Sammelklage gegen Amazon: "Versteckt" der E-Konzern billigere Produkte vor Kunden?
Eine neue Sammelklage wirft Amazon vor, das Kaufverhalten seiner Kunden mit der Buy Box zu manipulieren und so preisgünstigere Produkte gezielt vor ihnen zu verstecken.
Werte in diesem Artikel
• Sammelklage von US-Amazon-Kunden eingereicht
• Vorwurf: Amazon leitet Käufer gezielt zu hochpreisigeren Produkten
• Kläger hoffen auf Schadensersatz
Eine neue Sammelklage in den USA könnte Amazon teuer zu stehen kommen. Die Kläger - zwei langjährige Amazon-Kunden aus Kalifornien - behaupten, hunderte Millionen US-Kunden hätten zu viel für ihre gekauften Produkte bezahlt und zudem schlechtere Konditionen wie beispielsweise längere Lieferzeiten erhalten.
Manipulation der Buy Box
Konkret geht es in der Klage um die Buy Box. Diese lässt den Kunden die Wahl zwischen den Buttons "In den Einkaufswagen" und "Jetzt kaufen". Reuters zufolge entfielen fast 98 Prozent der Amazon-Verkäufe auf Artikel, die in der Buy Box aufgeführt seien, denn Kunden seien "vernünftigerweise" der Überzeugung, das beste Angebot gefunden zu haben. "Aber sie liegen oft falsch", heißt es in der Klage.
Amazon biete demnach häufig Artikel seiner eigenen Einzelhändler und Verkäufer an, die am Fulfillment By Amazon (FBA)-Programm teilnehmen. Diese zahlen Amazon also höhere Gebühren und erhalten dafür im Gegenzug einige Vorteile, wie etwa in der Buy Box zu erscheinen, heißt es in der Klage. "Das Ergebnis ist, dass Verbraucher routinemäßig zu viel für Artikel bezahlen, die bei anderen Verkäufern zu niedrigeren Preisen erhältlich sind - nicht weil den Verbrauchern der Preis egal ist oder weil sie fundierte Kaufentscheidungen treffen, sondern weil Amazon sich dafür entschieden hat, die Angebote anzuzeigen, für die es die höchsten Gebühren erhält", zitiert Ars Technica. Die Kläger seien überzeugt, dass Amazon sie und unzählige weitere US-Kunden "vorsätzlich" und "täuschend" dazu verleitet habe, die Artikel in der Buy Box zu kaufen.
Behörden sowohl in den USA als auch in der EU sollen den angeblich wettbewerbswidrigen Buy-Box-Algorithmus bereits untersucht und letztlich bestätigt haben, dass Amazon "seit mindestens 2016 FBA-Verkäufer bevorzugt", zitiert Ars Technica weiter aus der Beschwerde.
Vorwürfe nicht neu
Neu sind diese Vorwürfe gegen den US-Handelsgiganten allerdings nicht. Die italienische Wettbewerbsbehörde hatte Amazon schon im Jahr 2021 eine Strafe von einer Milliarde US-Dollar aufgebrummt. 2022 hatte außerdem die Europäische Kommission angeordnet, "alle Verkäufer gleich zu behandeln, wenn entschieden wird, was in der Buy Box angezeigt werden soll", so Ars Technica.
Reuters zufolge sei dies allerdings die erste Klage, bei der es um Schadensersatz für die Verbraucher gehe. "Unser Team geht davon aus, dass an der Klage Hunderte Millionen Amazon-Konsumenten teilnehmen werden, da praktisch alle Einkäufe über die Buy Box getätigt werden", zitiert Ars Technica einen Sprecher der Anwälte der Kläger. Das mögliche Ausmaß des Schadensersatzes ist derzeit nicht bekannt.
"Amazon behauptet, ein 'kundenorientiertes' Unternehmen zu sein, dass seinen Kunden die niedrigsten Preise anbieten will, aber unter Verstoß gegen den Washington Consumer Protection Act setzt Amazon ein betrügerisches System ein, um seine Gewinne - und Verbraucherpreise - hoch zu halten", zitiert Ars Technica aus der Klage.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Sundry Photography / Shutterstock.com, BobNoah / Shutterstock.com
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23.03.2017 | Whole Foods Market Sell | UBS AG | |
14.08.2015 | Whole Foods Market Sell | Pivotal Research Group | |
04.02.2009 | Amazon.com sell | Stanford Financial Group, Inc. | |
26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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