Chartanalyse: DAX - Kursziel in Reichweite
Der DAX eilt weiter hinauf. Anleger sollten sich dennoch im Klaren sein, dass die Börse keine Einbahnstraße ist. Eine Konsolidierung muss zumindest eingeplant werden.
Analyse-Datum: Donnerstag 4. November 2010
Diagnose: Wie von den Märkten erhofft, wurden von der US-Notenbank gestern weitere 600 Milliarden Dollar für Anleihenkäufe locker gemacht. Da der Markt zuvor von einer Summe von bis zu 2 Billionen ausging, scheinen die Experten von einer nicht so drastischen Inflationsgefahr auszugehen. Die Aktienindizes reagierten vor und kurz nach der Bekanntgabe äußerst nervös, sollten aber nun wieder zur „Normalität“ übergehen – die Euphorie in den kommenden Tagen abebben.
Die deutschen Anleger reagierten heute positiv auf die US-Geldflutung und trieben den DAX auf eine neue Jahresbestmarke bei knapp 6737 Punkten.
Der S&P 500 gewinnt am Donnerstag über ein Prozent hinzu auf 1212 Zähler und nähert sich damit seiner ersten Zielmarke, dem bisherigen Jahreshoch bei rund 1220 Punkten von Ende April. Damit bleibt auch das Kursziel bei 1250 Zählern der sich seit Juni entwickelten inversen Kopf-Schulter-Formation aktiv. Die Formation wurde mit dem Ausbruch über die Nackenlinie bei 1130 Punkten vollendet. Erst ein Abgleiten unter diese Unterstützung würde die Formation negieren.
S&P 500: 6-Monats-Chart
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Die kurzfristigen Trading-Indikatoren notieren nun wieder in ihren oberen überkauften Extrembereichen und weisen damit auf eine kommende Verschnaufpause hin.
Dax: 6-Monats-Chart
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Prognose: Nach dem am 13. Oktober eingeleiteten erfolgreichen Ausbruch aus der monatelangen Seitwärtsrange zwischen rund 5800 (Ausreißer bis 5607 im Mai) und 6387 Punkten hat der DAX seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und einen neuen Jahresrekord aufgestellt. Nun bewegt sich der Index jedoch bereits nahe der oberen Begrenzung seines kurzfristigen Aufwärtstrendkanals, der ihm aktuell noch Potential bis auf rund 6764 Zähler zubilligt. Auch aus Sicht der Markttechnik sollte hiernach eine Konsolidierungspause einsetzen, die mit einem Test der Unterstützungen bei etwa 6461 (Tief vom 20. Oktober) und nachfolgend 6360 Punkten (untere Aufwärtstrendlinie) verbunden ist. Dem positiven Gesamtbild würde dies jedoch noch keinen Abbruch tun.
Erst mit dem Abgleiten unter die Marke bei 6300 Punkten würde der DAX eine Top-Bildung bestätigen, die weiteres Korrekturpotenzial bereithält.
Erwartung: Im Zuge einer freundlichen Wall Street weiterer Kursanstieg bis auf rund 6764 Punkte machbar. Da allerdings auch die US-Indizes in Reichweite ihrer bisherigen Jahreshochs notieren, die sich als hartnäckige Widerstände erweisen könnten und zu Gewinnmitnahmen einladen, sollte weitere Kursphantasie auch für den DAX vorerst limitiert sein.
von Karen Szola, Technische Analystin Euro am Sonntag
Ziel der Technischen Analyse ist es, aus Kursverläufen künftige Trends vorherzusagen. Die Technische Analystin Karen Szola untersucht an dieser Stelle interessante Aktien und Indizes auf charttechnische Signale und stellt ihre Prognose.