Slack-Aktie: Lohnt es sich beim Börsengang von Slack dabei zu sein?
Im aktuellen S-1-Formular hat Slack neue finanzielle Details sowie Informationen bezüglich des bevorstehenden Börsengangs bekanntgegeben. Doch im Gegensatz zu Lyft, Uber & Co. plant der Messaging-Dienst eine Direktplatzierung der Slack-Aktie in New York - eine gute Chance für Anleger?
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Slack-Aktie: Börsengang steht kurz bevor
Der Bürokommunikationsdienst Slack hat sich inzwischen als Kommunikationstool in zahlreichen Unternehmen etabliert. Nun wagt Slack Technologies, das Mutter-Unternehmen, auch den Gang aufs Börsenparkett - wie kürzlich bekannt wurde, soll das IPO bereits am 20. Juni stattfinden. Der Bezugspreis wurde zwischenzeitlich auf 26 US-Dollar je Slack-Aktie festgesetzt. So reichte Slack Anfang des Monats ein aktualisiertes S-1-Formular bei der U. S. Securities and Exchange Commission (SEC) ein. Unter dem Tickersymbol "WORK" wird Slack anschließend an der New Yorker Börse notiert sein.
Für diesen Schritt hat das Unternehmen allerdings eine ungewöhnliche Methode gewählt: Wie schon der Musik-Streamingdienst Spotify im vergangenen Jahr wird Slack per Direct Listing an die Börse gehen. Dadurch kann das Unternehmen einiges an Geld sparen, denn Investmentbanken nehmen für die Vorbereitung eines IPOs satte Gebühren. Beraten wird Slack offenbar von Goldman Sachs, Morgan Stanley und Allen & Co., wie Fortune kürzlich berichtete. Für diese Dienste soll der angehende Börsenneuling etwa 36 Millionen US-Dollar hinlegen - deutlicher weniger als bei einem klassischen Börsengang anfällt. Slack wird am Donnerstag also keine neuen Aktien ausgeben, um frisches Geld aufzubringen. Stattdessen können Investoren sofort mit dem Verkauf bestehender Aktien beginnen, denn im Gegensatz zu klassischen IPOs gibt es bei der Direktplatzierung keine Lock-up-Periode.
Slack könnte bis zu 17 Milliarden US-Dollar wert sein
Basierend auf prognostizierten Umsätzen und Wachstumsraten von Slack dürfte das Unternehmen beim Börsengang mit 16 bis 17 Milliarden US-Dollar bewertet werden, berichtete Fortune. Bei der letzten Finanzierungsrunde vergangenen August wurde der Bürokommunikationsdienst noch mit 7,1 Milliarden US-Dollar bewertet. Im April hatte Slack aber Aktien über einen Privatverkauf angeboten und kam dabei ebenfalls auf eine Bewertung von 16 Milliarden US-Dollar.
Slack schreibt weiterhin Verluste
Zwar konnte Slack im vergangenen Quartal, das am 30. April endete, einen Umsatzzuwachs von 66 Prozent gegenüber dem Vorjahr generieren, dennoch hat das Unternehmen aufgrund hoher Ausgaben für Vertrieb und Marketing auch mehr Verlust erwirtschaftet.
Wie der Messaging-Dienst aber kürzlich sagte, erwarte er im Geschäftsjahr 2020, das im Januar endet, einen Umsatz von mindestens 590 bis 600 Millionen US-Dollar - rund 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Geschäftsjahr 2021 könnte Slack demnach fast 900 Millionen US-Dollar einbringen.
In den bei der SEC eingereichten Unterlangen warnte Slack allerdings: "Wenn die Umsätze nicht wachsen, um die erwarteten Anstiege bei den operativen Ausgaben zu decken, werden wir auch künftig nicht profitabel sein".
Slack-Aktie: Gute Einstiegschance?
Nun bleibt also abzuwarten, ob aktuell ein guter Zeitpunkt für das IPO ist. Da ein Direct Listing weniger üblich und gewagt ist, sollten Anleger Vorsicht walten lassen. Denn es gibt keine unterstützenden Banken, die als Kursstabilisatoren auftreten können. Eine klassische Kaufgelegenheit dürfte der Börsengang demnach nicht darstellen. Dennoch könnte es durchaus interessant werden - insbesondere für risikoaffine Anleger. Wie die Direktplatzierung von Spotify zeigte, kann auch solch ein riskantes Börsendebüt erfolgreich verlaufen.
Redaktion finanzen.net
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