Beratungen beim BVB

BVB-Aktie im Minus: Turnusmäßige Klausurtagung der Club-Verantwortlichen - Terzic bleibt BVB-Trainer

21.12.23 17:13 Uhr

BVB-Aktie im Minus: Turnusmäßige Klausurtagung der Club-Verantwortlichen - Terzic bleibt BVB-Trainer | finanzen.net

In Dortmund blicken die BVB-Fans mit Spannung auf die turnusmäßige Klausurtagung der Club-Verantwortlichen mit möglichen Beratungen über die weitere Zusammenarbeit mit Trainer Edin Terzic.

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Übereinstimmenden Medienberichten am Mittwochabend zufolge bleibt es bei der Tendenz, dass der 41-Jährige und auch Sportdirektor Sebastian Kehl die Mannschaft im kommenden Jahr aus der Krise führen sollen. Das schrieben unter anderem die "Ruhr Nachrichten".

Ab Donnerstag sollen BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, Kehl und Berater Matthias Sammer diskutieren - laut der "Bild"-Zeitung dann im weiteren Verlauf auch mit Terzic. Der Trainer war nach dem 1:1 am Dienstag gegen den FSV Mainz 05 noch stärker in die Kritik geraten. Auf die Frage, ob er daran glaube, auch im neuen Jahr noch BVB-Trainer zu sein, antwortete Terzic nach dem Abpfiff: "Natürlich habe ich den Glauben daran."

Nach zuletzt sechs Pflichtspielen ohne Sieg belegt Dortmund nur Platz fünf, der Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen beträgt 15 Punkte. Medienberichte über eine angebliche Spielerrevolte gegen den Coach hatten bereits vor der Partie gegen Mainz für zusätzliche Brisanz gesorgt. Watzke dementierte umgehend, dass Spieler bei ihm die Ablösung von Terzic gefordert hätten.

Geschäftsführer Watzke: BVB bleibt bei Nein zur Super League

Hans-Joachim Watzke hat trotz des Urteils des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) die ablehnende Haltung von Borussia Dortmund zur Super League bekräftigt. "Für Borussia Dortmund gilt völlig unabhängig von den Diskussionen rund um das Urteil: Für eine Super League stehen wir nicht zur Verfügung", sagte der BVB- Geschäftsführer am Donnerstag in einer Vereinsmitteilung.

Der BVB werde das Urteil nach der vollständig vorliegenden Urteilsbegründung "eingehend prüfen". "Schon jetzt sind wir allerdings der Überzeugung, dass Ableitungen, die aus dem Urteil des EuGH zu treffen sind, nicht denen entsprechen, die derzeit medial kursieren. Der EuGH hat in seiner Pressemitteilung nicht umsonst unter anderem klargestellt, dass die Entscheidung nicht bedeutet, ein Wettbewerb wie die Super League müsse notwendigerweise zugelassen werden", argumentierte Watzke.

Im Streit um die Gründung einer Super League im Fußball hatte die Europäische Fußball-Union UEFA vor dem höchsten europäischen Gericht eine Niederlage erlitten. Die großen Fußballverbände FIFA und UEFA dürfen andere Wettbewerbe nicht grundsätzlich von ihrer Genehmigung abhängig machen und Vereinen und Spielern nicht verbieten, an diesen Wettbewerben teilzunehmen, entschied der EuGH am Donnerstag in Luxemburg. Das bedeute allerdings nicht zwangsläufig, dass die Super League genehmigt werden müsse, so die Richter.

Edin Terzic bleibt Trainer von Borussia Dortmund

Schulterschluss statt Schlussstrich - Edin Terzic bleibt Trainer von Borussia Dortmund. Trotz anhaltender sportlicher Talfahrt mit zuletzt sechs Pflichtspielen ohne Sieg und dem Absturz auf Rang fünf setzt der Bundesligist auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem 41-Jährigen. Das ist das Ergebnis einer mehrstündigen Gesprächsrunde mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Sebastian Kehl, Vereinsberater Matthias Sammer und Terzic am Donnerstag. Im Anschluss an die kritische Aufarbeitung der vergangenen Monate wollte sich - wie beim BVB nach dieser turnusmäßigen Sitzung zum Jahresende üblich - keiner der Beteiligten öffentlich äußern.

Damit erspart sich die Borussia ein weihnachtliches Beben. Ungeachtet der Medienspekulationen über eine bevorstehende Trennung setzt die Vereinsführung in der Trainerfrage auf Kontinuität. Dass Watzke die leidenschaftliche Arbeit von Terzic seit jeher schätzt und zu ihm ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, dürfte die Entscheidung maßgeblich beeinflusst haben. Noch vor Monaten hatte der Vereinsboss beteuert, mit Terzic "die nächsten Jahre" bestreiten zu wollen.

An dieser Einschätzung des Geschäftsführers konnten auch die Pfiffe vieler Zuschauer nach dem enttäuschenden 1:1 am vergangenen Dienstag gegen Mainz nichts ändern. Im Wissen um die Loyalität der Vereinsführung hatte Terzic auf die Frage, ob er daran glaube, auch im neuen Jahr noch BVB-Trainer zu sein, im Anschluss an die Partie mit erstaunlicher Zuversicht geantwortet: "Natürlich habe ich den Glauben daran."

Für den im nahen Menden geborenen Terzic geht das Märchen vom Fan auf der Südtribüne, der zum Trainer seiner Lieblingsmannschaft wurde, damit vorerst weiter. Im Trainingslager von 3. bis 9. Januar in Marbella beginnt für ihn die Mission Trendwende.

Es sprach für den Verbleib des Trainers, dass er den Club bereits zweimal aus ähnlich prekärer Lage befreien konnte. So führte Terzic als Nachfolger von Lucien Favre die lange taumelnde Mannschaft Mitte Dezember 2020 noch zum Pokalsieg. In der vergangenen Saison ging der BVB sogar als Sechster in die Winterpause, startete aber eine imposante Aufholjagd und verspielte nur aufgrund eines 2:2 am letzten Spieltag gegen Mainz noch die nahe Meisterschaft.

Die Führungskräfte sehen nach dem Vertrauensbeweis für Terzic nun vor allem die Profis in der Bringschuld. Vor allem die Diskrepanz zwischen den zumeist guten Leistungen in der Champions League und den vielen schwachen Auftritten in der Bundesliga sorgt für Rätselraten. Zum Liga-Restart am 13. Januar in Darmstadt soll es mit den Formschwankungen ein Ende haben.

Die krachende 0:4-Niederlage Anfang November im Bundesliga-Gipfel gegen die Bayern (0:4) und der folgende desolate Auftritt im Punktspiel beim VfB Stuttgart (1:2) hatten den Abwärtstrend der Borussia in der Bundesliga eingeleitet. Nach nur einem Sieg aus den vergangenen acht Punktspielen wuchs der Rückstand zum Tabellenführer Leverkusen auf wohl uneinholbare 15 Zähler an. Selbst die neuerliche Qualifikation für die Champions League ist in Gefahr. Bleibt das Team jenseits der Ränge für die Königsklasse, dürfte die Diskussion über Terzic trotz des jüngsten Treueschwurs wieder lauter werden.

Die BVB-Aktie notiert zeitweise 0,27 Prozent im Minus bei 3,65 Euro.

DORTMUND (dpa-AFX)

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