Brexit sorgt für Impulse
Die Brexit-Entscheidung hat die Finanzmärkte kräftig durchgerüttelt.
Doch es gibt auch potenzielle Gewinner. "Trotz aller negativen Begleiterscheinungen kann der deutsche Immobilienmarkt, insbesondere Frankfurt, zumindest mittelfristig mit neuen Impulsen rechnen", erklärt Ulrich Höller, Vorsitzender des Vorstands der GEG German Estate Group. "Zu erwarten ist, dass institutionelle Investoren verstärkt die vergleichsweise attraktiven Immobilienmärkte in Europa ins Visier nehmen, denn viele global tätige Unternehmen nutzen London als Europazentrale, oft sogar als einzigen Hub." Für diese Unternehmen wird eine Verlagerung in andere europäische Städte und gerade nach Frankfurt als Standort der EZB zunehmend interessant werden, um Nachteile etwa in regulatorischer oder steuerlicher Hinsicht zu vermeiden, die ein Sitz außerhalb der EU mit sich bringen könnte. Allein im Londoner Finanzdistrikt arbeiten rund 400.000 Menschen. Die Schätzungen, wie viel Stellen davon in andere europäische Städte verlagert werden, gehen in die Zehntausende.
Auch Berlin könnte profitieren. Die deutsche Hauptstadt gilt als Hochburg für Startup-Unternehmen, die es schon vor der Brexit-Entscheidung locker mit London aufnehmen konnte. Nun könnte Berlin der britischen Metropole sogar den Rang ablaufen. "Die deutsche Start-up-Hauptstadt Berlin ist der Gewinner des Brexit, London der Verlierer", sagt der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutsche Startups, Florian Nöll. Der zusätzliche Bedarf an Wohnraum dürfte die Immobilienpreise in Berlin weiter in die Höhe treiben. Daneben spricht natürlich auch weiterhin das Niedrigzinsumfeld für den deutschen Immobilien-markt. Durch den Brexit dürfte dieses nun noch länger bestehen bleiben. Kurzum: Der Zeitpunkt zum Einstieg oder Nachkauf des Zertifikats auf den Solactive Dimax Deutschland Total Return Index von der Commerzbank könnte kaum günstiger sein. Das Auswahlbarometer bildet die Kursentwicklung von Unternehmen und Real Estate Investment Trusts (REITs) ab, deren Hauptgeschäftszweck das Halten von Immobilienbeständen in Deutschland ist (ISIN DE000DR3WZU8).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal
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