Corona-Auswirkungen

Merck-Aktie dreht ins Plus: Merck wird nach zweitem Quartal bei Gewinnausblick etwas optimistischer

06.08.20 16:18 Uhr

Merck-Aktie dreht ins Plus: Merck wird nach zweitem Quartal bei Gewinnausblick etwas optimistischer | finanzen.net

Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck hat im zweiten Quartal über ein Drittel weniger verdient.

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Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie waren in allen Bereichen zu spüren, am stärksten betroffen waren Healthcare und Performance Materials betroffen, wie die Merck KGaA mitteilte. Mit Blick auf das Gesamtjahr hat der Konzern seine Prognose leicht angepasst und erwartet nun sowohl beim Umsatz als auch beim bereinigten operativen Ergebnis organisch ein leichtes bis moderates Wachstum.

"Wir haben das 2. Quartal, trotz erheblicher pandemiebedingter Widerstände in einigen Geschäften, insgesamt gut gemeistert", sagte CEO Stefan Oschmann laut der Mitteilung.

In den drei Monaten per Ende Mai stieg der Umsatz um 3,7 Prozent auf 4,119 Milliarden Euro. Dazu trugen vor allem der Zukauf von Versum Materials und Intermolecular im Unternehmensbereich Performance Materials sowie das organische Wachstum in Life Science bei. Organisch ging der Umsatz des Konzerns um 2,5 Prozent zurück. Negative Währungseffekte schlugen sich mit minus 0,9 Prozent nieder.

Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA pre) sank um 5,7 Prozent auf 1,074 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn verringerte sich auf 289 Millionen Euro, von 471 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Auf bereinigter Basis verdiente Merck je Aktie mit 1,30 Euro 24 Cent weniger.

Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 4,119 Milliarden Euro und einem bereinigten EBITDA von 1,079 Milliarden gerechnet. Das Konzernergebnis sahen sie bei 401 Millionen Euro, den Gewinn je Aktie bei 1,34 Euro.

Für das Gesamtjahr 2020 rechnet jetzt mit einem Umsatz zwischen 16,9 und 17,7 Milliarden Euro, statt 16,8 und 17,8 Milliarden Euro. Das EBITDA pre wird zwischen 4,45 bis 4,85 Milliarden Euro erwartet. Zuvor lag das untere Ende der Prognosespanne hier bei 4,35 Milliarden Euro. Auch beim bereinigten Ergebnis je Aktie präzisierte Merck die Prognose und erwartet es nun in einem Korridor zwischen 5,60 und 6,25 Euro.

Merck-Aktien geraten zwischenzeitlich unter Druck - Ausblick keine Stütze

Nach einem nur geringfügig leichteren Start sind die Aktien des Darmstädter Merck-Konzerns am Donnerstag nach Zahlen immer tiefer abgerutscht. Mit einem Abschlag von 1,6 Prozent auf 109,75 Euro via XETRA wurden sie neben den Versicherungs- und Konsumgüterwerten zu einem der größten Verlierer im Leitindex. Aktuell können sie jedoch die Vorzeichen wechseln und legten zuletzt via XETRA 1,03 Prozent auf 112,70 Euro zu. Die Corona-Krise bereitet auch dem Pharma- und Spezialchemiekonzern inzwischen mehr Probleme.

Analyst Ulrich Huwald von Warburg Research sah das zweite Quartal als leicht unter den Erwartungen an wegen der Sparte Performance Materials. Der Umsatz sei zwar wie erwartet gewesen, enttäuscht zeigte er sich aber von den Gewinnkennziffern. Eine präzisierte Spanne für den Ausblick traf derweil unter Experten auf allgemein positive Stimmen. Bei Anlegern konnte das Chemie- und Pharmaunternehmen damit jedoch nicht punkten.

FRANKFURT (Dow Jones)/FRANKFURT (dpa-AFX Broker)

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Bildquellen: Merck KGaA

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