Steinhoff-Aktie: Hat der Krisenkonzern jetzt noch eine Rebound-Chance?
Die Aktie des südafrikanischen Möbelhändlers geriet nach Gerüchten über einen Verdacht auf Bilanzfälschung extrem unter Druck. Nach einem beispiellosen Kursverlust von über 93 Prozent steigt nun die Hoffnung auf eine Erholung.
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Der wegen angeblicher Bilanzunregelmäßigkeiten schwer angeschlagene weltweit tätige Möbelkonzern Steinhoff stürzte seine Anteilseigner in den Abgrund. Seit dem Bekanntwerden der Gerüchte brach die Aktie massiv ein. Anleger, die am 27. Mai 2017 Aktien im Wert von 5,07 Euro pro Stück kauften, mussten bis zum 21. Dezember 2017 einen Verlust von über 95 Prozent verkraften. Nach Bekanntwerden des Bilanzskandals markierte die Aktie bei 0,24 Euro, nur wenige Tage vor Weihnachten, ihr 52-Wochen-Tief. Da der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2016 und 2017 offensichtliche Unregelmäßigkeiten enthielt, musste auch Konzernchef Markus Jooste seinen Platz räumen.
Ex-CEO bleibt zuversichtlich
Im Laufe seines Rücktritts wandte sich der Steinhoff-CEO Markus Jooste mit einem Brief an die Mitarbeiter des Konzerns und gab "große Fehler" zu. Trotz seines Ausscheidens ermutigte er die Angestellten jedoch, weiter den Steinhoff-Traum zu leben.
Neue Führung, neues Glück?
Laut der seit Dezember 2017 im Amt befindlichen Aufsichtsratschefin Heather Sonn werden auf der Hauptversammlung am 20. April sechs neue und unabhängige Aufsichtsratsmitglieder vorgeschlagen. Darunter auch die gelernte Investmentbankerin Sonn. Angesichts des ausgeweiteten Bilanzskandals soll der Aufsichtsrat größtenteils ausgetauscht werden. Des Weiteren entschuldigte sich die neue Aufsichtsratschefin in einem Brief an die Aktionäre für die aktuell sehr unübersichtliche Lage des Konzerns: "Wir sind so frustriert, wie auch Sie sein müssen, dass es noch nicht möglich ist, mehr Informationen zu liefern." Zudem rechnet Sonn mit weiteren Abschreibungen, weil in der Vergangenheit diverse Vermögenswerte zu hoch beziffert und Gewinne zu hoch ausgewiesen wurden. Hierbei ergibt sich der Großteil der Unregelmäßigkeiten jedoch ausschließlich im europäischen Teil des Konzerns.
Klarheit über das komplette Ausmaß der Bilanzunregelmäßigkeiten der Poco-Mutter Steinhoff wird erst in einigen Wochen herrschen. Da sich nun sogar die Wirtschaftsprüfer der Unternehmensberatung PwC der Sache annehmen, hoffen die Aktionäre auf eine lückenlose Aufklärung.
Abstieg in die 3. Börsenliga
Die von vielen erwartete Indexanpassung ist laut der Deutschen Börse nun beschlossene Sache. Die Anteilsscheine des Steinhoff-Konzerns müssen den MDAX verlassen und steigen in den SDAX ab. Diese Anpassung wird bis zum 19. März 2018 wirksam. Im MDAX soll die Steinhoff-Aktie dann vom Immobilienunternehmen Aroundtown ersetzt werden. Eine solche Abstufung kann mit einem erheblichen Bedeutungsverlust einhergehen und wirkt sich somit eher negativ auf die Aktie aus.
Die 33,33-Prozent-Chance
Bis das endgültige Ergebnis der Wirtschaftsprüfer vorliegt, dürfte die Aktie keinen großen Sprung machen. Jedoch besteht die Chance auf einen kurzfristigen Rebound. In einer vom 5. März veröffentlichten Prüfung schätzt das Analysehaus RBC Capital den fairen Wert der Aktie auf 0,40 Cent. Dieses Kursziel reflektiert laut dem Analysten Richard Chamberlein die höhere Verschuldung und die geringeren Immobilienwerte des Poco-Mutter-Konzerns. Sollte sich der Kurs der Aktie in den kommenden Tagen tatsächlich so positiv entwickeln, ergibt sich für risikobewusste Investoren, welche zum gegenwärtigen Preis von 0,30 Cent pro Aktie zugreifen, eine 33,33-Prozent-Chance. In diesem Zusammenhang muss jedoch gesagt werden, dass auch eine Pennystock für 30 Cent noch 100 Prozent fallen kann.
Pierre Bonnet / finanzen.net
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Bildquellen: Steinhoff International Holdings N.V.
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