FAA warnt Boeing vor 'unrealistischem' Zeitplan für 737 Max - American Airlines streicht Flüge bis April
Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hat Boeing mit deutlichen Worten zu verstehen gegeben, dass der Konzern nicht auf eine rasche Wiederzulassung des Unglücksfliegers 737 Max setzen kann.
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In einer am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten E-Mail mahnte die Behörde den Flugzeugbauer zudem, sich mit öffentlichen Äußerungen zum Zertifizierungsprozess zurückzuhalten. Die große US-Fluggesellschaft American Airlines strich angesichts der großen Ungewissheit um den Problem-Jet zahlreiche weitere 737-Max-Flüge. An der Börse gerieten Boeing Aktien spürbar unter Druck und schlossen 1,06 Prozent schwächer bei 346,29 US-Dollar.
FAA-Chef Steve Dickson habe Bedenken, dass der Flugzeugbauer einen "unrealistischen" Zeitplan verfolge, warnte die Behörde Boeing in der E-Mail. Dickson und Boeing-Chef Dennis Muilenburg seien im Laufe des Tages noch zu Gesprächen verabredet, teilte die Aufsicht mit. Bei dem Treffen gehe es darum, sicherzustellen, dass Boeing sich über die Vorstellungen der FAA beim weiteren Wiederzulassungsverfahrens im Klaren sei. Dickson wolle auch ansprechen, dass einige öffentliche Statements von Boeing offenbar dazu dienen sollten, den Druck auf die FAA zu erhöhen, sich bei der Zertifizierung zu beeilen.
Boeing hatte im November Zuversicht verbreitet, dass die FAA die Verbesserungen an der 737 Max noch vor dem Jahreswechsel abnickt. Dem hatte Dickson bereits am Mittwoch eine Absage erteilt. An der Börse nehmen nun die Sorgen zu, dass der Airbus-Rivale seine 737-Produktion weiter drosseln oder gar aussetzen muss. Davor hatte Muilenburg bereits gewarnt für den Fall, dass sich die Wiederzulassung des Krisenjets weiter verzögert. Boeings Aktien gerieten am Donnerstag zeitweise deutlich ins Minus. Die 737 Max - Boeings bestverkauftes Flugzeug - darf wegen zwei Abstürzen binnen fünf Monaten seit März nicht mehr abheben. Insgesamt starben 346 Menschen bei den Unglücken.
American Airlines teilte am Donnerstag mit, die 737 Max voraussichtlich bis zum 7. April nicht mehr einzusetzen. Damit würde die Zwangspause des Unglücksfliegers über ein Jahr andauern. Betroffene Airlines mussten wegen des Ausfalls bereits zahlreiche Flüge streichen. In den USA haben neben American die großen heimischen Fluggesellschaften Southwest und United Airlines den Krisenflieger in ihren Flotten. In Europa zählen unter anderem der Billigflieger Ryanair und der Reisekonzern TUI sowie der Lufthansa-Ableger Sunexpress zu Boeings 737-Max-Kunden.
WASHINGTON/FORT WORTH (dpa-AFX)
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Bildquellen: Maxene Huiyu / Shutterstock.com, Jordan Tan / Shutterstock.com
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