Beschleunigung notwendig

RWE-Aktionäre fordern von neuem Chef mehr Tempo beim Kohleausstieg - RWE-Aktie leichter

28.04.21 16:11 Uhr

RWE-Aktionäre fordern von neuem Chef mehr Tempo beim Kohleausstieg - RWE-Aktie leichter | finanzen.net

Die Anleger des Energiekonzerns RWE haben die neue Führung zu einem schnelleren Kohleausstieg aufgefordert.

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"Mit einem CO2-Ausstoß von knapp 69 Millionen Tonnen im Jahr 2020 ist RWE immer noch ein Emissions-Schwergewicht in Europa", kritisierte die Spezialistin für Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka Investment, Vanessa Golz, anlässlich der virtuellen Hauptversammlung des Konzerns am Mittwoch. "Deshalb ist eine Beschleunigung beim Braunkohleausstieg notwendig." Union-Investment-Experte Henrik Pontzen stieß in dasselbe Horn. Die nachhaltige Transformation der Energiebranche sei ein Marathonlauf. Die ersten Kilometer seien mit der Ausrichtung auf erneuerbare Energien geschafft. "Herr Krebber, machen Sie nun Ernst und Tempo! Lassen Sie sich nicht zur Nachhaltigkeit treiben, sondern übernehmen Sie die Führung."

Der früher stark auf Atomkraft und Kohle ausgerichtete Konzern wandelt sich zu einem der größten Ökostromproduzenten Europas. Insbesondere der Ausbau der Windenergie spielt dabei eine große Rolle. Deka-Expertin Golz sieht dieses Thema nicht ausreichend im Aufsichtsrat vertreten. "Windkraft ist ein großes Thema für die zukünftige Stromerzeugung und für RWE. Die Wichtigkeit der Sparte wird aktuell nicht adäquat im Aufsichtsrat widergespiegelt. Hier fehlt noch die nötige Kompetenz." Für diese könnte der ehemalige Top-Manager der früheren RWE-Tochter Innogy, Hans Bünting, sorgen, der zur Wahl in den Aufsichtsrat antrat.

Nach der Hauptversammlung übernimmt der bisherige Finanzchef Markus Krebber die Nachfolge von Rolf Martin Schmitz. Schmitz hatte mit einem milliardenschweren Asset-Tausch mit E.ON dem Ökostromgeschäft einen gehörigen Schub gegeben. Krebber will das Geschäft allein bis 2022 mit Investitionen von fünf Milliarden Euro ausbauen. Nach dem mit der Bundesregierung vereinbarten Kohleausstieg soll in Deutschland die Verstromung des klimaschädlichen Brennstoffs spätesten 2038 enden. Bis 2040 will RWE klimaneutral Strom erzeugen. Umweltschützern geht das nicht schnell genug.

RWE - Planen derzeit keine Reduzierung unseres E.ON-Pakets

Der Energiekonzern RWE hält an seiner Beteiligung an E.ON vorerst weiter fest.

Es gebe keine Pläne, die Beteiligung zu reduzieren, sagte Finanzchef Markus Krebber am Mittwoch auf der virtuellen Hauptversammlung. Vorstandsmitglied Michael Müller erklärte, ein Verkauf des Pakets von 15 Prozent sei theoretisch zur Finanzierung von Wachstumsmöglichkeiten denkbar.

Mannheimer Steinkohleblock von RWE, EnBW muss in Reserve bleiben

Der unter anderem von den Energieversorgern RWE und EnBW gehaltene Steinkohleblock 7 des Großkraftwerks Mannheim (GKM) darf nicht wie geplant abgeschaltet werden. Die Bundesnetzagentur hat die Stilllegung der Anlage untersagt, wie die Bonner Behörde angesichts der Veröffentlichung eines neuen Berichts zum deutschen Netzreservebedarf bekanntgab. Zuvor hatte der zuständige Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW das Kraftwerk als systemrelevant angezeigt. Die Aktionäre des GKM sind die RWE Generation SE (40 Prozent), die EnBW Energie Baden-Württemberg AG (32 Prozent) und die MVV RHE GmbH (28 Prozent) ohne eigene Strom- und Wärmevermarktung.

Aus dem Bericht der Bundesnetzagentur geht weiterhin ein leicht sinkender Netzreservebedarf im kommenden Halbjahr 2021/2022 hervor. Nötig seien 5.670 Megawatt, nach 6.596 Megawatt im vergangenen Winter. Der Präsident der Netzagentur, Jochen Homann, begründete die Entwicklung damit, dass "süddeutsche Gaskraftwerke in den Markt zurückgekehrt sind". Konkret handelt es sich um die beiden Uniper-Gaskraftwerke Irsching 4 sowie Irsching 5, an welchem auch noch andere Versorger beteiligt sind. Die beiden Blöcke sind seit Oktober wieder am Netz, weil die Betreiber wegen der gesunkenen Gaspreise wirtschaftliche Potenziale sahen.

Die Bundesnetzagentur bestätigte zugleich den Netzreservebedarf der Übertragungsnetzbetreiber für das Jahr 2023/2024. Demnach sind so viele Reserveanlagen nötig, weil der Strom-Transportbedarf weiterhin hoch ist: Für die zweite Januarwoche rechnen die Planer etwa mit einer hohen Windeinspeisung in Norddeutschland bei gleichzeitiger starker Last und sehr geringer Solar-Einspeisung im Süden. Wegen der vielen Windkraft sinkt zugleich der Großhandelsstrompreis, was zu sehr hohen Energieexporten in das europäische Ausland führt - insbesondere nach Österreich, Frankreich und in die Tschechische Republik. Dies sei für das bestehende Stromnetz "besonders anspruchsvoll", betonte die Agentur.

Die Vorhaltung der Netzreserve dient dazu, Überlastungen im Übertragungsnetz zu verhindern. Kommt es etwa zu einem Stromengpass, werden die zusätzlichen Kraftwerke spontan hochgefahren. Weil Kraftwerke aus der Netzreserve nicht mehr am regulären Markt eingesetzt werden dürfen, sind sie üblicherweise nur noch in relativ wenigen Stunden eines Jahres in Betrieb. "Je schneller der Netzausbau vorankommt, desto eher sinkt langfristig der Netzreservebedarf", betonte Behördenchef Homann.

Im XETRA-Handel verlieren RWE-Papiere zeitweise 1,73 Prozent auf 32,98 Euro.

Düsseldorf / Berlin (Reuters / Dow Jones Newswires)

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Bildquellen: RWE

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