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IPO-Hypes 2019: Was ist aus den großen Börsengängen des Jahres geworden?

05.02.20 06:53 Uhr

IPO-Hypes 2019: Was ist aus den großen Börsengängen des Jahres geworden? | finanzen.net

Obwohl das Börsenjahr 2019 extrem positiv verlaufen ist, fiel die Zahl der deutschen IPOs sehr schwach aus. Im Unterschied dazu gingen in den USA mehrere sehr gehypte Konzerne an die Börse. Die anfänglich sehr große Begeisterung für diese Aktien verpuffte jedoch rapide.

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• Beyond Meat klettert 156 Prozent am ersten Handelstag
• Slack & Zoom mit kurzfristiger Kursexplosion
• TeamViewer-Aktie hält sich über dem Ausgabepreis

Für den deutschen Finanzmarkt war 2019 das schlechteste IPO-Jahr seit der Finanzkrise 2009. Dementsprechend konnten sich die Investoren hierzulande nur an einer sehr begrenzten Zahl an Neuemissionen beteiligen. "Die wirtschaftspolitischen Unsicherheiten wogen für viele Börsen-Kandidaten schwerer als die sehr gute Entwicklung am Aktienmarkt", zitiert die WirtschaftsWoche den Chef der Hamburger Beratungsfirma Kirchhoff Consult.

Milliardeschwere Börsengänge aus Deutschland

Einige deutsche Firmen trotzten jedoch dieser negativen Stimmung und wagten sich dennoch aufs Parket. So auch die Volkswagen Lkw-Tochter TRATON, die im Juni mit einem Ausgabepreis von 27 Euro an die Börse kam. Mit einem Emissionserlös von 1,5 Milliarden Euro fiel der Ertrag für VW dabei jedoch fiel geringer als erhofft aus. Ähnlich miserabel ergeht es auch den Aktionären, welche die TRATON-Papiere an diesem Tag gekauft und bis heute im Depot haben, denn die Aktie notieren gegenwärtig noch unter ihrem IPO-Preis.

TeamViewer - eine schwäbische Erfolgsstory

Um einiges erfolgreicher verlief dahingegen der Börsengang des schwäbischen Softwareunternehmens TeamViewer. Zwar musste auch diese Aktie schon am IPO-Tag mit leichten Verlusten kämpfen, nun notiert das Papier jedoch über dem Ausgabepreis von 26,25 Euro. Mit einem Erlös in Höhe von 2,21 Milliarden Euro vollbrachte TeamViewer sogar den größten Börsengang des Jahres in ganz Europa.

"Solch ein Erfolg fällt nicht vom Himmel", so der Permira-Deutschland-Chef Jörg Röckenhäuser in Bezug auf den geglückten Börsengang zu n-tv. Vor rund fünf Jahren kaufte die britische Private-Equity-Gesellschaft Permira das gesamte Softwareunternehmen für einen Preis von insgesamt 870 Millionen Euro. Aktuell beträgt die Marktkapitalisierung des Konzerns rund 5,89 Milliarden Euro, dementsprechend erzielten die britischen Private-Equity-Investoren innerhalb von nur für Jahren eine Rendite von weit über 500 Prozent.

Spektakuläre Parkettpremiere mit dreistelliger Performance

Während das Jahr 2019 für deutsche Börsengänge sehr mau ausgefallen ist, feierten die US-Amerikaner ein Trend-IPO nach dem nächsten. Zu den absoluten Überfliegern zählt dabei natürlich das Börsendebüt von Beyond Meat. Lag der Ausgabepreis der Aktie noch bei 25 US-Dollar, waren es zum Börsenstart schon 46 US-Dollar. Im weiteren Verlauf des ersten Handelstages kletterte die Aktie sogar auf einen Kurs von 64 US-Dollar und notierte somit innerhalb weniger Stunden schon 156 Prozent über dem Ausgabepreis. Dies war jedoch nur der Startschuss für eine spektakuläre Kursrally, welche die Papiere des veganen Fleischproduzenten in nur wenigen Wochen auf über 225 US-Dollar geführt hat. Der gegenwärtige Preis der Aktie liegt nun jedoch wieder weit unter diesem Niveau.

Fahrdienstleister lassen die Aktionäre sitzen

Ein ebenfalls mit Spannung erwarteter Börsengang war die Erstnotiz des amerikanischen Mobilitätsdienstleisters Uber im Mai. Trotz sehr hoher Erwartungen musste der Ausgabepreis der Aktie am Tag des IPOs erheblich herabgesenkt werden. Ein Preis von 45 US-Dollar je Uber-Papier war für die Investoren allerdings immer noch zu teuer und somit verlor die Aktie am ersten Handelstag schon rund 20 Prozent an Wert. Auch aktuell dümpelt die Aktie noch weit unter ihrem Ausgabekurs.

Etwas glücklicher als das Uber-IPO verlief der Börsengang des Konkurrenten Lyft. Zwar notiert auch diese Aktie aktuell weit unter ihrem Ausgabepreis, dennoch ist es dem Fahrvermittler gelungen durch den Börsengang knapp drei Milliarden US-Dollar frisches Kapital einzusammeln. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 13,5 Milliarden US-Dollar ist Lyft dennoch kleiner als Konkurrent Uber, der mit einem Börsenwert von aktuell noch über 50 Milliarden US-Dollar daherkommt.

WhatsApp für das Büro

Die große Euphorie des Slack-Chefs Stewart Butterfield, welcher sein Bürokommunikationsdienst zum Börsengang sogar mit WhatsApp verglichen hat, dürfte nun ebenfalls verpufft sein. Denn die Slack-Aktie wurde im Juni zu einem Preis von 26 US-Dollar über eine Direktplatzierung an die Börse gebracht und kletterte innerhalb nur weniger Tage auf bis zu 36 US-Dollar.

Das US-amerikanische Unternehmen bietet seinen Kunden einen webbasierten Instant-Messaging-Dienst für den Arbeitsplatz. Die App soll dabei vor allem die Arbeit in Gruppen erleichtern und bietet dementsprechend nicht nur eine standardmäßige Chat-Funktion, sondern viele weitere Anwendungen, welche die Zusammenarbeit im Büro erleichtern sollen.

Zoom mit IPO-Knaller

Nur wenige Wochen vor dem Slack-IPO platzierte der Anbieter von Videokonferenzen Zoom seine Anteilsscheine an der Börse. Schon am ersten Handelstag sprangen die Papiere vom Ausgabepreis von 36 US-Dollar auf rund 65 US-Dollar und generierten somit ein Kursplus von rund 80 Prozent. In den nachfolgenden Handelswochen kletterten die Zoom-Papiere sogar auf ein Niveau von bis zu 90 US-Dollar und notierten so kurzweilig 150 Prozent über dem Ausgabepreis.

Zoom Video Communications bietet seinen Kunden einen Konferenzdienst mithilfe von Cloud-Computing und agiert damit in einer sehr ähnlichen Sparte wie Slack. Im Gegensatz zu Slack liegt die Zoom-Aktie jedoch immer noch weit über ihrem Ausgabepreis. Dementsprechend bringt es Zoom auch auf eine Marktkapitalisierung von 7,5 Milliarden US-Dollar, während sich der Börsenwert von Slack auf rund 6,1 Milliarden US-Dollar beläuft.

Nullsummenspiel bei Pinterest

Einen ebenfalls sehr grandiosen Börsenstart konnte dieses Jahr Pinterest feiern. Das soziale Netzwerk, welches seinen Nutzern eine Online-Pinnwand für Grafiken und Fotografien bietet platzierte seine Anteilsscheine für 19 US-Dollar und generierte so einen Emissionserlös von 1,4 Milliarden US-Dollar. Allein am ersten Handelstag kletterte die Bilder-App-Aktie um über 25 Prozent. Aktuell notiert das Papier dennoch fast wieder auf dem ursprünglichen Niveau.

Levi Strauss zurück an der Börse

Ein weiterer vielbeachteter Börsengang im Jahr 2019 war das IPO von Levi's. Die Aktie des Jeansherstellers wurde im Frühjahr mit einem Preis von 17 US-Dollar an die Börse gebracht, aktuell notieren die Anteilsscheine noch über dem damaligen Ausgabepreis.

Levi's feierte bereits im Jahr 1971 einen Börsengang, verabschiedetet sich jedoch im Jahr 1984 wieder vom Parkett. Der von Deutschland ausgewanderte Levi Strauss gilt zudem als Erfinder der Blue Jeans.

Börsengänge sind häufig überteuert

Angesichts der erheblichen Kursverluste, die Investoren bei so manchem Börsengang verzeichnen mussten, könnte man meinen, das sich hinter dem englischen Akronym IPO nicht die Worte: initial public offering (dt. erstes öffentliches Zeichnungsangebot), sondern eher: it´s probably overpriced (dt. es ist wahrscheinlich überteuert) verbergen. Denn nur wenige der Börsenneulinge notieren jetzt noch über ihrem ursprünglichen Ausgabepreis. Eine positive Rendite konnten dementsprechend nur Spekulanten erzielen, welche die erste Hype-Welle mitgenommen und sich dann wieder zügig ausgeklinkt haben.

Pierre Bonnet / Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Christopher Penler / Shutterstock.com, Beyond Meat

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