IPO: Mehr Börsengänge weltweit - Flaute in Deutschland
Ungeachtet der Börsenturbulenzen in der Corona-Krise haben im ersten Quartal zahlreiche Unternehmen den Gang an den Aktienmarkt gewagt.
Die Beratungs- und Prüfungsgesellschaft EY zählte weltweit 235 Börsengänge, elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die meisten gab es trotz der starken Ausbreitung des Virus und teils massiver Beschränkungen des öffentlichen Lebens in China, wo die neuartige Lungenkrankheit zuerst festgestellt worden war. In Deutschland wagte hingegen kein Unternehmen den Gang aufs Parkett.
An vielen Aktienmärkten hatten Investoren zunächst gelassen auf die Ausbreitung des neuartigen Virus reagiert. Seit Ende Februar kam es dann zu teils massiven Kursstürzen. Dennoch sei die Zahl der weltweiten Börsengänge im Verlauf des ersten Quartals kontinuierlich gestiegen: von 75 im Januar über 77 im Februar auf 83 im März, teilte EY am Donnerstag mit.
In China einschließlich Hongkong gab es im ersten Vierteljahr 90 Börsengänge - 23 mehr als im Vorjahreszeitraum. In Asien insgesamt waren es 159. In den USA lagen die Aktivitäten mit 24 Transaktionen auf dem Vorjahresniveau, in Europa sank die Zahl der Börsengänge dagegen von 24 auf 18.
In den westlichen Märkten sei der Markt gegen Ende des ersten Quartals ins Stocken geraten. "Die Corona-Pandemie in dieser Geschwindigkeit und Dimension kam für die allermeisten Marktteilnehmer ziemlich überraschend", erläuterte Hubert Barth, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung Deutschland.
Auch beim Emissionsvolumen hatte China den Angaben zufolge die Nase vorn: Insgesamt sammelten die Neulinge an den chinesischen Börsen 13,2 Milliarden Dollar ein - etwa doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. In den USA kletterte das Emissionsvolumen um 39 Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar. In Europa lag es bei insgesamt 1,2 Milliarden Dollar.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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