Push für Google: Waymo-Bewertung bei rund 250 Milliarden Dollar
Die großen Tech-Aktien haben zum Ende des Jahres einen großen Wertverlust hinnehmen müssen. Große Verlierer sind vor allem Apple und Facebook. Doch auch Google-Mutter Alphabet konnte in diesem Jahr nicht sonderlich glänzen. Erleichterung könnte da die Tochter Waymo bringen.
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Die Tochtergesellschaft für Autonomes Fahren könnte für den Alphabet-Konzern in Zukunft ein echter Treiber werden. Jefferies-Analysten sagen der Sparte einen mächtigen Erfolg voraus und glauben, dass Waymo bald 250 Milliarden US-Dollar wert sein könnte.
Vorreiter beim Autonomen Fahren
Damit korrigiert Jefferies seine letzte Bewertung deutlich nach oben: Auf 75 bis 125 Milliarden US-Dollar schätzte die Investmentbank bisher die Verdienste der Google-Schwester. Die neue Annahme bescheinigt dem Vorreiter auf dem Gebiet des Autonomen Fahrens mehr als eine Verdopplung des bisher angenommen Wertes.
Wie Marketsinsider berichtet, stellten sich Jefferies-Analysten in einer Kundenmitteilung die Frage, ob Waymo das Zeug habe, die Alphabet-Aktie anzutreiben. Die Antwort, die sie darauf geben, ist eindeutig: In Waymo könnte die Zukunft für Alphabet liegen und dieser Aufgabenbereich könnte sich etablieren und viel Erfolg bringen.
Nicht nur Technologie, sondern auch Services
Der Grund für die höhere Bewertung der Bank liegt darin, dass sie Waymo mittlerweile mehrere Geschäftsmodelle unterstellt. Bisher habe man sich bei der Bewertung lediglich auf das Autonome Fahren beschränkt und die Berechnungen im Voraus pro Fahrzeug getätigt. Doch nun dringe das Unternehmen in weitere Bereiche vor, die die erhöhte Bewertung rechtfertigen.
Die neue Schätzung ziehe nun nicht mehr nur den Verkauf von Technologie rund um das Thema Autonomes Fahren in Betracht, sondern auch Transportservices von Menschen, Gütern oder Lebensmitteln, weitergehende Unterstützung der Technologie des Autonomen Fahrens, neue Arten von Fahrzeugen und auch Services im Wagen, wie beispielsweise Marketing oder Entertainment. Auch Werbemodelle von Waymo seien laut Marketsinsider denkbar. Die Hochrechnungen basieren nun auf einem "Einkommen-pro-Meile-Modell". Mit hinein fließen auch die Bedenken, die allgemein gegenüber dem Autonomen Fahren noch bestehen. Experten gehen davon aus, dass sich selbstfahrende Autos frühestens in zehn Jahren auf dem Markt etabliert haben und auch erst dann von allen potenziellen Nutzern sorgenlos angenommen werden.
Auch Morgan Stanley sieht Waymos Potenzial
Waymo hat die Vorreiter-Rolle im Bereich des Autonomen Fahrens inne. So war die Alphabet-Tochter das erste Unternehmen, das in Kalifornien die Erlaubnis für unbemannte Testfahrten bekam. Derzeit fahren sogar autonome Fahrzeuge durch Phoenix, die Kunden als Taxis - natürlich gegen Entgelt - nutzen können. Allerdings ist die Resonanz von amerikanischen Medien, die den Robo-Taxi-Service ausprobierten, durchwachsen. Die Autos seien zögerlich wie Fahranfänger auf den Straßen unterwegs, Abbiegevorgänge oder Einfädelungen würden sich lange hinziehen. Trotz der Kritik liegt die Konkurrenz weit hinter Waymo zurück und die Technik, die das Unternehmen bereits entwickelt hat, ist bahnbrechend.
Bei Jefferies sitzen nicht die einzigen Analysten, die Waymo eine glänzende Zukunft voraussagen. So hob auch Morgan Stanley im August dieses Jahres seine Bewertung für die Firma von 75 Milliarden US-Dollar auf 175 Milliarden US-Dollar an. Der Alphabet-Konzern dürfte von seinem innovativen Tochter-Unternehmen deutlich profitieren - wenn der Wert von Waymo tatsächlich auf 250 Milliarden US-Dollar steigen sollte, könnte das für die Muttergesellschaft, die derzeit eine Marktkapitalisierung von ungefähr 750 Milliarden US-Dollar besitzt, einen kräftigen Push nach oben bedeuten.
Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net
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