Begehrte Rohstoffe

Gefahr für Apple: Beschränkung für Metalle der Seltenen Erden durch China

29.05.19 18:37 Uhr

Gefahr für Apple: Beschränkung für Metalle der Seltenen Erden durch China | finanzen.net

China stellt den Großteil der Metalle der Seltenen Erden bereit. Wenn China den Export dieser wichtigen Elemente begrenzen würde, könnte das auch Auswirkungen auf große US-Unternehmen wie Apple haben.

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Unter einer Exportbegrenzung von Seltenen Erden durch China könnten unter anderem auch die Automobilbranche und Fabrikanten, die diese Metalle in ihrer Produktion verarbeiten, leiden. Spekulationen über diesen Schritt Chinas kamen in der laufenden Woche, einem Bericht von TheStreet zufolge, in der chinesischen Presse auf.

Was sind Seltene Erden?

Zu den Metallen der Seltenen Erden gehören die Elemente der dritten Nebengruppe des Periodensystems, Scandium, Yttrium und Lanthan, sowie die darauffolgenden Lanthanoide. Insgesamt sind dies 17 Elemente. Der Name der Seltenen Erden ist dabei etwas irreführend. Der Begriff der Erden stammt von der ursprünglichen Gewinnung der Rohstoffe, die früher als Oxide, damals als Erden bezeichnet, aus Mineralien gewonnen wurden. Die Elemente, die in der Erdkruste enthalten sind, hätten besondere Eigenschaften, die gerne dazu genutzt werden, Produkte effizienter und langlebiger zu gestalten. Das mache sie für die Industrie besonders interessant. Sie werden für elektronische Geräte, Batterien, Lichtquellen, Laser, Fahrzeuge oder Windräder genutzt. Kaum ein IT-Produkt könnte ohne die wichtigen Rohstoffe hergestellt werden. In einem iPhone von Apple würden sie unter anderem in den Kameras, den Lautsprechern, dem Touch-Display und den Receivern verbaut.

Bedeutung Chinas

China spiele, wie TheStreet berichtet, als weltgrößter Anbieter für Seltene Erden eine wichtige Rolle: etwa 95 Prozent der Seltenen Erden weltweit stammten, der U.S. Geological Survey zufolge, aus China. Eine weitere Untersuchung des Unternehmens Adams Intelligence habe ergeben, dass Chinas Exporte Seltener Erden von 2014 bis 2018 um 91,7 Prozent stiegen. Die Beratungsfirma Roskill habe unterdessen festgestellt, dass gleichzeitig die Nachfrage nach Seltenen Erden steige, unter anderem aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Elektrobatterien in der Automobilbranche. Obwohl Metalle der Seltenen Erden auch in anderen Teilen der Welt vorkommen, habe China, durch verschiedenste Faktoren, eine Art Monopolstellung in diesem Bereich inne.

Folgen für Apple

Auch bei Apple werden Metalle Seltener Erden, wie bereits beschrieben, in verschiedensten Komponenten verwendet. Da meist aber sehr geringe Mengen eingesetzt würden, gestalte sich das Recycling der beliebten Stoffe schwierig. Aufgrund von Ethik- und Umweltaspekten habe sich Apple daher in den letzten Jahren versucht vom Abbau der Rohstoffe zu distanzieren. Da es die nötige Technologie, um die Mineralien aus den bestimmten Komponenten zu extrahieren allerdings noch nicht gebe, sei das Unternehmen nach wie vor auf die Gewinnung der Seltenen Erden angewiesen. Im Falle eines Handelskriegs berge dies Risiken für Apple.

Es sei schwierig zu sagen, wie stark die Auswirkungen für Apple im Falle einer Begrenzung der Exporte der wichtigen Rohstoffe durch China wären. Der Handelsstreit belastete bereits in der Vergangenheit die Apple-Aktien. Der Kurs fiel seit Anfang Oktober letzten Jahres bis Anfang dieses Jahres um knapp 40 Prozent. Bisher habe Apple durch den Handelsstreit zum einen unter der Ungewissheit, ob Zölle auf die Apple-Produkte verhängt würden oder es zu höheren Kosten in der Lieferkette kommen würde und zum anderen unter dem negativen Einfluss auf die iPhone-Verkäufe in China, gelitten.

Wenn nun durch den Handelskonflikt zu den bestehenden auch noch ein weiteres Problem, in Form einer Angebotsknappheit der Metalle Seltener Erden dazukommen würde, könnte dies Investoren verschrecken. Außerdem glauben Analysten von Goldman Sachs "selbst eine kurzfristige Maßnahme, die sich auf die Produktion auswirkt, könnte langfristige Konsequenzen für das Unternehmen haben", insbesondere, wenn man bedenkt, dass sich Apple vermutlich gerade in der jährlichen, gesteigerten Produktion neuer iPhones befindet, die das Unternehmen im Herbst vorstellen kann.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: apple, r.classen / Shutterstock.com

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