EnBW-Aktie in Rot: EnBW will Ängste der Autoindustrie vor Spitzenglättung zerstreuen - Braunkohle-Vertrag mit Bund noch nicht unterzeichnet
Der baden-württembergische Staatsversorger EnBW zögert weiter mit der Unterzeichnung des öffentlich-rechtlichen Vertrages, mit dem die Betreiber für den Ausstieg aus der Braunkohle entschädigt werden sollen.
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"Der Vertrag ist noch nicht unterzeichnet, da wird noch gesprochen", sagte EnBW-Chef Frank Mastiaux anlässlich einer Pressekonferenz zum Ausbau von Schnellladesäulen. Grund ist ein Streit um das Braunkohlekraftwerk Lippendorf nahe Leipzig, das je zur Hälfte der EnBW und der mitteldeutschen Leag gehört.
Der vorgezogene Zeitpunkt der Kraftwerksstilllegung sei nicht deckungsgleich mit einer Liefervereinbarung, die sein Unternehmen vor vielen Jahren mit dem Braunkohlelieferanten Mibrag vereinbart habe, betonte Mastiaux. EnBW sei technisch gesehen für mehrere zusätzliche Jahre zur Abnahme verpflichtet. "Durch diesen gesetzlichen Eingriff brauchten wir auch eine Versicherung, dass uns da nicht im Nachklapp noch Abnahmeverpflichtungen hohe wirtschaftliche Schäden bereiten", so der CEO. "Das ist ein Prozess in der Debatte, der noch läuft."
Der Bundestag hatte dem von der Bundesregierung ausgehandelten Vertrag bereits am 13. Januar zugestimmt. Dieser sieht unter anderem Entschädigungen für den Kohleausstieg in Höhe von 4,35 Milliarden Euro für die Konzerne RWE und Leag vor. Die Europäische Kommission hat bereits eine vertiefte beihilfrechtliche Prüfung angekündigt.
EnBW will Ängste der Autoindustrie vor Spitzenglättung zerstreuen
Der Energieversorger ist Befürchtungen der Automobilindustrie entgegengetreten, wonach das Prinzip der Spitzenglättung zum Abschalten von Ladesäulen führen und damit den Markthochlauf der Elektromobilität gefährden könnte. "Es geht nicht um An- oder Abschalten", sagte EnBW-Chef Frank Mastiaux anlässlich der virtuellen Eröffnung eines neuen Schnellladeparks. "Die Steuerung eines Stromnetzes impliziert an einigen Stellen einfach Flexibilitäten, wie man Lastflüsse managt."
Die Spitzenglättung sei ein technisches Dienstmittel des Netzbetriebes, das auch auf die E-Mobilität ausgedehnt werden müsse. Gleichwohl sei dies "ein sehr seltener Fall", sagte Mastiaux. Im praktischen Leben werde der Fall kaum in einer hohen Frequenz auftreten.
Hintergrund der Debatte ist der Streit um den Entwurf für das sogenannte Steuerbare-Verbrauchseinrichtungen-Gesetz. Demnach soll den Stromanbietern erlaubt werden, Besitzern von Elektroautos täglich bis zu zwei Stunden eine Zwangsladepause zu verordnen, wenn sonst eine Überlastung des Netzes drohen würde. Damit könnten neben E-Fahrzeugen auch Wärmepumpen und Nachtspeicherheizungen ferngesteuert kurzzeitig der Strom abgedreht werden. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte den Vorschlag im Status eines Referentenentwurfs Mitte Januar kurzerhand zurückgenommen und zeitnah einen neuen Entwurf angekündigt, der für alle Seiten akzeptabel sei. Altmaier fürchtet wie die Autoindustrie, dass der Markthochlauf der E-Mobilität mit der Spitzenglättung erschwert werden könne.
Mastiaux verwies auf zwei Versuchsprojekte im innerstädtischen Bereich, bei denen über ein Jahr Lastflüsse und das Verhalten von Verbrauchern beobachtet wurden. Die Glättungseffekte hätten sich dabei "schlichtweg am Nutzerverhalten" orientiert, so Mastiaux. Beispielsweise sei in einer Wohnanlage in Tamm bei Ludwigsburg festgestellt worden, dass "für den Kunden nicht merklich" gewesen sei. EnBW unterhält nach eigenen Angaben das größte Ladenetz für Elektroautos in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Für die EnBW-Aktie geht es im XETRA-Handel zeitweise um 1,72 Prozent abwärts auf 57 Euro.
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