Corona-Folgen

Analyst rät, Apple-Aktien aus dem Depot zu werfen - Apple-Aktie gibt nach

20.04.20 22:20 Uhr

Analyst rät, Apple-Aktien aus dem Depot zu werfen - Apple-Aktie gibt nach | finanzen.net

Die US-Großbank Goldman Sachs hat nicht nur ihre Rating für die Apple-Aktie reduziert, sondern auch das Kursziel deutlich gesenkt.

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• Goldman Sachs senkt Rating und Kursziel für Apple
• Folgen der COVID-19-Pandemie wohl längerfristig
• Produktverzögerungen und Kundenausgaben im Blick



Auch der Technologieriese Apple kommt nicht unbeschadet durch die Krise, die die Corona-Pandemie in der Weltwirtschaft ausgelöst hat. Lieferketten sind zusammengebrochen, viele Apple-Stores mussten vorübergehend geschlossen werden, der Verkauf von Hardware erfolgt derzeit vorrangig über den Online-Shop des Unternehmens. Das Analystenteam von Goldman Sachs glaubt, dass die Folgen der Pandemie und der Lockdown-Aktivitäten rund um den Globus den US-Konzern noch deutlich länger belasten - und insbesondere auf das Geschäft mit dem Verkaufsschlager iPhone durchschlagen werden.

Apple-Aktie abgestuft und Apple-Kursziel gesenkt

Der Anteilsschein von Apple wird nun nicht mehr mit "neutral" bewertet, stattdessen empfiehlt Goldman Sachs-Analyst Rod Hall die Aktie in einer am Freitag veröffentlichten Branchenstudie zum Verkauf. Auch das Kursziel wurde deutlich nach unten angepasst: Statt 250 US-Dollar traut der Experte der Apple-Aktie nun nur noch 233 US-Dollar zu. Damit könnte es - ausgehend vom aktuellen Kursniveau an der Nasdaq - um mehr als 17 Prozent abwärts gehen.

Schwache iPhone-Verkäufe erwartet

Als Grund für die deutlich pessimistischeren Erwartungen an die Apple-Aktie gab der Analyst insbesondere die Folgen der COVID-19-Pandemie an. Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die allgemeine Wirtschaft und einige Endmärkte von Technologieunternehmen seien beträchtlich, betonte er. Es gebe eine Reihe von Risikofaktoren, die sich belastend auswirken könnten, darunter das Fehlen internationaler Reisen, um rechtzeitige Produkteinführungen zu ermöglichen, und eine drohende Rezession mit einem ungewissen Erholungsverlauf.

Hall glaubt, dass sich diese Faktoren insbesondere auf den Verkauf der iPhones auswirken werden - infolge dessen habe das Goldman Sachs-Team die Apple-Prognosen seit dem 17. Februar nun das dritte Mal nach unten angepasst. Insgesamt rechnet die Großbank nun damit, dass die Nachfrage nach Apple-Smartphones im dritten Quartal 2020 um 36 Prozent sinken könnte und im ersten Halbjahr des Kalenderjahres 2020 um 24 Prozent zurückgehen wird.

Kommt das iPhone 12 nicht rechtzeitig?

Konkret äußert er die Befürchtung, dass es Apple nicht möglich sein wird, sein neues Flaggschiff, das iPhone 12, rechtzeitig auf den Markt bringen zu können. Insbesondere im entscheidenden Entwicklungs- und Produktionsprozess könnten Reisebeschränkungen für Verzögerungen sorgen, glaubt er.

Darüber hinaus hat er auch die makroökonomische Situation im Blick und glaubt, dass Verbraucher ihre Ausgaben möglicherweise einschränken könnten. Und auch im Dienstleistungssektor, einem Bereich, den Apple verstärkt ins Visier nimmt, um sich vom iPhone-Geschäft unabhängiger zu machen, rechnet Hall zumindest mit Stagnation beim Wachstum. Im Werkstättennetz sei ebenfalls mit Schwächetendenzen zu rechnen, auch hier würden Kunden voraussichtlich sparen.

Apple-Aktie im Minus

Apple-Anleger reagierten verschnupft auf das Sell-Rating und das gesenkte Kursziel von Goldman Sachs. Die Apple-Aktie hatte bereits am Freitag an der Nasdaq 1,36 Prozent auf 282,80 US-Dollar verloren und gab am Montag ein weiteres Mal nach: Im US-Handel ging es um 2,08 Prozent auf 276,93 US-Dollar abwärts.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Brendan Howard / Shutterstock.com, Novikov Aleksey / Shutterstock.com

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