Marktbericht & Presseschau Ulrich Kirstein

Der Marktbericht: Stimmungsschwankungen

04.03.25 10:32 Uhr

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Der Marktbericht: Stimmungsschwankungen | finanzen.net

Ulrich Kirstein, gettex

Rückblick

Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche unterschiedliche Impulse verarbeiten müssen und uneinheitlich geschlossen. Nach einer überwiegend gelungenen ersten Wochenhälfte, die vor allem dem Ausgang der Bundestagswahl und den damit einhergehenden Hoffnungen auf eine Stärkung der deutschen Wirtschaft geschuldet war, erhielt die Stimmung der Anleger durch neue Aussagen von US-Präsident Donald Trump zu Zöllen einen spürbaren Dämpfer. Trump hatte mitgeteilt, dass Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada Anfang März in Kraft treten sollen; zuvor hatte es geheißen, dies werde erst Anfang April der Fall sein. Auch für China sollen dann zusätzliche Abgaben gelten. Die Ankündigungen ließen die zuletzt aufgekommenen Hoffnungen, dass sich Zölle durch die von Trump geschätzten "Deals" abwenden ließen, kleiner werden, hieß es von Marktteilnehmern. Daneben trübten auch die Zahlen von Nvidia die Laune der Anleger. Der stark mit dem Thema Künstliche Intelligenz verbundene Chiphersteller hatte die Erwartungen kaum übertroffen, was den Anlegern nicht genügte; merkliche Kurseinbußen waren die Folge, auch andere Chipunternehmen wurden in Mitleidenschaft gezogen.

DAX

Der Deutsche Aktienindex legte im Wochenvergleich um 1,2 Prozent zu auf 22.551,43 Punkte. Der MDax zog 2,9 Prozent an auf 28.298,44 Zähler. Die im Index enthaltenen mittelgroßen Unternehmen profitierten nach Aussage von Beobachtern stärker von den Erwartungen an eine neue Bundesregierung als die großen, global aufgestellten Dax-Werte. Der TecDax sank dagegen um 2,1 Prozent auf 3.777,13 Punkte.

An der Spitze der Wochengewinner-Liste im Dax standen einmal mehr Rheinmetall mit einem Kurssprung um 12,6 Prozent, der Preis der Aktie des Rüstungskonzerns kletterte dank der anhaltenden Erwartungen an höhere Rüstungsausgaben erstmals über 1.000 Euro. Größte Wochenverlierer im Index waren die auch im TecDax enthaltenen Titel von Infineon mit einem Minus von 7,8 Prozent. Im MDax setzten Thyssenkrupp ihren Lauf aus der Vorwoche fort und legten um weitere 26,3 Prozent zu. Für anhaltenden Schwung sorgten vor allem positive Analystenkommentare. Der Kurs von Aixtron rutschte um 12,5 Prozent ab. Die Titel des Halbleiterindustrie-Ausrüsters, die ebenfalls im TecDax enthalten sind, litten unter einer schwächeren Nachfrage, die auf mangelnden Schwung in der Elektromobilität sowie teils schwierige Industriemärkte zurückgeführt wurde.

Anleihen

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche zugelegt. Einige schwächer ausgefallene Konjunkturdaten und die anhaltenden Erwartungen weiterer Zinssenkungen durch die europäische Zentralbank gaben den Notierungen der Bundespapiere Auftrieb. Der Ausgang der Bundestagswahl bewegte die Anleihemärkte nach Ansicht von Beobachtern kaum. Im Wochenvergleich ging die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe von 2,46 auf 2,40 Prozent zurück. Die Umlaufrendite sank von 2,42 auf 2,30 Prozent.

Wie die deutschen so haben auch die US-Aktienbörsen die vergangene Woche uneinheitlich beschlossen. Nachdem die Zoll-Ankündigungen Trumps für Unsicherheit gesorgt und die Nvidia-Zahlen zeitweise deutlich belastet hatten, konnten sich am Freitag die wichtigsten Indizes wieder etwas erholen. Allerdings fielen die Wochenbilanzen aufgrund der unterschiedlich hohen vorangegangenen Verluste unterschiedlich aus. Der Dow-Jones-Index verbesserte sich im Wochenvergleich um 1,0 Prozent auf 43.840,91 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 verlor dagegen 2,6 Prozent auf 5.954,50 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100 rutschte um 3,4 Prozent ab auf 20.884,41 Punkte.

Ausblick

Die aktuelle Woche an den deutschen Aktienbörsen könnte noch unruhiger werden als die vergangene, auf jeden Fall dürfte die Unsicherheit hoch sein. Der Eklat im Weißen Haus beim Treffen von US-Präsident Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und die Spekulationen über die Folgen könnten die Anleger zumindest zu Wochenbeginn beschäftigen. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, wie sich das Geschehen weiter entwickelt. Daneben dürfte das Thema Zölle die Anleger unverändert bewegen. Auch hier hängt es davon ab, welche Neuigkeiten von Seiten des US-Präsidenten kommen.

Neben den geo- und wirtschaftspolitischen Themen könnten die anstehenden Konjunkturdaten für Impulse an den Märkten sorgen, sofern es von Seiten der US-Politik keine neuen Negativüberraschungen gibt, die die Wirtschaftsdaten in den Hintergrund drängen würden. Im Fokus stehen dabei vor allem die Arbeitsmarktzahlen aus den USA, die von den Marktteilnehmern vor allem auf ihre mögliche Wirkung auf die US-Notenbank Fed hin analysiert werden dürften. Fallen die Arbeitsmarktzahlen robust oder gar stark aus, so dürfte dies die Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen durch die Fed reduzieren. Neben den Arbeitsmarktdaten dürften auch die Einkaufsmanagerindizes aus den USA, der Eurozone und Deutschland auf das Interesse der Anleger stoßen.

Im Blickpunkt der Börsen dürfte zudem die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) stehen. Dabei erwarten die Marktteilnehmer überwiegend eine weitere Zinssenkung, viele gehen aber von der vorerst letzten aus. Insofern dürften besonders die Ausführungen der EZB zur Entscheidung für Aufmerksamkeit sorgen.

Und auch von Unternehmensseite gibt es neue mögliche Impulse, die Berichtssaison hält an. Dabei veröffentlichen zum Beispiel aus dem Dax Bayer, Continental und Merck ihre Zahlen und Prognosen.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 3.3.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Verbraucherpreise in der Eurozone; ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA
Dienstag, 4.3.: Arbeitslosenzahlen für die Eurozone; Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA
Mittwoch,05.3.: Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Erzeugerpreise in der Eurozone; ADP-Arbeitsmarktbericht (USA); ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe in den USA; S&P Global PMI Gesamtindex (USA); Werkaufträge in den USA; Beige Book der US-Notenbank
Donnerstag, 6.3.: Ergebnis der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank; Einzelhandelsumsätze in der Eurozone; Handelsbilanz der USA
Freitag, 7.3.: Werkaufträge in Deutschland; Bruttoinlandsprodukt der Eurozone; US-Arbeitsmarktbericht

Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.

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03.03.2025Rheinmetall OverweightJP Morgan Chase & Co.
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