DAX-Bilanz: Aktien von VW und ProSiebenSat.1 am stärksten

von Jörg Bernhard

Das Ende der Sondierungsgespräche wurde bei einigen Aktien - wie zum Beispiel RWE - sogar gefeiert, schließlich ist die Diskussion um das Ende der Kohlekraftwerke damit erst einmal vom Tisch. An der Börse wird bereits darauf spekuliert, dass es zu einer Wiederauflage der Großen Koalition kommen könnte. Doch die Erholungsphase verlief nicht ganz reibungslos. Starke (schwache) europäische (US-amerikanische) Konjunkturdaten bescherten dem Dollar einen signifikanten Schwächeanfall, was auch den Aufwärtsdrang des exportlastigen DAX begrenzt hat.

In der abgelaufenen Börsenwoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Donnerstag) und Wochenhoch (Dienstag) in einer Bandbreite von 288 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 17 zu 13 leicht positiv aus. Die höchsten Wochengewinne erzielten die Titel von Volkswagen (+6,7 Prozent), ProSiebenSat.1 (+4,3 Prozent) und thyssenkrupp (+3,5 Prozent) auf. Am steilsten bergab ging es mit den Aktien von Fresenius (-4,1 Prozent), adidas (-3,1 Prozent) und HeidelbergCement (-2,6 Prozent).

VW revidiert Ausblick nach oben

Volkswagen hat seine Wachstumsziele für die kommenden Jahren nach oben revidiert. Bis 2020 werde der Umsatz (verglichen mit 2016) um mehr als 25 Prozent auf über 270 Milliarden Euro ansteigen, war vom Finanzvorstand Frank Witter zum Wochenauftakt zu hören. Im März fiel die Prognose des Managements noch um fünf Prozentpunkte geringer aus. Auch für den operativen Gewinn wurde ein Plus von 25 Prozent oder mehr in Aussicht gestellt. Der Vorzugsaktie verhalf dies zeitweise über 170 Euro, den höchsten Stand seit zwei Jahren.

Massiv unter die Räder geriet allerdings ein ehemaliger Highflyer: Fresenius. Und das, obwohl das Management im Wochenverlauf eine höhere Dividende in Aussicht gestellt hat. Für 2016 hatten die Anteilseigner eine um elf Cent auf 55 Cent je Aktie angehobene Dividende erhalten. Im Frankfurter Wirtschaftspresseclub ICFW meinte Konzernchef Stephan Sturm, dass man die 26. Dividendenerhöhung in Folge anstrebe. Der Ausblick von Anfang November wurde noch einmal bekräftigt. Demzufolge soll sich das währungsbereinigte Ergebniswachstum zwischen 19 und 21 Prozent verbessern. Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Aktie allerdings im freien Fall. Sorgen um das Kabi-Geschäft sowie der Preiskampf in den USA haben den DAX-Wert derzeit fest im Griff.