BMW-Aktie schwach: BMW trotz Corona nur mit leichtem Gewinnrückgang - Margenausblick gekappt
BMW hat im ersten Quartal bei sinkenden Verkäufen infolge der Corona-Krise überraschend den Umsatz gesteigert.
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Der Gewinn des Münchener Premiumautoherstellers kletterte ebenfalls, was allerdings auf einen schwachen Vorjahreswert infolge einer Milliardenrückstellung für eine EU-Kartelluntersuchung zurückzuführen ist.
Der Umsatz stieg laut Mitteilung in den drei Monaten um 3,5 Prozent auf 23,25 Milliarden Euro. Analysten hatten dagegen einen Rückgang um 8 Prozent erwartet. Grund für die gute Entwicklung war ein spürbarer Zuwachs im Finanzdienstleistungsgeschäft. Im Kerngeschäft mit Oberklasseautos gaben die Erlöse wegen eines deutlichen Verkaufsrückgangs in China um gut 6 Prozent auf knapp 18 Milliarden Euro nach.
Mit Finanzdienstleistungen setzte der DAX-Konzern 7,6 Milliarden Euro um, ein überraschendes Plus von 6 Prozent. Das Konzern-EBIT kletterte den weiteren Angaben zufolge auf 1,38 Milliarden nach 920 Millionen Euro im Vorjahr. Der Gewinn nach Steuern sank leicht um 2 Prozent auf 574 Millionen Euro.
Der Autobauer BMW dampft wegen der Pandemie seine Prognose für das laufende Jahr weiter ein. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in zahlreichen Märkten würden länger anhalten als bislang erwartet, teilte der DAX-Konzern mit. Die Absatzsituation in diesen Märkten werde sich nicht wie zuvor unterstellt nach einigen Wochen normalisieren. Besonders stark werde sich dies im zweiten Quartal 2020 zeigen. "Das zweite Quartal wird negativ sein", sagte Finanzchef Nicolas Peter am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Noch sei nicht abzuschätzen, wie hoch der Verlust ausfallen werde, die Belastungen aus der Coronavirus-Krise dürften gegenüber dem schwachen ersten Quartal aber noch deutlich zunehmen.
Die EBIT-Marge im Segment Automobile sieht BMW deshalb 2020 jetzt nur noch bei 0 und 3 Prozent. Hier hatte das Unternehmen im März noch 2 bis 4 Prozent angekündigt. Vergangenes Jahr hatte BMW eine operative Rendite von 4,9 Prozent erzielt.
Im Segment Finanzdienstleistungen geht die Prognose des Return on Equity inzwischen von einem moderaten Rückgang gegenüber dem Vorjahr aus. Im Segment Motorräder sieht BMW die Auslieferungen im Prognosezeitraum nunmehr deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Die EBIT-Marge wird daher im Korridor von 3 bis 5 Prozent prognostiziert.
Das Konzernergebnis vor Steuern sieht der Konzern weiterhin deutlich unter dem Vorjahresniveau.
BMW setzt nun darauf, die Mitarbeiterzahl leicht unter das Niveau des Vorjahres zu drücken. Wie bereits kommuniziert, wird das Unternehmen durch Fluktuation frei werdende Stellen nutzen, um den Personalumbau voranzutreiben.
Ungemach würde drohen, wenn die Rezession in wichtigen Absatzmärkten länger und tiefer wird oder sich die Wirtschaft in China als Folge von Rezessionen in anderen Wirtschaftsregionen weiter eintrübt. Diese Entwicklungen sind in der neuen Prognose für 2020 ebenso nicht berücksichtigt wie mögliche Auswirkungen einer zweiten Infektionswelle und der damit verbundenen Eindämmungsmaßnahmen.
So reagierte die BMW-Aktie:
Die Aktien von BMW sind nach einem gesenkten Jahresausblick am Mittwoch gefallen. Im XETRA-Handel gaben die Anteilsscheine zum Schluss 5,4 Prozent auf 50,62 Euro nach. Die Münchener erzielten im ersten Quartal im Kerngeschäft mit Autos nur eine operative Marge von 1,3 Prozent - am Vorabend hatte der Konzern die Prognose für das Gesamtjahr auf 0 bis 3 Prozent gesenkt.
"Die Erwartungen von BMW für den Rest des Jahres müssen sich erheblich eingetrübt haben", sagte ein Händler. Anders seien die gesenkten Prognosen für 2020 nicht zu verstehen. Der Aktienkurs habe zuletzt einen guten Lauf gehabt. Seit dem Crash-Tief von Mitte März hatten sich die Papiere um 46 Prozent erholt und damit noch stärker als der europäische Automobilsektor.
BMW hält an Dividende fest - Rechnet 2020 nicht mehr mit freiem Mittelzufluss
Der Autobauer BMW will trotz der Corona-Krise weiter an der Dividende für das vergangene Jahr festhalten. "Wir stehen zu unserem Wort - das gilt in der Krise mehr denn je", sagte Finanzchef Nicolas Peter am Mittwoch laut Redetext. "Die Dividende für unsere Aktionäre und die Erfolgsbeteiligung für unsere Mitarbeiter für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 werden wir wie versprochen ausbezahlen", sagte der Manager. In der Diskussion um eine von der Autobranche geforderte Kaufprämie zur Stützung der Schlüsselindustrie in Deutschland hatte es deutliche Kritik daran, gegeben, dass die Autobauer Volkswagen, Daimler und auch BMW weiter ihre Dividende zahlen wollen.
Im Gesamtjahr rechnen die Münchener angesichts der verschärften Lage auf den Märkten nun nicht mehr damit, bei den freien Barmitteln (Free Cashflow) im Automobilgeschäft einen positiven Wert zu erreichen. Im ersten Quartal flossen hier 2,2 Milliarden Euro aus dem Autogeschäft ab, weil BMW operativ weniger Gewinn machte und unter anderem mehr Vorräte auf Lager liegen hatte. Bis zum Wiederanlauf der Werke solle der Vorratsbestand konsequent reduziert werden, sagte Peter.
BMW-Chef Zipse skeptisch für schnelle Absatzerholung - Verkaufseinbruch im April
BMW-Chef Oliver Zipse hat Erwartungen an eine schnelle Erholung auf den Absatzmärkten in der Corona-Krise gedämpft. "China eignet sich nur sehr bedingt als Blaupause für die Entwicklung der anderen Märkte", sagte Zipse am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Im April seien die Verkäufe der Münchener weltweit um 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. "Allein in unserer wichtigsten Absatzregion Europa ist das Bild sehr heterogen", sagte Zipse. In China habe sich zwar im März und April bereits Besserung gezeigt. Man müsse aber kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass die Autonachfrage in den besonders betroffenen Ländern wie Spanien, Italien und Großbritannien auch im Verlauf des Jahres gering bleiben dürfte.
FRANKFURT (Dow Jones)/FRANKFURT (dpa-AFX Broker)
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