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Weltwirtschaft: Warum die Bank of America das schlimmste Jahr seit der Finanzkrise fürchtet, aber keine Rezession sieht

04.03.20 14:01 Uhr

Weltwirtschaft: Warum die Bank of America das schlimmste Jahr seit der Finanzkrise fürchtet, aber keine Rezession sieht | finanzen.net

Die Aussichten für die Weltwirtschaft sind alles andere als positiv. Experten rechnen für 2020 mit einem starkem Wirtschaftseinbruch und auch die Bank of America rechnet mit düsteren Aussichten.

Werte in diesem Artikel

• BoA sieht Abschwächung des globalen Wachstums
• Vorerst keine Pandemiesorgen
• Zahlreiche Faktoren dürften das Weltwirtschaftswachstum beeinflussen



Um 0,1 Prozent wird das Wachstum der Weltwirtschaft nach derzeitigen Basisberechnungen sinken, prognostizierte der Internationale Währungsfonds (IWF) kürzlich. Und auch die Industriestaatenorganisation OECD rechnet für 2020 mit einer Wachstumsrate von 2,4 Prozent, was aufs Weltwirtschaftswachstum bezogen eine Rezession bedeutet.

BoA ähnlich pessimistisch

Die Experten des US-Großinstituts Bank of America rechnen für die Weltwirtschaft 2020 ebenfalls mit drastischen Einschnitten, das globale BIP-Wachstum wird in diesem Jahr ihrer Einschätzung zufolge 2,8 Prozent betragen. Das wäre zwar mehr, als die OECD erwartet, würde aber immer noch das schlimmste Jahr seit dem Ende der Finanzkrise und der großen Rezession im Jahr 2009 bedeuten. Laut Bank of America Global Research ist damit erstmals seit 11 Jahren wieder mit einer Wachstumsrate unter drei Prozent zu rechnen.

Corona-Virus als Hauptbelastungsfaktor

Dabei verweist die BoA auf den Handelskrieg zwischen den USA und China und auf weiter anhaltende politische Unsicherheiten. Hauptbelastungsfaktor bleibt aber der Ausbruch des Corona-Virus, der das Wirtschaftswachstum am deutlichsten dämpfen dürfte, da das Virus im Zuge seiner Ausbreitung die wirtschaftliche Aktivität insbesondere in China beeinträchtigt hat.

Dabei geht das Finanzhaus nicht nur davon aus, dass von China ausgehend globale Lieferketten beeinträchtigt werden, zudem dürften "schwache Touristenströme ein weiterer Gegenwind für Asien sein ", sagte die BofA-Ökonomin Aditya Bhave in einer Mitteilung. "In vielen Ländern sind begrenzte Ausbrüche möglich, ähnlich wie in Italien, die zu mehr Quarantänen führen und das Vertrauen belasten", so die Expertin weiter.

Chinas Wirtschaftswachstum werde in diesem Zusammenhang von 5,9 Prozent im Vorjahr auf 5,2 Prozent sinken.

Keine Pandemiesorgen

Warum die Experten der BoA die Weltwirtschaft anders als der OECD 2020 nicht in einer Rezession sehen, dürfte der Tatsache zu schulden sein, dass sie noch keine globale Pandemie infolge des Coronoavirus kommen sehen. Stattdessen seien die aktuellen Entwicklungen Teil eines größeren Abschwächungstrends, der von einer Vielzahl von Faktoren angetrieben werde, die durch die diesjährigen US-Präsidentschaftswahlen und die Möglichkeit anhaltender Auswirkungen der Handelsspannungen mit China verschärft werden könnten.

Denn auch die in diesem Jahr anstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA dürften das globale Wirtschaftswachstum belasten. Diese "erhöhen die Komplexität zusätzlich, da sich die US-Handelspolitik unter einem demokratischen Präsidenten wahrscheinlich erheblich ändern würde", glaubt Bhave. Bis es diesbezüglich Klarheit gibt, würden sich Unternehmen mit Investitionen zurückhalten.

Als weitere Belastungsfaktoren dürften sich darüber hinaus eine möglicherweise straffere Zentralbankpolitik und anhaltende Nachwirkungen des lauen Wachstums im Jahr 2019 erweisen, heißt es in der Mitteilung der Bank of America weiter.

Redaktion finanzen.net

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