividende als bislang vorgesehen führen.

Die EU-Kommission hatte Ende Oktober entschieden, dass der sogenannte britische Kapazitätsmarkt doch mit europäischem Recht vereinbar sei. Es geht dabei um staatliche Beihilfen für Stromproduzenten, die Kapazitäten für Stromengpässe bereithalten. An der Rechtmäßigkeit gab es zuvor Zweifel. Die EU hatte deswegen Ende vergangenen Jahres das System vorübergehend ausgesetzt.

Der Vorstand bestätigte zwar den angestrebten Dividendenvorschlag für das laufende Jahr. Es gebe aber auf Grundlage der Annahmen über den Verlauf des restlichen Geschäftsjahrs Potenzial für einen verbesserten Dividendenvorschlag für 2019. Bisher liegt der Vorschlag für die Dividende bei einer Ausschüttung von 390 Millionen Euro. Für 2018 hatte Uniper 329 Millionen Euro oder 90 Cent je Aktie ausgeschüttet.

Bei zuletzt 366 Millionen ausstehenden Aktien würde eine Ausschüttung von 390 Millionen Euro auf eine Dividende von zirka 1,07 Euro hinauslaufen. Von Bloomberg befragte Experten rechnen derzeit mit einer Dividende in dieser Höhe. Hauptnutznießer der erhöhten Ausschüttung wäre der finnische Konzern Fortum, der derzeit knapp die Hälfte der Anteile hält und damit über die Dividende rund 195 Millionen Euro einstreichen würde.

Der finnische Versorger hatte zuletzt mitgeteilt, dass er weitere 20 Prozent der Uniper-Aktien erwerben will, die bisher von zwei Fonds gehalten werden. Dazu benötigen die Finnen aber die Zustimmung der russischen Aufsichtsbehörde, die die Aufstockung der Fortum-Beteiligung bisher blockiert hatte. Das Uniper-Management hatte sich lange gegen die Übernahme durch die Finnen gewehrt und sieht weiter offene Fragen.

Die im MDAX kotierte Aktie zog nach Bekanntgabe der erhöhten Prognose im XETRA-Handel am Dienstagmittag 0,72 Prozent an auf 28,15 Euro. Die Gewinne baute der Kurs bis zum Börsenschluss auf 1,25 Prozent mit 28,30 Euro je Papier aus.

/zb/tih/fba

DÜSSELDORF (dpa-AFX) / BERLIN (Dow Jones)

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Bildquellen: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images

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