Lufthansa-Aktie sinkt dennoch: Lufthansa erhält ersten von 32 bestellten "Dreamlinern" von Boeing
Mit knapp einem Jahr Verspätung erhält die Lufthansa an diesem Dienstag (30. August) ihr erstes Langstreckenflugzeug vom Typ Boeing 787-9.
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Der sogenannte "Dreamliner" mit 294 Plätzen soll gegen 11.00 Uhr aus Seattle kommend am Frankfurter Flughafen landen, wie ein Sprecher am Montag berichtete. Für den gesamten Konzern hat Lufthansa 32 Flugzeuge des zweistrahligen Typs bestellt, der in der Konzernflotte perspektivisch ältere Airbus-Modelle mit vier Triebwerken ersetzen soll.
Laut Lufthansa verbraucht die 787 rund 2,5 Liter Kerosin pro Passagier auf 100 Kilometer Flugstrecke. Das Flugzeug sei damit 25 Prozent effektiver als das Vorgängermodell. Der Rumpf ist aus kohlefaserverstärktem Kunststoff gefertigt und damit laut Boeing 20 Prozent leichter als bei herkömmlichen Flugzeugen.
Wegen technischer Probleme und einem erst im August aufgehobenen Auslieferungsverbot hatte sich die Übergabe des eigentlich erprobten Flugzeugs um rund zwei Jahre verzögert. Boeing hatte an Lufthansa zuletzt im Dezember 2015 einen Jumbo vom mittlerweile ausgelaufenen Typ 747-8 geliefert. Danach kamen noch einige Frachter für Lufthansa Cargo und Passagierjets für die Lufthansa-Tochter Swiss vom Typ 777.
Auf dessen neue Langversion 777-9 wartet Lufthansa bereits seit mehreren Jahren und rechnet inzwischen mit einer ersten Auslieferung nicht mehr vor 2025. Weil die große Boeing mit rund 400 Plätzen vorerst auf sich warten lässt, sollen zum kommenden Sommerflugplan 2023 auch fünf bereits eingemottete Airbus A380 reaktiviert werden.
Um schneller beliefert zu werden, hatte die Lufthansa Boeing-Verträge anderer Airlines übernommen, die in der Corona-Krise abgesprungen waren. Die Innenausstattung der ersten fünf Dreamliner entspricht daher nicht exakt den Vorgaben der neuen Lufthansa-Kabine, die im kommenden Jahr Premiere feiern soll. Zur Angleichung des Designs kommt die erste Maschine mit dem vorgesehenen Taufnamen "Berlin" für einige Wochen in die Frankfurter Wartung, um dann ab Oktober bei Inlandsflügen erprobt zu werden. Als erstes Übersee-Ziel ist Toronto in Kanada geplant.
Lufthansa: Verschärfte Maskenpflicht ist starker Wettbewerbsnachteil
Die Lufthansa sieht sich durch die geplante Verschärfung der Maskenpflicht in Flugzeugen erheblich wirtschaftlich benachteiligt. "Passagiere, die die Wahl haben, über mehrere Stunden mit oder ohne Maske zu fliegen, entscheiden sich meist für die komfortablere Variante", schreibt das Unternehmen in seinem am Montag veröffentlichten Politikbrief. Zwar gelte die Maskenpflicht grundsätzlich auf allen Flügen von und nach Deutschland. Es sei aber ein offenes Geheimnis, dass Fluggesellschaften aus Ländern, in denen keine Maskenpflicht herrsche, die Regelung kaum umsetzten.
Die Bundesregierung hat beschlossen, zur Corona-Abwehr in Fernzügen und Flugzeugen künftig das Tragen von FFP2-Masken verbindlich vorzuschreiben. Bislang sind auch die leichteren medizinischen Masken erlaubt. Lufthansa verweist auf die abweichende Praxis in vielen anderen Staaten, wo keine Maskenpflicht mehr bestehe. Der deutsche Sonderweg stelle auch eine erhebliche Belastung der Crews dar, die für die Durchsetzung sorgen sollen. Schon seit Monaten weist Lufthansa das Personal an, zwar auf die Maskenpflicht aufmerksam zu machen, aber auf Eskalationen zu verzichten. Der Gesetzentwurf müsse dringend überarbeitet werden.
Die Lufthansa-Aktie gibt am Montag via XETRA zeitweise um 0,86 Prozent auf 5,80 Euro nach.
/ceb/DP/mis
FRANKFURT (dpa-AFX)
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