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RWE-Aktie schwächelt: Aktivisten besetzen nach Räumung von Lützerath Schaufelradbagger im Braunkohletagebau Inden

17.01.23 16:49 Uhr

RWE-Aktie schwächelt: Aktivisten besetzen nach Räumung von Lützerath Schaufelradbagger im Braunkohletagebau Inden | finanzen.net

Nach der Räumung von Lützerath haben Kohle-Gegner ihre Proteste am Dienstagmorgen an mehreren Orten in Nordrhein-Westfalen fortgesetzt.

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Erneut kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Unter anderem wurden ein Bagger sowie Schienen und Zufahrtsstraßen blockiert.

In der Nähe der inzwischen geräumten und zum Abriss vorgesehenen Ortschaft Lützerath versammelten sich mehrere Hundert Demonstranten. Darunter war auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Als sich nach Angaben der Polizei Menschen aus der Demonstration heraus lösten und in Richtung des Tagebaus Garzweiler aufmachten, setzte die Polizei Schlagstöcke, Pfefferspray und Beamte auf Pferden ein. Lützerath selbst war in den vergangenen Tagen von der Polizei geräumt worden und ist abgeriegelt. Auf selbstgemalten Transparenten forderten die Demonstranten: "Lützi bleibt!".

Nach der Demonstration gelangte nach Angaben des Energiekonzerns RWE eine Person in den Braunkohletagebau. "Das ist natürlich grob leichtsinnig, was der da macht", sagte ein RWE-Sprecher.

Im Braunkohletagebau Inden wurde ein Schaufelradbagger besetzt, der daraufhin zeitweise die Arbeit einstellen musste. Die Polizei Aachen sprach von 20 bis 30 beteiligten Aktivisten, ein Sprecher des Energiekonzerns RWE von 30 bis 40. Alle seien am Ende freiwillig vom Bagger geklettert, sagte ein Polizeisprecher.

In der Nähe von Rommerskirchen besetzte nach Polizei- und RWE-Angaben zudem eine Gruppe von etwa 120 Aktivisten die Kohle-Bahnschienen zum Kraftwerk Neurath. Diejenigen, die sich geweigert hätten, die Gleise zu verlassen, seien weggetragen worden, berichtete der Polizeisprecher. "Hier fährt heute kein Kohlezug. Wir stellen uns der Zerstörung mit unseren Körpern in den Weg", twitterte das Bündnis "Ende Gelände".

Aktivisten der Gruppe Extinction Rebellion klebten sich in Düsseldorf am NRW-Innenministerium fest, später gingen sie freiwillig oder wurden von der Polizei entfernt. Am Landtag versammelten sich zudem rund 150 Demonstranten, die dann vor das NRW-Wirtschaftsministerium zogen.

Aktivisten besetzten auch zeitweise zwei Zufahrtsstraßen zum Tagebau Garzweiler. In Köln klebten sich Klimaaktivisten auf einer Straße fest und brachten damit den Berufsverkehr massiv ins Stocken.

Die Einsatzkräfte der Polizei hatten sich für Dienstag auf spontane, dezentrale Aktionen an vielen Orten eingerichtet. Das Aktionsbündnis "Lützerath Unräumbar", zu dem auch Gruppen von Fridays For Future und Letzte Generation gehören, hatte zu einem gemeinsamen Aktionstag aufgerufen.

RWE will 1,4 Millionen Euro von Kraftwerks-Blockierern

Der Energiekonzern RWE will von Klimaaktivisten, die das Braunkohlekraftwerk Neurath blockiert haben, 1,4 Millionen Euro einklagen. "Eine entsprechende Zivilklage wird vorbereitet", sagte ein Konzernvertreter am Dienstag im Strafprozess gegen einen Angeklagten am Amtsgericht Grevenbroich. Die Klimaaktivisten hatten im November 2021 die Gleise zum Kohlekraftwerk Neurath blockiert.

In dem Prozess muss sich eine 24-jährige diverse Person aus Oldenburg verantworten. Ihr werden die Störung öffentlicher Betriebe und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Laut Anklage hatten sich zwei Aktivisten an die Schienen gekettet.

Aus Sicht der Aktivisten war die Aktion ein Erfolg: Weil RWE das Kraftwerk herunterfahren musste, seien 8000 Tonnen Kohlendioxid weniger ausgestoßen worden. Der RWE-Mitarbeiter widersprach dem: Wegen der Aktion seien Kraftwerke an anderer Stelle hochgefahren worden und Emissionen dort entstanden. Der Prozess wird am 24. Januar fortgesetzt.

Die RWE-Papiere zeigen sich via XETRA zeitweise 0,36 Prozent tiefer bei 41,53 Euro.

INDEN (dpa-AFX)

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Bildquellen: Andre Laaks, RWE, Dennis Diatel / Shutterstock.com

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