Der Apple-Indikator

Stimmungsbarometer im Handelskrieg: Fällt die Apple-Aktie, stürzt auch der Gesamtmarkt ein

20.05.19 18:37 Uhr

Stimmungsbarometer im Handelskrieg: Fällt die Apple-Aktie, stürzt auch der Gesamtmarkt ein | finanzen.net

Der iPhone-Hersteller steht im aktuellen Handelskrieg zwischen den USA und China mitten im Spannungsfeld. Aufgrund dessen versuchen Experten nun anhand des Kursverlaufes der Aktie die Eskalationsstufe im Zwist der beiden Großmächte abzulesen.

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Aktien

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Indizes

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20.732,0 PKT -190,9 PKT -0,91%

6.001,2 PKT -20,5 PKT -0,34%

Mit einer Indexgewichtung von 5,09 Prozent im Dow Jones, 10,56 Prozent im NASDAQ 100 und 4,08 Prozent im S&P 500 zählt die Apple-Aktie zu den einflussreichsten Titeln der Vereinigten Staaten von Amerika. Folglich lässt sich an diesem Papier auch der Trend des Gesamtmarktes ablesen. Mit einem Betafaktor von 1,23 verhält sich die Aktie sogar noch etwas sensibler als der Gesamtmarkt.

Trump schockt die Märkte

Wenige Tage vor der dem berüchtigten Trump-Tweet, welcher die weltweiten Finanzmärkte auf dem falschen Fuß erwischte, pendelte die Apple-Aktie noch bei rund 210 US-Dollar. Nun, rund zwei Wochen nach der weiteren Zolldrohung des US-Präsidenten, notiert die Aktie mit einem Kurs von 189,90 US-Dollar rund 10 Prozent tiefer. Bezieht man sich nun auf das im Oktober 2018 erreichte Rekordhoch von 233,47 US-Dollar, verlor die Apple-Aktie nun sogar schon fast 20 Prozent an Wert. Ähnliche Kursrücksetzer mussten auch der Dow Jones und der NASDAQ hinnehmen, im Gegensatz zur Apple-Aktie fielen diese jedoch nicht so verheerend aus.


Ein Kursplus bei Apple würde auch dem Gesamtmarkt helfen

"Wenn Apple selbst steigt, wird es vielen Unternehmen helfen", so Frank Cappelleri, Executive Director bei Instinet, gegenüber CNBC. "Wenn sich eine der größten Aktien in eine Richtung bewegt, wird sie eine Menge Stimmung und Sympathie mit sich bringen, denn es ist offensichtlich überverkauft", so der Experte weiter.

"Das Aushängeschild für den Kampf zwischen den USA und China"

"Während viele US-Unternehmen von den jüngsten Handelsspannungen betroffen sind, ist Apple in den Augen der [Wall] Street nach wie vor das Aushängeschild für den UFC-Kampf zwischen den USA und China, da die Aktien um weitere 6% gefallen sind, nun die Befürchtungen an der [Wall] Street ansteigen, dass die neuen Zölle die Kosten für die iPhones weltweit erheblich erhöhen […]", so Dan Ives, Analyst der Investmentgesellschaft Wedbush aus Los Angeles.

Die Strafzölle klettern von zehn auf 25 Prozent

Da US-Präsident Trump nun die Zölle auf Importwaren im Gesamtwert von 200 Milliarden US-Dollar von 10 Prozent auf nun 25 Prozent angehoben hat, dürfte nun auch die Herstellung der Apple-Hardware deutlich teurer werden. Laut der Einschätzung von Dan Ives könnten die neuen Zölle höhere Kosten für die iPhone-Produktion in Höhe von 2 bis 3 Prozent verursachen. Sollte der US-Präsident zukünftig alle chinesischen Importwaren mit einem derartigen Zoll belegen, könnten die Kosten für die Smartphone-Produktion sogar um über 10 Prozent ansteigen.

Der iPhone-Hersteller unterhält enge Beziehungen mit China

Da Apple auf wirtschaftlicher Ebene sehr eng mit China verbunden ist, stellt der gegenwärtige Handelskrieg zwischen den beiden Nationen ein echtes Problem dar. Denn das Reich der Mitte zählt für den Konzern, nicht nur im Hinblick auf das iPhone, zu einem der wichtigsten Absatzmärkte. Apple ist auch auf diverse Zulieferer aus der Region, wie zum Beispiel Foxconn aus Taipeh, angewiesen.

JPMorgan glaubt nicht an eine Preiserhöhung

Die Experten von JPMorgan, welche die Apple-Aktie aktuell mit einem Kursziel von 235 US-Dollar zum Kauf empfehlen, gehen jedoch davon aus, dass der Konzern die höheren Produktionskosten gegenwärtig eher in Kauf nehmen wird, als sie direkt an die Verbraucher weiterzugeben. Denn das Unternehmen müsste laut der Experten eine Preiserhöhung von bis zu 14 Prozent vornehmen, um die neuen Strafzölle auszugleichen. Sollte die iPhone-Produktion zukünftig jedoch komplett in den USA vonstatten gehen, rechnen die Analysten von der Bank of America mit bis zu 20 Prozent höheren Preisen für die Kult-Smartphones.

Durch die Endmontage der iPhones und iPads in China und Taiwan spart sich Apple seit vielen Jahren hohe Personalkosten. Ein Umzug der Hardware-Montage in eine andere Region der Welt oder sogar zurück in die USA würde die Marge des Konzerns dementsprechend negativ beeinflussen.

Pierre Bonnet / finanzen.net

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Bildquellen: Dilok Klaisataporn / Shutterstock.com

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