Steve Jobs wusste schon 1996 wie sich das Internet entwickeln würde

Als das "World Wide Web" noch jung war, damals 1996, wurde Steve Jobs in einem Interview des Magazins "Wired" dem Titel "The Next Great Thing" gefragt, welche Möglichkeiten er "dort draußen" im Netz sehe. Jobs führte gegenüber "Wired" seine Vision über das noch neue Web aus und traf - wie wir heute wissen - mit seiner Antwort überraschend zielsicher ins Schwarze.

Jobs: "Das Herz des Webs ist der Kommerz"

"Das Herz des Webs, wird der Kommerz sein und das Herz des Kommerz' wird Amerika sein, das spezielle Produkte an individuelle Verbraucher verkauft", zitiert "Wired" Jobs im Interview. Wer sich hier an Amazon und seine Produktvorschläge erinnert fühlt, der erkennt heute, was Jobs 1996 bereits kommen sah. Auch das Bestreben von Google und Facebook, Werbung immer spezieller auf den einzelnen Internet-Nutzer zuzuschneiden, passt in das Bild, das Jobs in den 90ern entwarf. So weit konnten 1996 noch die wenigsten in die Zukunft sehen.

Jobs: "Das Web wird die Welt nicht verändern, sondern bereichern"

Für die meisten neuen Web-Nutzer stand vor zwanzig Jahren der Aspekt der Demokratisierung im Vordergrund, die das Internet nun bot. "Das Web ist ein unglaublicher Demokratisierer", sagte auch Steve Jobs. Eine kleine Firma sei im Internet ebenso erreichbar wie ein großes Unternehmen. Jobs empfand diese Entwicklung persönlich weniger als krasse Umwälzung, vielmehr hielt er die neuen Möglichkeiten des Internets für eine Bereicherung: "Das Web wird die Welt nicht nur verändern, sondern sie vor allem bereichern", antwortete der ehemalige Apple-Chef auch auf die Frage, welche Auswirkungen das Web wohl auf die ökonomische Landschaft haben würde. Letztendlich entwickelte sich der Anspruch, die Welt bereichern und verbessern zu wollen, auch zur Philosophie von Apple. Anstatt lediglich einer von vielen Geräteherstellern zu sein, stellte Apple-CEO Steve Jobs den Anspruch an sich und die Apple-Produkte, das Leben der Kunden mit den Produkten nachhaltig zu bereichern. Doch auch den Verkaufsaspekt ließ Apple nie aus den Augen. Technologien wie "Apple Pay" werden sicherlich ihren Teil dazu beitragen, dass der Trend, Produkte online zu kaufen, noch lange nicht abebben wird.

Christina Fischer/Redaktion finanzen.net