Datenmissbrauch

"Chaosfabrik" und Verantwortungslosigkeit - Apple-CEO nimmt Silicon Valley hart ran

18.06.19 22:31 Uhr

"Chaosfabrik" und Verantwortungslosigkeit - Apple-CEO nimmt Silicon Valley hart ran | finanzen.net

Silicon Valey hat ein Problem mit dem Datenschutz, meint Apple-Vorstandschef Tim Cook. In einer Rede an der Stanford University übt er scharfe Kritik an amerikanischen Tech-Konzernen.

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Am vergangenen Sonntag stand Apple-CEO vor Absolventen der kalifornischen Stanford University und hielt, ähnlich wie sein Vorgänger Steve Jobs vor 14 Jahren, eine beeindruckende Commencement Speech. Während Jobs damals noch auf die Erfahrung mit seiner Krankheit einging, lag Tim Cook besonders ein Thema am Herzen: Der Umgang mit Privatsphäre.

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"Verantwortungslosigkeit" im Silicon Valley

"Die abschreckende Wirkung der digitalen Überwachung ist tiefgreifend und berührt alles", so der 58-Jährige. Abschreckend deswegen, da viele Unternehmen im Silicon Valley nicht genug Verantwortung zeigten. Es scheine, als ob die Industrie für eine weniger noble Innovation Bekanntheit erlange, nämlich "den Glauben, man könne Verdienste für sich in Anspruch nehmen, ohne dafür Verantwortung zu tragen", so Cook. Wenn man schon dafür gesorgt habe, dass es zu einer "Chaosfabrik" kommt, dann müsse man auch dazu stehen und die eigene Schuld nicht einfach abstreiten.

Im Silicon Valley herrsche derzeit der Glaube, dass das massenhafte Sammeln von Daten normal ist und eben das dürfe laut Cook nicht der Fall sein. Denn "wenn wir es als normal und unvermeidlich akzeptieren, dass alles in unserem Leben gesammelt, verkauft und sogar per Hack geleakt werden kann", dann stünde mehr als nur Daten auf dem Spiel: Man drohe, die Freiheit zu verlieren, "Mensch zu sein".

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Deutlich werde das jeden Tag "mit jedem Dateneinbruch, jeder Privatsphärenverletzung, jedem zugedrückten Auge bei Hassrede, Fake News, die unseren nationalen Diskurs vergiften oder die falschen Wunder, die einem gegen Abgabe eines einzelnen Blutstropfens versprochen werden," so der Tech-Spezialist weiter.

"Was ihr kreiert, definiert, wer ihr seid."

Und das zu verhindern sei laut Cook kein schwer zu lösendes Problem. Im Gegenteil: Der Datenmissbrauch oder die Privatsphärenverletzung in Form der digitalen Überwachung hätten im Silicon Valley unterbunden werden können, lange bevor sie schon begannen. Sollte dies künftig nicht geschehen, würde die Fähigkeit der Unternehmen beeinträchtigt, gute Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen. Und so würde man auf eigenen schlechten Ergebnissen sitzen bleiben, ob man will oder nicht: "Was ihr kreiert, definiert, wer ihr seid".

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In seiner Ansprache nannte der Apple-Chef keine Namen, allerdings geht man davon aus, dass besonders die Rede von Facebook, Google oder dem Skandal um das Bluttest-Startup Theranos ist. Erstere kritisierte er in der Vergangenheit immer wieder aufgrund ihres umstrittenen Umgangs mit Privatsphäre.

Apple mit großen Bestrebungen um den Datenschutz

Dass Tim Cook das Thema gerade an der Stanford anspricht, kommt nicht von ungefähr: Das Silicon Valley und die Eliteuniversität gehören nämlich eng zusammen. Es kommt nicht selten vor, dass viele der Absolventen später in den Tech-Unternehmen arbeiten oder irgendwann selbst Startups gründen. Daher nutzen die Unternehmensführer die Gelegenheit, die jungen Menschen mit ihren Reden zu ermutigen, verantwortungsbewusste und hoffnungsvolle Bürger zu werden.

Tim Cook will aber auch zeigen, dass Datenschutz und Privatsphäre in seinem Konzern groß geschrieben werden. Erst kürzlich gab der Konzern bekannt, dass im Rahmen des iOS 13 ein auf Privatsphäre fokussiertes Sign-On-Feature veröffentlicht wird, das mit Google und Facebook im Wettbewerb steht. Desweiteren setzt Cook sich immer mehr dafür ein, dass die Freiheit von Tech-Unternehmen in diesem Bereich von der US-Regierung mittels entsprechender Regelungen gedämmt wird. Nicht zuletzt ist er Fan der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die den Schutz personenbezogener Daten zum Gegenstand hat.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Justin Sullivan/Getty Images, Andrew Burton/For The Washington Post via Getty

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