Deutsche Blue Chips im Blick

DAX-Bilanz: Siemens, E.ON und thyssenkrupp im Sturzflug

03.03.18 10:00 Uhr

DAX-Bilanz: Siemens, E.ON und thyssenkrupp im Sturzflug | finanzen.net

Deutsche Blue Chips gerieten in der vergangenen Handelswoche kräftig unter die Räder. Dies ließ den DAX um 4,6 Prozent auf 11.913,71 Zähler einbrechen.

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von Jörg Bernhard

Für den Leitindex erwies sich der Februar mit einer Negativperformance von 5,7 Prozent als extrem miserabler Monat. In der abgelaufenen Handelswoche drückten wieder einmal Zinssorgen massiv auf die Stimmung der Börsianer. Die labile Verfassung der US-Börsen erwies sich als zusätzlicher Belastungsfaktor. Vor dem Wochenende litten deutsche Aktien dann aber vor allem unter den angekündigten US-Strafzöllen für Stahl und Aluminium. Sollte aus dem Handelskonflikt ein globaler Handlungskrieg werden, könnten in den kommenden Wochen die "Bären" endgültig das Ruder übernehmen.

In der abgelaufenen Börsenwoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Freitag) und Wochenhoch (Montag) in einer Bandbreite von 649 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 0 zu 30 desaströs aus. Am schlechtesten entwickelten sich auf Wochensicht die Aktien von thyssenkrupp (-7,7 Prozent), E.ON (-7,5 Prozent) und Siemens (-7,0 Prozent). Über den geringsten Wochenverlust durften sich die Aktionäre von Fresenius (-0,9 Prozent) freuen.

thyssenkrupp unter Druck

Obwohl das Management von thyssenkrupp angesichts des drohenden Handelskonflikts mit den USA die Investoren zu beschwichtigen versuchte, wurde der Stahlwert dennoch heftig abgestraft. Aufgrund des geringen Engagements in den USA sei man von den angekündigten US-Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte direkt nur wenig betroffen. Problem: Es könnte zu sogenannten "Kaskadeneffekten" kommen. Wegen der geplanten Zölle in den USA könnten Stahlexporteure den offenen EU-Markt ins Visier nehmen, der nicht durch Handelshemmnisse beschränkt sei. Eine "Stahlschwemme" aus nicht EU-Ländern würde dann die Geschäfte von thyssenkrupp in Mitleidenschaft ziehen.

Das exportorientierte Industrieunternehmen Siemens musste ebenfalls heftige Verluste hinnehmen. Dessen US-Geschäft ist nachweislich alles andere als gering. Auch der geplante Börsengang der Medizintechniksparte (Healthineers) steht angesichts der gestiegenen Marktunsicherheiten unter keinem guten Stern.


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Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag

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13.12.2024Siemens OutperformRBC Capital Markets
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