Achtung: Brexit-Gefahr
Das näher rückende Referendum in Großbritannien wirft lange Schatten über die Börsen in Europa.
zu¬folge haben die Befürworter eines Austritts aus der Europäischen Union (Brexit) Rückenwind bekommen. Im Schnitt sprechen sich nur noch 45 Prozent für einen EU-Verbleib aus, 47 Prozent sind für den Austritt. Ein Blick auf die letzten großen politischen Abstimmungen und Wahlen in Großbritannien zeigt jedoch, dass Wettquoten eine viel genauere Prognose über den Ausgang der Urnengänge als alle Umfragen oder Experteneinschätzungen liefern. Auf Basis der aktuellen Quoten der Buchmacher werden die Briten mit einer Wahrscheinlichkeit von 56 Prozent in der EU bleiben.
Auch aus Anlegersicht ist die Entscheidung spannend. Denn je nach Ausgang würden sich für einzelne Unternehmen und Branchen erhebliche Konsequenzen ergeben. Société Générale hat nun Partizipations-Zertifikate für beide Szenarien emittiert: Mit dem Papier auf den SG Brexit Basket (ISIN DE000SE5BRX6) können Anleger auf mögliche Profiteure eines EU-Austritts setzen. Der Korb setzt sich vor allem aus Aktien von exportorientierten Unternehmen zusammen, denen eine Abwertung des britischen Pfunds zugutekommen würde.
Umgekehrt enthält der SG Bremain Basket 21 Aktien möglicher Gewinner eines EU-Verbleibs (siehe Tabelle). Da beide Zertifikate nicht währungsgesichert sind, müssen Anleger Verluste einkalkulieren, sollte es zu einem Brexit verbunden mit einer Abwertung des Pfunds kommen. Umgekehrt sind aber auch Währungsgewinne möglich, falls sich die Brexit-Gegner durchsetzen und es zu einer Pfund-Erholung kommt.
Das gestiegene Brexit-Risiko hat die Märkte in den vergangenen Tagen stark belastet. Notierte der EURO STOXX 50 Ende Mai noch bei knapp 3.100 Punkten, ist der Leitindex der Eurozone inzwischen auf unter 2.800 Zähler abgerutscht. Damit notiert das Aus-wahlbarometer so tief wie seit etwa vier Monaten nicht mehr. Anleger halten sich aufgrund der Verwerfungen, die eine Anti-EU-Entscheidung der Briten am 23. Juni mit sich bringen könnten, zurück und stoßen risikobehaftete Assets ab. Für vorausschauende Anleger könnten sich rund um die Brexit-Abstimmung gute Einstiegsgelegenheiten bieten. Wenn sich die Briten für den Verbleib in EU entscheiden, dürfte eine schnelle Erholungsbewegung einsetzen. Selbst wenn der Brexit kommt, dürften sich die Märkte nach einer turbulenten Phase bald wieder beruhigen. Wer sich aber unsicher über den richtigen Einstiegzeitpunkt ist, könnte sich das Best In Express Plus Zertifikat auf den EU-RO STOXX 50 von HypoVereinsbank onemarkets ansehen. Denn hier erfolgt die Festlegung des anfänglichen Referenzpreises innerhalb einer dreimonatigen Startperiode anhand des tiefsten Indexstandes.
Der Starttag dieser Periode wurde auf den 22. Juni - und damit bewusst auf den Tag vor der Brexit-Entscheidung - gelegt. Notiert das Barometer an einem der jährlichen Bewertungstage, erstmals am 22. August 2017, oberhalb des Rückzahlungslevels, wird das Zertifikat zum Nennwert plus einem Bonus von fünf Euro pro Jahr zurückgezahlt. Vor Verlusten schützt die endfällige Barriere bei 70 Prozent. Das Zertifikat ist eine clevere Lösung für Anleger, die sich den bestmöglichen Einstieg rund um die Brexit-Abstimmung sichern wollen (ISIN DE000HVB15G9).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.