Bis 2020

adidas will 3.000 neue Läden in China eröffnen

04.03.16 14:20 Uhr

adidas will 3.000 neue Läden in China eröffnen | finanzen.net

Der Sportartikelkonzern adidas will in den kommenden fünf Jahren 3.000 Filialen in China eröffnen.

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Von allgemeinen Bedenken, dass die Abschwächung der chinesischen Wirtschaft den Konsum weiter belastet, lässt sich der Konzern nicht schrecken: Die Zahl der Läden in China solle von derzeit 9.000 auf 12.000 steigen und die Zahl der Städte, in denen adidas seine Laufkleidung und Tennisschuhe verkauft, soll auf über 2.200 verdoppelt werden, sagte adidas-China-Chef Colin Currie am Freitag der Presse. Die Expansion ist Teil der Mittelfristplanung des Konzerns.

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   adidas bediene mit seinem Angebot eine Nachfrage, die durch eine neue Regierungspolitik geweckt werde. Dazu gehöre etwa die Fußballindustrie und das Bevölkerungswachstum zu fördern.

   Der deutsche Konzern werde sich auf Chinas kleinste Städte konzentrieren und erwarte angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen eine anhaltende Urbanisierung, sagte Currie.

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   "Wir sind vorsichtig optimistisch, aber wir sind weit mehr auf der optimistischen Seite", sagte der China-Chef. adidas-Manager würden die Absatzdaten des Konzerns im Auge behalten, um die Auswirkungen in ganz China zu verfolgen, der inzwischen am schnellsten wachsende globale Markt für adidas.

   adidas ist in China weiter gewachsen, selbst als einige ausländische Nahrungs- und Getränkekonzerne Absatzrückgänge verbuchten. Etwa Yum Brands, der Eigentümer der Franchise-Ketten Pizza Hut und KFC, oder der Schokoladenhersteller Hershey. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz in der Region China, einschließlich Hongkong und Taiwan, vor Währungseffekten um 18 Prozent, wie adidas am Donnerstag berichtete. Im vierten Quartal lag der um solche Effekte bereinigte Zuwachs bei 16 Prozent. Ein großer Teil des Wachstums kam durch die aggressive landesweite Expansion des Unternehmens.

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   China ist ein wichtiger Wachstumsmarkt für Sportartikelhersteller, denn immer mehr Bürger aus der Mittelklasse machen Sport, gehen in die Fitnessstudios oder machen Outdoor-Abenteuerurlaub. Der Sportartikelmarkt in China, von Bademode bis zu Fußballhemen, wuchs 2015 um 11 Prozent auf 165 Milliarden Yuan, umgerechnet rund 23 Milliarden Euro, wie aus Daten des Marktforschers Euromonitor International hervorgeht.

   Um die Wirtschaftsaktivität zu diversifizieren, fördert die chinesische Führung die Entwicklung von Sportarten, athletische Veranstaltungen sowie den Bau von Arenen und Fernsehsendern. Große Priorität hat dabei der Fußball. Chinas Präsident Xi Jinping, selbst ein großer Fußballfan, hat gesagt, sein Traum sei, dass China sich für die Fußballweltmeisterschaft qualifiziert, diese eines Tages auch gewinnt und Gastgeber für dieses Großereignis des Sports wird.

   Chinesische Unternehmen haben im Ausland in Fußballmannschaften investiert und chinesische Teams haben hohe Ablösesummen auf den Tisch gelegt, um Spitzenspieler aus Europa ins Land zu holen. Der Mischkonzern Dalian Wanda Group beispielsweise beteiligte sich vergangenes Jahr an dem spanischen Fußballverein Atlético Madrid.

   adidas will zudem davon profitieren, dass Fußball künftig in Schulen verpflichtend unterrichtet wird. Im vergangenen Jahr unterzeichnete der Konzern einen Dreijahresvertrag, um Fußballprogramme in 20.000 Grund- und Mittelschulen in ganz China aufzustellen, 50.000 Lehrer dafür zu schulen und ein nationales Sommer-Camp durchzuführen.

   Der DAX-Konzern hofft darauf, beim Fußball den Erfolg wiederholen zu können, den der US-Wettbewerber Nike mit dem Aufbau von Basketball in China hatte, inzwischen eine der beliebtesten Sportarten des Landes. Nike ist nach Marktanteil jetzt die Sportmarke Nummer eins in China und einem Anteil an den Umsätzen von 17,5 Prozent. adidas liegt laut Euromonitor International mit 16 Prozent knapp dahinter.

   Currier äußerte sich zuversichtlich, dass die Zahl der Fußballspieler durch Chinas offizielle Fußball-Agenda steigen und das seinem Unternehmen nützen wird. Viele Chinesen tragen die adidas-Sportmode derzeit einfach als Freizeitkleidung, aber die Nachfrage nach Kleidung, um tatsächlich Sport zu machen, dürfte in den kommenden fünf bis zehn Jahren wachsen. "Ich glaube, wir stehen am Scheideweg einer kulturellen Veränderung", fügte Currie hinzu.

   Viele Sportbekleidungshersteller hatten bereits 2008 einen Sportboom erwartet, als China Gastgeber der Olympischen Sommerspiele in Peking war. Doch die Unternehmen - auch adidas - hatten die Nachfrage überschätzt und litten jahrelang unter ihren zu hohen Lagerbeständen.

   Jetzt aber seien die Trends anders, denn mehr Menschen würden Sport machen und das Angebot für Frauen und Mädchen sei zu einem Schlüsselsegment des Leichtathletikmarktes geworden. Die neuen adidas-Läden sollen sich auf bestimmte Sportarten und Bevölkerungsgruppen konzentrieren. Auch dürfte die Aufgabe der Ein-Kind-Politik die Nachfrage treiben, erwartet Currie, denn mehr Kinder dürften jetzt Sport machen.

     DJG/DJN/sha/kla Dow Jones Newswires

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