DAX-Bilanz: Linde und Continental geben Gas

von Jörg Bernhard

Während der Dow Jones neue Rekorde aufstellte, machten sich die europäischen Börsianer Sorgen, dass die kommenden Wochen und Monate von einem Comeback der Eurokrise geprägt sein könnten. Aus charttechnischer Sicht hat sich beim DAX im Bereich von 10.800 Punkten mittlerweile eine massive Widerstandszone gebildet. Angesichts der politischen Unsicherheit in Europa dürfte deren erfolgreiches Überwinden vor dem Jahresende ein relativ schwieriges Unterfangen werden.

In der abgelaufenen Handelswoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Freitag) und Wochenhoch (Mittwoch) in einer Bandbreite von 289 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 4 zu 26 extrem negativ aus. Die höchsten Wochenverluste verbuchten die Aktien von Volkswagen (-5,1 Prozent), SAP (-4,9 Prozent) und Infineon (-4,4 Prozent). Unter den wenigen Kursgewinnern entwickelten sich die Linde-Aktie (+2,9 Prozent) und Continental (+0,7 Prozent) am besten.

Linde: Comeback der Übernahmepläne

Deutlich bergauf ging es mit der Aktie von Linde. Nach den im September gescheiterten Übernahmeverhandlungen mit Praxair gab es nun einen neuen Anlauf zu vermelden. Der US-Konkurrent habe einen modifizierten Vorschlag vorgelegt, teilte der deutsche Gasekonzern am Dienstagabend mit. Praxair bestätigte dies und merkte aber an, dass es nicht sicher, dass es zu einer Transaktion komme. Konkrete Details waren von keinem der beiden Unternehmen kommuniziert worden. Vom Linde-Vorstand war im Rahmen einer Ad-Hoc-Meldung lediglich zu hören, dass man den Vorschlag für einen potenziellen Zusammenschluss unter Gleichen prüfen wolle. Bei der Aktie von Continental gab es im Wochenverlauf zwei Meldungen, die dem Aktienkurs auf die Beine geholfen haben. Zum einen platzierte das Unternehmen eine Anleihe mit drei Jahren Laufzeit erfolgreich am Markt und zum anderen hat das Analysehaus Jefferies den Automobilzulieferer mit "Buy" und einem Kursziel von 190 Euro in die Bewertung aufgenommen.