DAX-Bilanz: Aktie von adidas spurtet auf Rekordhoch

von Jörg Bernhard

Weil in dieser Woche weder von der Bank of Japan noch von der Fed sonderlich ermutigende Töne zu hören waren, zeigte sich der Euro ausgesprochen stark. Dies bekam den extrem exportabhängigen Unternehmen aus Deutschland gar nicht gut. Im Wochenverlauf rutschte der DAX sukzessive gen Süden in Richtung psychologisch wichtige 10.000-Punkte-Marke. Ihr Unterschreiten könnte in der kommenden Woche erheblichen chartinduzierten Verkaufsdruck aufkommen lassen.
Deutsche Blue Chips präsentierten sich ähnlich launenhaft wie das Wetter im April. In der abgelaufenen Handelswoche bewegte sich der DAX zwischen Wochentief (Freitag) und Wochenhoch (Montag) in einer Bandbreite von 360 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 5 zu 25 ausgesprochen negativ aus. Einige Titel konnten sich dank positiver Unternehmensmeldungen der allgemeinen Marktschwäche entziehen. Am freundlichsten entwickelten sich hier die Aktien von adidas (+5,1 Prozent) und RWE (+2,0 Prozent). Am stärksten ging es mit den Aktien von Münchener Rück (-11,0 Prozent) und Bayer (-8,7 Prozent) bergab.

Münchener Rück zweistellig im Minus

Zahlreiche DAX-Unternehmen hielten in der vergangenen Woche ihre Hauptversammlungen ab und zahlten ihren Aktionären mitunter üppige Dividenden. Bei der Münchener Rück führte der Dividendenabschlag gepaart mit negativen Äußerungen zum Verlauf des ersten Quartals zu einem besonders kräftigen Wochenverlust. So hat der weltgrößte Rückversicherer seine Aktionäre wegen der Unruhe an den Börsen auf schlechte Zahlen für das erste Quartal vorbereitet. Nach erster Einschätzung bleibe das Ergebnis deutlich hinter dem Vorjahr und den eigenen Erwartungen zurück, war vom Vorstandschef Nikolaus von Bomhard auf der HV zu hören.
Auf die von adidas vorgelegten Quartalszahlen inklusive der nach oben revidierten Jahresprognose reagierten die Börsianer hingegen hocherfreut und bescherten dem DAX-Wert am Mittwoch ein neues Rekordhoch bei 118,30 Euro. 2016 soll der Umsatz währungsbereinigt um etwa 15 Prozent zulegen. Dem Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft soll aufgrund von Effizienzsteigerungen zwischen 15 und 18 Prozent noch dynamischer zulegen als der Umsatz.