Corona-Panik

Analyst: Anleger sollten durchatmen - und Apple-Aktien kaufen

13.03.20 21:23 Uhr

Analyst: Anleger sollten durchatmen - und Apple-Aktien kaufen | finanzen.net

Angesichts der aktuellen panikartigen Flucht aus Aktien, heraufbeschworen durch die befürchteten wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus, gerät auch der Anlegerliebling Apple erheblich unter die Räder. Kein Grund, dem Anteilsschein den Rücken zu kehren, meint ein Analyst.

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• Coronavirus lässt Aktienmärkte abstürzen
• Auch Apple-Aktie im Bärenmarkt angekommen
• Wedbush Securities rät dennoch zum Kauf

Corona führt zu Crash am Aktienmarkt

Die sich weiter weltweit ausbreitende Lungenkrankheit Corona hält die Anleger weiterhin in Atem. Aufgrund der noch nicht absehbaren wirtschaftlichen Auswirkungen des Virus sind die internationalen Aktienmärkte jüngst unter enormen Druck geraten. So fiel der DAX innerhalb kürzester Zeit erst unter die psychologisch wichtige 11.000-Punkte-Marke, nur um kurz darauf die nächste Latte von 10.000 Einheiten nach unten zu reißen. Und auch andernorts sieht es nicht viel besser aus. So befindet sich der Dow Jones Industrial seit Kurzem offiziell im Bärenmarkt, womit dann auch der längste Bullenmarkt der Geschichte, der erst vor wenigen Tagen seinen 11. Geburtstag feierte, endgültig vorüber sein dürfte.

Auch die Apple-Aktie auf Abschussliste

Der massive Einbruch ging auch an der Apple-Aktie nicht spurlos vorbei. Von ihrem Allzeithoch bei 327,85 Dollar hat sie sich mittlerweile 20,3 Prozent entfernt. Verschiedene Faktoren sind hierfür verantwortlich. So spürte der iKonzern schon früh die Auswirkungen des ersten Auftretens von COVID-19 in China, lange bevor auch die internationalen Aktienmärkte die Ausbreitung der Lungenkrankheit und die damit einhergehenden Konsequenzen zu spüren bekamen. Schließlich verfügt das Unternehme unter der Führung von Tim Cook über mehrere Produktionsstätten in der besonders vom Coronavirus gebeutelten Provinz Hubei, die zeitweise geschlossen werden mussten. Darüber hinaus sah sich der Smartphone-Hersteller gezwungen, seine chinesischen Apple-Stores zeitweise zu schließen, auch wenn mittlerweile einige dieser wieder ihre Türen geöffnet haben. Trotz dessen sah sich das Unternehmen dazu veranlasst, seine Umsatzprognose für das laufende Quartal zusammenzustreichen. Darüber hinaus hatte Apple laut Insiderkreisen erst kürzlich Mitarbeiter darüber informiert, dass es bei Ersatzteilen zu Lieferengpässen käme. Die Lieferketten sind demnach nach wie vor durch das Coronavirus beeinträchtigt.

iPhone-Verkäufe in China brechen ein

Vor Kurzem wurde deutlich, wie sehr die Krankheit das China-Geschäft Apples bisher in Mitleidenschaft gezogen hat. So veröffentlichte das chinesische Institut für Informations- und Kommunikationstechnologie CAICT am Montag Daten über die im Februar verkauften Smartphones in China. Dabei wurde das Ausmaß der Corona-Verkaufsausfälle auf erschreckende Weise deutlich. So gingen die iPhone-Verkäufe in der Volksrepublik im Februar im Jahresvergleich um mehr als die Hälfte zurück. Statt der im Vorjahreszeitraum erreichten 1,3 Millionen verkauften Smartphones, wanderten dieses Jahr nicht einmal 500.000 Handys über die Ladentheke. Darüber hinaus informierte das CAICT, dass China-Smartphone-Verkäufe im Februar generell 55 Prozent geringer ausfielen als noch vor einem Jahr.

Analyst bleibt optimistisch gegenüber Apple

Angesichts dieser mehr als enttäuschenden Zahlen spricht Wedbush Securities-Analyst Dan Ives in einem Kundenbericht, der AppleInsider vorliegt, von "Doomsday"-Zahlen, die die aktuelle Ausnahmesituation in der Volksrepublik widerspiegeln. Dennoch rät er Anlegern angesichts der schlechten Daten nicht das Handtuch zu werfen, sondern der Aktie auch weiterhin treu zu bleiben: "Auch wenn dies eine sehr angespannte Zeit ist für Verbraucher, Unternehmen, Investoren, etc., möchten wir warnen, dass die China-Nachfrage im März-Quartal keinen Trend darstellt, sondern ein ‚Schock-Event‘, von dem wir annehmen, dass es kurzlebig sein wird, bis sich normalisierte iPhone-Nachfrage-Trends in der zweiten Jahreshälfte in China und überall auf der Welt beginnen wieder durchzusetzen". Bis dahin sollten Anleger "einmal tief durchatmen und sich auf die Tech-Gewinner der nächsten 5-10 Jahre konzentrieren, mit Apple ganz vorn dabei".

Kurzfristig liege der Fokus laut Ives für Investoren nun auf dem Zeitraum Ende April/Anfang Mai, um zu schauen, ob sich die Lieferketten wieder normalisieren würden. Dann hätte man auch eine bessere Vorstellung davon, die sich die China-Nachfrage in den kommenden Quartalen entwickeln würde. Als Chance sieht der Apple-Experte das 5G-fähige iPhone 12, von dem er annimmt, dass im Jahr 2021 215 bis 220 Millionen Einheiten verkauft würden. Sollten die Lieferketten bis zu dem genannten Zeitraum wieder funktionieren, geht der Wedbush-Analyst von einem langfristigen Kursziel der Apple-Aktie bei 400 US-Dollar aus. Dies wäre gemessen am aktuellen Kurs der Aktie ein Plus von 53,08 Prozent (Stand ist der Schlusskurs vom 11. März 2020).

Nun heißt es also für Apple-Fans warten und hoffen.


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Redaktion finanzen.net

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