Deutliche Kritik

Meta-Aktie niedriger: Social-Media-Moderatoren fordern bessere Arbeitsbedingungen - Meta veröffentlicht KI-Modell

14.06.23 20:35 Uhr

Meta-Aktie niedriger: Social-Media-Moderatoren fordern bessere Arbeitsbedingungen - Meta veröffentlicht KI-Modell | finanzen.net

In einer Petition an den Bundestag fordern Hunderte Content Moderatoren für Online-Netzwerke wie Facebook oder TikTok bessere Arbeitsbedingungen.

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Sie kritisierten am Mittwoch vor allem fehlende psychologische Unterstützung für ihre mental stark belastenden Aufgaben. "Ohne uns würden die Social-Media-Unternehmen über Nacht kollabieren", hieß es in dem Antrag, den die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. "Wir fordern sofortige, branchenweite Veränderungen. Soziale Medien können niemals sicher werden, bevor nicht unsere Arbeitsbedingungen sicher und fair sind."

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"Content Moderatoren" sind dafür zuständig, gefährliche Inhalte von Internetnutzern fernzuhalten. Hierzu gehören Kinderpornografie oder Darstellungen extremer Gewalt, die gesichtet und gelöscht werden müssen. Weltweit sind für Konzerne wie den Facebook-Betreiber Meta oder die TikTok-Mutter ByteDance Tausende dieser "menschlichen Filter" im Einsatz, die meist bei externen Dienstleistern beschäftigt sind.

Am Mittwoch will der Social-Media-Wächter Cengiz Haksöz bei einer Anhörung im Digitalausschuss des Bundestages auftreten. Dabei wird er voraussichtlich darlegen, wie ihn die Arbeit mit schädlichem Material "psychisch und emotional" ausgelaugt hat. "Ich wurde in dem Glauben gelassen, dass das Unternehmen angemessene psychologische Unterstützung anbietet", sagte Haksöz in einem exklusiven Reuters-Interview. "Aber das ist nicht der Fall. Es ist eher eine Art Coaching."

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Der Content Moderator arbeitet für den Dienstleister Telus, der unter anderem Metas Internet-Plattformen von toxischen Inhalten freihalten soll. Er kenne mehrere Kollegen, die aufgrund ihrer Arbeit massive psychische Probleme bekommen hätten. "Das ist eine sehr ernsthafte Aufgabe und hat ernsthafte Konsequenzen für die Arbeitnehmer. Dieser Job hat mich verändert."

Haksöz will auch die Petition vorstellen, die von 300 Beschäftigten aus der Branche unterzeichnet wurde. Sie fordern unter anderem psychologische Unterstützung rund um die Uhr, ein Verbot von Geheimhaltungsklauseln und eine bessere Bezahlung. "Content Moderatoren sind die vorderste Verteidigungslinie gegen schädliche Inhalte im Internet", schreiben die Verfasser. "Sie entfernen jeden Tag schreckliche Videos und Fotos, damit sie den Rest von uns nicht erreichen."

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Vor allem Meta ist wegen des Umgangs mit Content Moderatoren wiederholt in die Schlagzeilen geraten. Im Jahr 2020 zahlte der Konzern 52 Millionen Dollar an langjährige Beschäftigte, die wegen ihrer Arbeit unter langwierigen psychischen Problemen litten. Vor einigen Monaten verklagten Mitarbeiter des kenianischen Meta-Subunternehmens Sama ihren Arbeitgeber wegen angeblich illegaler Kündigungen. Meta und Telus wollten sich zu diesem Thema nicht äußern.

Meta entwickelt 'menschenähnliches' KI-Modell für Bild-Generierung

Der Facebook-Konzern Meta Platforms hat ein neues Modell Künstlicher Intelligenz der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Das teilte das Unternehmen am Dienstag (Ortszeit) in einem Blogeintrag mit. Dieses Modell, das von Meta als "menschenähnlich" beschrieben wurde, soll vor allen die Generierung von Bildern verbessern. Bislang weisen KI-Bilder oft Fehler auf und stellen beispielsweise oft Menschen mit zusätzlichen Fingern an der Hand dar.

Das neue Modell I-JEPA weise verbesserte Fähigkeiten bei der Analyse und effektiven Vervollständigung unfertiger Bilder auf und übertreffe damit die Genauigkeit der aktuellen Modelle. Im Gegensatz zu herkömmlichen generativen KI-Modellen, die sich vor allem an den benachbarten Pixel eines Bildes verlassen, nutze I-JEPA "umfassendes Hintergrundwissen über die Welt".

Bislang ist der Silicon-Valley-Riese Meta, dem Facebook, Instagram und WhatsApp gehören, vor allem mit einer KI-Technologie namens LLaMA präsent, die Online-Chatbots betreiben kann. Konzernchef Mark Zuckerberg hatte im Februar überraschend beschlossen, das KI-Sprachmodell unter eine Open-Source-Lizenz zu stellen und damit der Öffentlichkeit einen kostenlosen und freien Zugang zu der KI-Technologie zu gewähren. Das neue Modell I-JEPA soll ebenfalls als Open Source veröffentlicht werden.

Die nun vorgestellte KI-Technologie geht auf die Vorstellungen des führenden KI-Wissenschaftlers von Meta, Yann LeCun zurück, der ein "menschenähnliches Denkvermögen in KI-Systemen". Durch die Einbeziehung dieses Denkens soll I-JEPA häufige Fehler in KI-generierten Bildern korrigieren.

In dem Blogeintrag heißt es: "KI-Forscherinnen und -Forscher bei Meta haben versucht, Lernalgorithmen zu entwickeln, die das Hintergrundwissen des gesunden Menschenverstands über die Welt erfassen und dann in eine digitale Darstellung kodieren, auf die der Algorithmus später zugreifen kann."

Konkret heißt das: Anders als bei bisherigen Modellen wird das System nicht darauf trainiert, jedes einzelne Pixel eines Bildes auszuwerten. Stattdessen konzentriert sich das KI-Modell auf zentrale Elemente. Anstatt beispielsweise das Foto einer menschlichen Person Pixel für Pixel zu analysieren, wurde I-JEPA darauf optimiert, zentrale Bereiche zu erkennen und dadurch darauf zu schließen, dass ein Mensch abgebildet wurde, der auch nur fünf Finger an einer Hand haben soll.

Im US-Handel an der NASDAQ verliert die Meta-Aktie zeitweise 0,62 Prozent auf 269,65 US-Dollar.

London/Frankfurt/Menlo Park (Reuters/dpa-AFX)

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Bildquellen: AHMAD FAIZAL YAHYA / Shutterstock.com, Annette Shaff / Shutterstock.com

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DatumRatingAnalyst
10.01.2025Meta Platforms (ex Facebook) BuyUBS AG
09.01.2025Meta Platforms (ex Facebook) OutperformBernstein Research
06.01.2025Meta Platforms (ex Facebook) BuyJefferies & Company Inc.
20.12.2024Meta Platforms (ex Facebook) OutperformRBC Capital Markets
20.11.2024Meta Platforms (ex Facebook) BuyJefferies & Company Inc.
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10.01.2025Meta Platforms (ex Facebook) BuyUBS AG
09.01.2025Meta Platforms (ex Facebook) OutperformBernstein Research
06.01.2025Meta Platforms (ex Facebook) BuyJefferies & Company Inc.
20.12.2024Meta Platforms (ex Facebook) OutperformRBC Capital Markets
20.11.2024Meta Platforms (ex Facebook) BuyJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
02.02.2023Meta Platforms (ex Facebook) HaltenDZ BANK
27.10.2022Meta Platforms (ex Facebook) NeutralJP Morgan Chase & Co.
28.07.2022Meta Platforms (ex Facebook) NeutralJP Morgan Chase & Co.
21.07.2022Meta Platforms (ex Facebook) NeutralJP Morgan Chase & Co.
29.06.2022Meta Platforms (ex Facebook) NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
12.05.2022Meta Platforms (ex Facebook) HoldHSBC
05.12.2019Facebook ReduceHSBC
31.01.2019Facebook SellPivotal Research Group
31.10.2018Facebook SellPivotal Research Group
12.10.2018Facebook SellPivotal Research Group

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