DAX-Bilanz: Aktien von Fresenius kollabieren

von Jörg Bernhard

Dies stellte den niedrigsten Wert seit fast zwei Jahren dar. Zum Wochenauftakt profitierten deutsche Blue Chips noch von den am Wochenende beim G20-Treffen in Buenos Aires gesendeten Entspannungssignalen im chinesisch-amerikanischen Handelsstreit. Doch die Hoffnung auf eine Einigung wich relativ schnell der Ernüchterung. Spätestens nach der auf Betreiben der USA in Kanada erfolgten Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Telekommunikationsunternehmens Huawei standen die Zeichen wieder auf "Sturm". Für schlechte Laune sorgten aber auch der wahrscheinlicher gewordene ungeordnete Brexit und der Haushaltsstreit zwischen der EU und Italien. Damit dürfte das Thema "Jahresendrally" erst einmal vom Tisch sein.

In der abgelaufenen Börsenwoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Donnerstag) und Wochenhoch (Montag) in einer extrem breiten Range von 805 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 1 zu 29 hochgradig negativ aus. Lediglich einem Wert gelang auf Wochensicht ein kleines Plus. Dabei handelte es sich um die Aktie von adidas (+0,3 Prozent). Wochenverluste im zweistelligen Prozentbereich mussten hingegen die Titel von Fresenius (-22,2 Prozent), Fresenius Medical Care (-13,4 Prozent), Covestro (-11,1 Prozent) und Lufthansa (-11,0 Prozent) hinnehmen.

Fresenius-Aktien im freien Fall

Obwohl ein US-Gericht der letzten Instanz entschieden hat, dass Fresenius die 4,75 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme aufgrund gravierender Verstöße des Akorn-Managements zu Recht aufgekündigt hatte, stürzte der DAX-Wert regelrecht ab. Verantwortlich hierfür war die am Freitag ausgesprochene Gewinnwarnung. Der Gesundheitskonzern Fresenius wird seine Mittelfristziele für 2020 aller Voraussicht nach verfehlen. Die Reaktion der Börsianer fiel brutal aus, schließlich will das Management für 2018 eine Erhöhung der Dividende vorschlagen und strebt auch für 2019 eine höhere Dividende an. Einen detaillierten Ausblick für das kommende Jahr sowie einen mittelfristigen Ausblick soll bei Veröffentlichung des Jahresergebnisses am 20. Februar 2019 kommuniziert werden.