DAX: Konsolidierung beendet?
Der DAX hat die wichtige Marke von 10.500 Punkten wieder zurückerobert, danach ist dem Index die Puste ausgegangen. Die finale Richtungsentscheidung steht noch aus.
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Vom Juli-Tief bis zum August-Hoch hat der DAX um rund 1.500 Punkte oder 16 % zugelegt, ein kräftiger Schluck aus der Pulle. Demgegenüber wirkt die anschließende Konsolidierung bis zum September-Tief bei 10.262 Punkten (-5 %) moderat. Und doch könnte die Korrekturphase schon ausgestanden sein, denn die Signale aus der Geldpolitik sind eindeutig: Es wird nichts getan, was die Märkte destabilisieren könnte.
Marktturbulenzen schocken die Notenbänker
Das Schlüsselerlebnis für die Notenbanker rund um den Globus dürfte die Phase vom Dezember 2015 bis zum Februar 2016 gewesen sein. Zuvor hatte sich die FED mit der ersten Zinserhöhung nach knapp sieben Jahren auf dem Null-Niveau aus der Deckung gewagt. Die anschließende Marktentwicklung dürfte nicht nur das Team um Janet Yellen sehr negativ überrascht haben. Die Aktienmärkte rauschten zwei Monate lang nahezu ungebremst nach unten und an den Devisenmärkten gab es größere Turbulenzen. Insbesondere die Emerging Markets hatten mit Kapitalabflüssen zu kämpfen.
Als einziger gegen den Strom
Dieses Schockerlebnis muss man immer im Kopf behalten, um die aktuelle Geldpolitik zu verstehen. Zuvor war die FED vorsichtig, jetzt ist sie ultravorsichtig. Und ein weiteres Pro-blem der USA ist, dass sie mit einem Straffungskurs allein auf weiter Flur steht. Die EZB hat zuletzt zwar stillgehalten, könnte aber bei anhaltender Konjunkturschwäche schon im Dezember mit einem weiteren quantitativen Stützungsprogramm nachlegen. Die Bank of Japan kämpft immer verzweifelter gegen die Deflation und versucht nun, die Zinskurve im Bereich bis zu zehn Jahren direkt zu steuern. In Großbritannien deuten die Aussagen der Notenbank wegen der negativen Auswirkungen des Brexit-Votums eine weitere Zinssenkung an, und China nutzt ohnehin eine deutliche Lockerung der Geldpolitik, um die Konjunktur zu stimulieren.
Fazit zum DAX
Das erklärt, warum der Spielraum der FED so eng ist und die Notenbank so zögerlich agiert. Die Konjunkturdynamik in den größten Volkswirtschaften - USA, EU, China und Japan - bleibt mau und hängt offensichtlich an...
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