Linde übertrifft die Erwartungen im zweiten Quartal - Aktie schließt tiefer

Bereinigt um Sonderbelastungen legte der Gewinn je Aktie trotz eines Umsatzrückgangs zu. Die Prognose für das Gesamtjahr eines moderaten Wachstums konkretisierte der in Großbritannien ansässige DAX-Konzern.

Der Umsatz sank im Zeitraum von April bis Juni auf 6,4 Milliarden US-Dollar von 7,2 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Vorfeld 6,25 Milliarden prognostiziert. Der operative Gewinn ging auf 591 von 669 Millionen Dollar zurück, bereinigt um Sonderbelastungen lag er bei 1,32 Milliarden Dollar und damit in etwa auf Vorjahresniveau und über den Analystenerwartungen.

Unter dem Strich verdiente Linde 458 Millionen Dollar nach 522 Millionen. Das Ergebnis je Aktie betrug 87 Cent. Bereinigt lag es bei 1,90 Dollar und damit 4 Prozent über dem Vorjahreswert. Der operative Cashflow schnellte um 76 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar in die Höhe.

Für das laufende dritte Quartal rechnet Linde mit einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 1,90 bis 1,95 Dollar. Im Gesamtjahr soll das Ergebnis 7,60 bis 7,80 Dollar erreichen, das entspräche einem Wachstum von 4 bis 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bzw einem Plus von 7 bis 9 Prozent bereinigt um Wechselkurseffekte. Linde hatte für 2020 bisher einen Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt..

Linde ist der weltgrößte Anbieter von Industriegasen und beliefert die Auto-, Öl-, Chemie- und Metallindustrie genauso wie Lebensmittelhersteller und Krankenhäuser.

Linde-Aktien machen nach Zahlen Verluste

Die Linde-Aktie schloss den XETRA-Handel nach zwischenzeitlichen Zugewinnen am Donnerstag um 1,97 Prozent tiefer bei 204,30 Euro.

Das zweite Jahresviertel des Industriegaseherstellers sei wesentlich besser verlaufen als befürchtet, schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank in einer aktuellen Studie zu dem Zahlenwerk. Auch die neue Prognose von Linde für den diesjährigen bereinigten Gewinn je Aktie liege über den Markterwartungen.

Mayer konstatierte zudem, dass Linde im zweiten Quartal einen robusteren Eindruck hinterlassen habe als Konkurrent Air Liquide, weshalb er die Linde-Papiere jenen der Franzosen weiterhin vorzieht.

Die Linde-Aktien hatten sich nach dem Corona-Crash schnell wieder erholt und in der vergangenen Woche mit 216 Euro ein Rekordhoch erreicht.

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FRANKFURT (Dow Jones)/FRANKFURT (dpa-AFX)