Boni-Ausrichtung

Siemens stellt Vergütungssystem um - Vorstand verdient mehr

04.12.19 14:45 Uhr

Siemens stellt Vergütungssystem um -  Vorstand verdient mehr | finanzen.net

Siemens wird die Boni seiner Vorstände ab dem laufenden Geschäftsjahr künftig auch an Kundenzufriedenheit, guter Mitarbeiterentwicklung und Fortschritten beim Umweltschutz ausrichten.

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Der Technologiekonzern kündigte bei Veröffentlichung seines Geschäftsberichtes 2019 ein neues Vergütungssystem an, das neben den Aktionärsinteressen auch Nachhaltigkeitskriterien erfüllt und stärker die individuelle Verantwortung der Vorstandsmitglieder betont.

Vergleichsmaßstab für die Entwicklung der Aktienzusagen soll künftig der MSCI World Industrials Index sein, nicht mehr die fünf wesentlichen Wettbewerber des Konzerns. Der 20-prozentige Ermessensspielraum des Aufsichtsrates beim Jahresbonus soll entfallen und berücksichtigt damit Wünsche von Investoren nach mehr Transparenz. Auch der Maximalbetrag für die kurzfristige variable Vergütung wird von 240 auf 200 Prozent gedeckelt. Die Hauptversammlung Anfang Februar soll das neue System absegnen, kündigte Siemens an.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr (per Ende September) summierte sich die Gesamtvergütung für den achtköpfigen Konzernvorstand auf 33 Millionen Euro, das sind 4,2 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Vorstandschef Joe Kaeser kam auf 7,1 Millionen Euro, sein Vize und möglicher Nachfolger Roland Busch auf 4 Millionen Euro.

Deutlich gestiegen ist zuletzt der sogenannte Zufluss, also die tatsächlich für das Jahr 2019 an die Vorstandsmitglieder ausgezahlten Summen, die ganz wesentlich aus Boni- und Aktienzusagen vergangener Jahre bestehen. Umstellungen in der Laufzeit dieser Anreize vor Jahren haben dazu geführt, dass im abgelaufenen Jahr Langfristzusagen aus den Jahren 2014 und 2015 gleichzeitig fällig wurden. Davon profitierten die meisten Vorstandsmitglieder.

An Joe Kaeser flossen 14,2 Millionen Euro, gut 4,6 Millionen mehr als vor Jahrefrist. Bei Roland Busch waren es mit 7,3 Millionen Euro gut 2,1 Millionen mehr als 2018. Am meisten bekam nach dem Konzernchef Lisa Davis, die Chefin der Sparte Power & Gas. Ihr Zufluss belief sich auf 8,6 Millionen Euro.

DJG/rio/jhe

FRANKFURT (Dow Jones)

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