Bankensektor belastet

Deutsche Bank-, Commerzbank-Aktien & Co. erneut unter starkem Verkaufsdruck

07.03.22 17:04 Uhr

Deutsche Bank-, Commerzbank-Aktien & Co. erneut unter starkem Verkaufsdruck | finanzen.net

Der sich ausweitende Krieg in der Ukraine hat zum Wochenauftakt die Aktien aus dem Bankensektor erneut massiv belastet.

Werte in diesem Artikel

Die Papiere der Deutschen Bank fallen am Nachmittag via XETRA zeitweise um 2,79 Prozent auf 8,89 Euro. Die Anteilsscheine der Commerzbank sackten im MDAX derweil um 5,17 Prozent auf 5,64 Euro ab. Am Montag hatte es für die beiden Aktien am Vormittag mit zwischenzeitlich prozentual zweistelligen Verlusten aber noch schlimmer ausgesehen.

Auch europaweit sah es für die Branche wieder einmal düster aus: Der Sektorindex Stoxx Europe 600 Banks war im Branchentableau mit einem Minus von knapp fünf Prozent ganz unten zu finden. Unter den großen europäischen Bankentiteln verloren die Papiere der UBS zeitweise 2,41 Prozent auf 14,19 Franken, ING 5,55 Prozent auf 8,406 Euro, Intesa Sanpaolo 2,75 Prozent auf 1,844 und Banco Santander 3,26 Prozent auf 2,63 Euro.

Zwölf Tage nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine verschlimmert sich die Lage Hunderttausender Menschen in den angegriffenen Städten. Die ukrainische Regierung mahnt eine sofortige Evakuierung aus den Städten an. Die Angriffe und Gefechte gingen in der Nacht zum Montag weiter. Berichte über den Beschuss eines Forschungsreaktors in Charkiw lösten neue Sorgen über eine radioaktive Verschmutzung aus. An den Finanzmärkten ging außerdem die Angst vor weiter steigenden Rohstoffkosten um - angetrieben von der Diskussion über einen möglichen Importstopp für russisches Öl.

Die Analysten der Berenberg Bank verwiesen darauf, dass die europäischen Bankenwerte seit Beginn des Konflikts in der Ukraine rund 15 Prozent schlechter abgeschnitten haben als der Gesamtmarkt. Die Aktien der Geldhäuser litten unter Befürchtungen eines schwächeren Wirtschaftswachstums und einem langsameren Anstieg der Leitzinsen als zuvor.

Die Experten des Analysehauses Jefferies sehen bei den südeuropäischen Banken mittlerweile das unmittelbare Kriegsrisiko und auch den vermuteten Wegfall höherer Leitzinsen bereits eingepreist. Die Stagflationsrisiken stiegen zwar, eine Negativspirale sei aber nicht zwangsläufig, da die fiskalische Unterstützung und die Sparpuffer noch vorhanden seien, betonten sie.

Analyst Ingo Frommen von der Landesbank Baden-Württemberg fürchtet für die Deutsche Bank deutliche Auswirkungen des Krieges. Die Erreichung der jüngst bestätigten Ziele für das Jahr 2022 dürften nun kaum mehr möglich sein, glaubt er. Zudem könne es passieren, dass die Deutsche Bank ihr geplantes Aktienrückkaufprogramm jetzt nicht mehr umsetzt. Allerdings geht er nicht davon aus, dass Umstrukturierungserfolge damit zurückgesetzt werden oder das Geldinstitut "in eine die Solvenz bedrohende Situation gerät".

Die zuletzt hohen Kursverluste der Deutsche­-Bank­-Titel sieht Frommen als übertrieben und das Papier inzwischen wieder als günstig bewertet an. Zwar rechnet er nun mit niedrigeren Erträgen und einer höheren Kreditrisikovorsorge, er stufte die Aktie aber von "Halten" auf "Kaufen" hoch.

/edh/tih/zb

FRANKFURT (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf Commerzbank

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Commerzbank

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: TK Kurikawa / Shutterstock.com, Commerzbank AG

Nachrichten zu Deutsche Bank AG

Analysen zu Deutsche Bank AG

DatumRatingAnalyst
27.12.2024Deutsche Bank OutperformRBC Capital Markets
13.12.2024Deutsche Bank OverweightBarclays Capital
06.12.2024Deutsche Bank OverweightJP Morgan Chase & Co.
27.11.2024Deutsche Bank OutperformRBC Capital Markets
14.11.2024Deutsche Bank BuyWarburg Research
DatumRatingAnalyst
27.12.2024Deutsche Bank OutperformRBC Capital Markets
13.12.2024Deutsche Bank OverweightBarclays Capital
06.12.2024Deutsche Bank OverweightJP Morgan Chase & Co.
27.11.2024Deutsche Bank OutperformRBC Capital Markets
14.11.2024Deutsche Bank BuyWarburg Research
DatumRatingAnalyst
12.08.2024Deutsche Bank HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
29.04.2024Deutsche Bank Equal WeightBarclays Capital
29.04.2024Deutsche Bank HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
25.04.2024Deutsche Bank Equal WeightBarclays Capital
23.04.2024Deutsche Bank Equal WeightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
27.07.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group
04.07.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group
28.04.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group
03.02.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group
06.01.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Deutsche Bank AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"