Berlin: Israel muss mehr humanitäre Hilfe in Gaza zulassen
BERLIN (dpa-AFX) - Das Auswärtige Amt in Berlin hat Israel mit deutlichen Worten aufgerufen, mehr Hilfen für die Menschen im umkämpften Gazastreifen zu ermöglichen. "Israel ist hier in der Pflicht, seine Versprechen, Gaza mit humanitärer Hilfe zu fluten, nun endlich einzulösen und ausreichend humanitären Zugang zu allen Zeiten zu gewähren. Dafür gibt es keine Ausreden", erklärte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Tobias Lindner (Die Grünen) vor seiner Abreise zu einer Gaza-Konferenz in Ägypten. Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungersnot.
Kurz zuvor hatte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA mitgeteilt, dass die wichtigste Route für Hilfslieferungen in den Gazastreifen durch den Grenzübergang Kerem Schalom aus Sicherheitsgründen vorerst nicht mehr genutzt werde. Mitte November war ein dort gestarteter großer Hilfskonvoi von bewaffneten Banden im Gazastreifen geplündert worden. Am Samstag seien erneut einige Lastwagen mit Lebensmitteln entwendet worden, schrieb UNRWA-Chef Philippe Lazzarini auf X.
Israel als Besatzungsmacht müsse für den Schutz von humanitären Helfern und für den Nachschub an Hilfsgütern Sorge tragen, betonte er. Israel betont, es lasse genügend Hilfe in den Küstenstreifen, die von den internationalen Hilfsorganisationen aber nicht effektiv verteilt werde./ro/DP/zb