Deal gescheitert?

Delivery Hero-Aktie fällt auf Rekordtief: Delivery Hero dementiert Gerüchte über Scheitern von Foodpanda-Verkauf

02.02.24 17:53 Uhr

Delivery Hero-Aktie fällt auf Rekordtief: Delivery Hero dementiert Gerüchte über Scheitern von Foodpanda-Verkauf | finanzen.net

Delivery Hero hat die Berichte über ein Scheitern des potenziellen Verkaufs seiner Foodpanda-Geschäfte in bestimmten Märkten in Südostasien dementiert.

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"Wir bestätigen, dass die Verhandlungen über den potenziellen Verkauf weiter laufen und daher diese Gerüchte falsch sind", teilte der Konzern mit. Die New Straits Times aus Malaysia hatte zuvor berichtet, dass die Verhandlungen geplatzt seien.

Für den Abschluss einer endgültigen Vereinbarung müsse die Zustimmung des Aufsichtsrats eingeholt werden, die noch ausstehe, so das Unternehmen weiter. Delivery Hero hatte die Verhandlungen über den möglichen Verkauf seiner Foodpanda-Geschäfte in Märkten wie Singapur, Malaysia, Philippinen, Thailand, Kambodscha, Myanmar und Laos im September 2023 bestätigt.

Gerüchte lasten auf Delivery Hero-Aktie

Der Kurs des Essenslieferdienstes fiel am Freitag letztlich um 22,56 Prozent auf 16,65 Euro. Zeitweise ging es sogar bis auf 16,65 Euro nach unten - ein neues Rekordtief. Beim Börsengang im Jahr 2017 wurden die Titel zu 25,50 Euro ausgegeben. Vor einem Jahr wurde mit bis zu 57,82 Euro noch das Dreifache für die Papiere gezahlt. Im vergangenen Jahr waren sie mit minus 44 Prozent der größte MDAX-Verlierer. 2024 haben sie aktuell nochmals mehr als ein Fünftel an Wert verloren.

Händler verwiesen als Anstoß des Kursrutsches auf einen Bericht der "Business Times" aus Singapur, wonach ein Deal zum Verkauf des Foodpanda-Geschäfts in Südostasien wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen gescheitert sei. Die von Delivery Hero geforderte Summe werde von dem Singapurer Kaufinteressenten Grab Holdings als zu hoch angesehen, hieß es in dem Bericht unter Berufung auf eingeweihte Personen.

Analyst Giles Thorne von Jefferies zeigte sich in einer ersten Reaktion überrascht, denn bislang habe er fest an einen Verkauf in diesem Jahr geglaubt. Da sei der Bericht eine Enttäuschung, denn der Deal hätte das Finanzprofil von Delivery Hero grundlegend verändert und den Essenslieferdienst wieder zu einem besser investierbaren Unternehmen gemacht. Bevor man die Hoffnung aufgebe, merkte er jedoch an, dass es ein Aus eine Bestätigung via Ad-Hoc-Mitteilung erforderlich mache.

Thorne betonte, sollte sich die Hängepartie fortsetzen, garantierten die vorhandene Liquidität und der gegenwärtige Mittelzufluss dem Unternehmen finanzielle Flexibilität. Dessen ungeachtet werde das Eigenkapital des Essenslieferdienstes unweigerlich unter der Last seiner Bilanz leiden. Andrew Ross von der britischen Barclays-Bank glaubt in seinem Kernszenario, dass die Bilanz auch ohne die Transaktion beherrschbar bleibt. In der Zahlenvorlage am 14. Februar sieht er ein enorm wichtiges Ereignis.

Ein Scheitern der Verhandlungen sei angesichts der enttäuschenden Geschäftsentwicklung keine Überraschung, kommentierte hingegen Analyst Clement Genelot von der Investmentbank Bryan, Garnier & Co. Die bislang fehlende Reaktion von Delivery Hero deute aber darauf hin, dass es noch andere Interessenten gebe. Der heißeste Kandidat sei der chinesische Konzern Meituan, der bislang in Südostasien nicht präsent sei. Die in den Medien bislang diskutierte Bewertung von "Foodpanda" von einer Milliarde Euro halte er für überzogen. Realistisch seien 200 bis 400 Millionen Euro.

Asien ist die wichtigste, aber auch eine schwierige Region für Delivery Hero. Wie bereits bekannt, will der Konzern auf dem Weg zu seinen Profitabilitätszielen die Südostasien-Sparte abstoßen. In einer Reihe von Ländern in der Region will er seine Marke Foodpanda verkaufen, wie das im MDAX gelistete Unternehmen bereits Mitte September angekündigt hatte. Stattdessen rückt die Region Naher Osten und Nordafrika immer mehr in den Vordergrund.

Verkauft hatte Delivery Hero zuletzt seine Beteiligung am britischen Essenslieferdienst Deliveroo, allerdings mit einem Millionenverlust.

Die Geschehnisse haben tiefe Spuren hinterlassen im Marktwert von Delivery Hero. In der Corona-Pandemie hatte das Papier wegen der hohen Nachfrage nach Essenslieferungen zeitweise mehr als 145 Euro gekostet. Delivery Hero war damals an der Börse fast 40 Milliarden Euro wert und das Papier stieg zeitweise in den DAX auf. Inzwischen liegt der Börsenwert bei nur noch 5,4 Milliarden Euro. Größter Aktionär ist die niederländische Beteiligungsholding Prosus, die fast 30 Prozent der Aktien hält.

FRANKFURT (dpa-AFX/Reuters/Dow Jones)

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Bildquellen: Delivery Hero

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