Börsengang

Birkenstock-Aktie stolpert an die NYSE: IPO wird zum Desaster - Aktie schließt deutlich unter Ausgabepreis

11.10.23 22:05 Uhr

Birkenstock-Aktie stolpert an die NYSE: IPO wird zum Desaster - Aktie schließt deutlich unter Ausgabepreis | finanzen.net

Die deutsche Kultmarke Birkenstock hat es an die Börse geschafft. Das IPO wird aber zu einem Fiasko.

Werte in diesem Artikel

• Deutscher Birkenstock-Konzern feiert Börsendebüt in New York
• Milliardenbetrag bei IPO eingenommen
• Surfen auf der Barbie-Welle



Die Birkenstock-Aktie wurde im Vorfeld am mittleren Ende der Bookbuilding-Spanne, die bei 44 bis 49 US-Dollar gelegen hatte, bei Investoren platziert: Der Ausgabepreis der Aktie lag bei 46 US-Dollar. Der Erstkurs der Birkenstock-Aktie wurde bei 41 US-Dollar festgestellt, damit lag der Zeichnungsverlust bei elf Prozent. Der Börsengang ist für Birkenstock-Investoren der frühen Stunde eine Enttäuschung. Zum Handelsende zeigte sich die Birkenstock-Aktie bei 40,06 US-Dollar - damit beschloss der Anteilsschein den ersten Handelstag an der NYSE mit einem Abschlag von 12,91 Prozent zum Ausgabepreis.

Birkenstock-IPO spült Milliardenbetrag in die Konzernkassen

Die insgesamt ausgegebenen 32.258.064 Stammaktien spülten rund 1,5 Milliarden US-Dollar in die Unternehmenskassen. Die Anteile stammen zum Teil vom Unternehmen selbst, teilweise aber auch von der Private-Equity-Firma L Catterton, hinter der der Luxusmodekonzern LVMH steht. Der Börsenwert des Unternehmens beläuft sich zum IPO auf 8,6 Milliarden US-Dollar.

Mit Barbie aus der Nische

Birkenstock hat eine traditionsreiche Unternehmensgeschichte und ist der breiten Öffentlichkeit vorrangig als Hersteller von Sandalen bekannt. Zuletzt erfuhr der deutsche Konzern aber insbesondere in den Vereinigten Staaten große Aufmerksamkeit durch den Kinofilm "Barbie", dessen Hauptdarstellerin im Rahmen ihrer Rolle zeitweise in Birkenstock-Sandalen geschlüpft ist. Diesen Hype will Birkenstock nutzen, was einer der Gründe gewesen sein dürfte, sich bei der Wahl des Börsenplatzes gegen Frankfurt und für New York zu entscheiden.

Ob sich die deutsche Erfolgsgeschichte fortsetzen wird, bleibt abzuwarten. Die Voraussetzungen sind gut, die Pläne ambitioniert. Im vergangenen Jahr setzte Birkenstock 1,24 Milliarden Euro um, in den ersten neun Monaten (per Ende Juni) des Geschäftsjahres 2022/23 stieg der Umsatz um mehr als ein Fünftel auf 1,12 Milliarden Euro. Der bereinigte Nettogewinn lag bei 182 (Vorjahr: 124) Millionen Euro.

"Die Arbeit bei Birkenstock ist nicht zu Ende und wird in meiner Laufbahn oder Lebenszeit nicht zu Ende sein", zeigte sich Firmenchef Oliver Reichert unlängst überzeugt. "Wenn wir den richtigen Rahmen setzen, wird die Firma noch für Jahrhunderte gedeihen".

Verpatztes Börsendebüt ungewöhnlich

Es ist eher ungewöhnlich, dass der Kurs beim Börsenstart unter den Ausgabepreis fällt, statt zu steigen. Es bedeutet meistens, dass sich das Unternehmen und die Anteilseigner bei der Nachfrage nach den Papieren verschätzten. Ein ähnliches Malheur passierte im Mai 2019 zum Beispiel dem Fahrdienst-Vermittler Uber, dessen Aktie beim Börsendebüt um sieben Prozent unter dem Ausgabepreis von 45 Dollar startete. Später erholte sich der Kurs.

Kritik an Verwendungszweck

Das Unternehmen will mit seinem Anteil am Erlös aus dem Börsengang Schulden abbauen. Das stößt am Markt auch auf Kritik: "Die Verwendung der Einnahmen erscheint ambitionslos, zu diesem Zeitpunkt hätte das Geld zur Verbesserung der Geschäfte und zur Diversifizierung in neue Produkte verwendet werden können", schrieb Analyst Michael Hewson vom Londoner Wertpapierhaus CMC Markts.

Investoren riet Hewson zur Vorsicht angesichts einer aus seiner Sicht hohen Bewertung der Birkenstock-Aktien. Diese sei viermal so hoch wie die des Kultstiefelherstellers Dr. Martens. Erschwerend hinzu kämen am Mittwoch enttäuschende Quartalszahlen von LVMH, die die Stimmung für den Luxus- und Modesektor grundsätzlich einzutrüben drohten. Darunter könne auch Birkenstock leiden, prognostiziert Hewson, denn deren hochpreisige Modelle seien mit umgerechnet 160 Pfund "nicht gerade günstig".



Redaktion finanzen.net mit Material von dpa

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Bildquellen: ArDanMe / Shutterstock.com, T. Schneider / Shutterstock.com

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