HSBC-Aktie freundlich: Kräftiges Gewinnwachstum im zweiten Quartal - Keine Aufspaltung geplant
Die britische Bank HSBC hat ihren Nettogewinn im zweiten Quartal dank höherer Einnahmen und niedrigerer Betriebskosten um 62 Prozent gesteigert.
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Zudem kündigte die Bank an, im kommenden Jahr wieder Quartalsdividenden zahlen zu wollen.
Für die drei Monate per Ende Juni verzeichnet die HSBC Holdings Plc einen Nettogewinn von 5,49 Milliarden US-Dollar, nach 3,340 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Nettozinsertrag stieg um 13 Prozent auf 7,45 Milliarden Dollar, was hauptsächlich auf die steigenden Zinssätze zurückzuführen ist, wie das Bankhaus mit Hauptsitz in London und Fokus auf Asien mitteilte.
Die Nettozinsmarge erhöhte sich von 1,20 Prozent ein Jahr zuvor auf 1,35 Prozent. Der Betriebsaufwand ging um 5 Prozent zurück, da Kostensenkungsinitiativen und Kostendisziplin die steigenden Investitionen und die Inflation abschwächten.
Im laufenden Jahr rechnet die Bank weiterhin mit einem Kreditwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und prognostiziert einen Nettozinsertrag von mindestens 31 Milliarden Dollar für 2022 und von 37 Milliarden Dollar für 2023, basierend auf dem aktuellen Marktkonsens für die weltweiten Zentralbankzinsen.
Für die Jahre 2023 und 2024 stellte HSBC eine Dividendenausschüttungsquote von rund 50 Prozent in Aussicht.
"Wir verstehen und schätzen die Bedeutung der Dividende für alle unsere Aktionäre", sagte CEO Noel Quinn laut der Mitteilung. "Wir werden uns bemühen, die Dividende so schnell wie möglich wieder auf das Niveau von vor dem Jahr 19 der Krise zu bringen."
Die Bank sei zuversichtlich, ab 2023 eine Eigenkapitalrendite von mindestens 12 Prozent zu erzielen, "was unsere beste Rendite seit einem Jahrzehnt wäre", sagte er.
HSBC hält trotz Druck vom chinesischen Aktionär an internationaler Strategie fest
Die Großbank HSBC hat Forderungen nach einer Aufspaltung eine Absage erteilt und will Investoren mit der eigenen Strategie und der Ausschüttung von Dividenden überzeugen.
Eine Abspaltung des Geschäfts in Asien sei mit hohen Kosten, höheren Steuern und möglichen regulatorischen Hindernissen verbunden, erklärte die Bank am Montag anlässlich der Veröffentlichung der Zwischenbilanz. "Schaut man sich die Ergebnisse des ersten Halbjahres an, dann sieht man den Wert der aktuellen Strategie", warb HSBC-Chef Noel Quinn für seinen Kurs. Zwar fiel der Vorsteuergewinn im Halbjahr um 15 Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar, von HSBC befragte Analysten hatten aber mit einem deutlich größeren Rückgang auf 8,15 Milliarden Dollar gerechnet. Die Bank kündigte eine Zwischendividende von neun Cent je Aktie und ab 2023 wieder vierteljährliche Ausschüttungen an die Aktionäre an.
Der Mehrheitsaktionär von HSBC, der chinesische Versicherer Ping An, hatte im April die Aufspaltung des Bankkonzerns gefordert. Einige Investoren in Hongkong unterstützen den Vorschlag, zum Beispiel das profitable Asiengeschäft abzuspalten. Ein Politiker aus Hongkong forderte im April, dass HSBC Vertreter des chinesischen Versicherers in den Vorstand holt. "Es gibt einen potenziellen Interessenskonflikt aufgrund der Überschneidung in ihrem Geschäftsmodell mit unserem hinsichtlich des Banking- und Versicherungsgeschäfts", reagierte Quinn am Montag auf diese Forderung.
Die Pläne des Mehrheitsaktionärs kommentierte HSBC bisher nicht direkt. Konzernchef Quinn hob aber erneut die Vorteile des globalen Netzwerkes hervor. "Der Hauptgrund für Firmenkunden, sich für die HSBC als Bank zu entscheiden, ist, dass die Bank global aufgestellt und vernetzt ist", erklärte er. "Wir sind entschlossen aus den Vorteilen unseres Netzwerks Kapital zu schlagen." HSBC-Aktionäre hatten sich in den vergangenen Jahren mehrfach mit der Idee einer Aufspaltung auseinandergesetzt. Enttäuschende Ergebnisse von Geschäften in Großbritannien, in Europa und in den USA sowie die Nichteinhaltung von Versprechen, zweistellige Renditen zu erzielen, lasteten auf den Aktien des Instituts. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete HSBC 52 Prozent der Gesamterträge von 49,6 Milliarden Dollar in Asien. 65 Prozent des ausgewiesenen Vorsteuergewinns kamen aus der Region. In London kann die HSBC-Aktie zwischenzeitlich um 6,15 Prozent auf 5,45 Pfund anziehen.
LONDON (Dow Jones) / Singapur (Reuters)
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Bildquellen: JuliusKielaitis / Shutterstock.com, Northfoto / Shutterstock.com
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